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Wir sind doch keine Küken mehr

  

Bildquelle: Annette Betz Verlag
Wir sind doch keine Küken mehr
von Martin Fuchs
und Anke Hennings-Huep
32 Seiten
1. Aufl. Frühjahr 2021
ISBN: 978-3-219-11896-4
Annette Betz Verlag
14,95€

Eine frech, fröhliche, turbulente Geschichte 
über das Flügge-werden / Abnabelung
für Kinder ab 3 Jahren
Mama sein ist gar nicht so leicht, macht sehr, sehr glücklich und ist nicht weniger anstrengend, besonders dann wenn die Kleinen in ein Alter kommen, in dem sie alles ausprobieren und schon fast "groß" sind. Genauso geht es der Entenmama in dieser Geschichte, die eines Tages aufwacht und eines ihrer Entenjungen vermisst. Während alle anderen noch entspannt in den Betten liegen hat sich klein Fedi aus dem Staub gemacht. Der Entenmama wird es ganz anders. Was da alles passieren kann. Sofort begibt sie sich mit den anderen Entenjungen auf die Suche. Nur wo könnte Fedi sein? Die Kleinen haben eine Idee. Am Wasserfall könnte sie sein, oder an der alten Mühle, oder..... an jeder der Stellen die die Entenjungen in Betracht ziehen schauen sie nach und jedes mal wird der Entenmama ganz anders zu Mute, denn in ihren Augen sind das alles Stellen, die viel zu gefährlich für ihre Schützlinge sind. Die jedoch sehen das ganz anders, und stürzen sie sich an jedem Platz gleich ins Abenteuer um dabei auch noch anzumerken: "Aber Mama, wir sind doch keine Küken mehr!"
Fedi finden sie an keinem der Orte, sie scheint wie vom Erdboden verschluckt zu sein.
Als sie nach langer Suche wieder zuhause am Ententeich sitzen sind alle sehr erschöpft und traurig, bis es auf einmal im Teich ein lautes Platschen gibt. Sie hatte etwas ganz besonders entdeckt und zeigt es gleich auch seinen Geschwistern. Was das ist verrate ich natürlich noch nicht nur so viel, jetzt wird auch der Entenmama klar, dass ihre kleinen Lieblinge keine Küken mehr sind sondern richtig kleine große Enten.
Es ist eine herrlich wimmelig, wuselige Geschichte in der, der Leser auf all die vielen kleinen Enten Erlebnisse mitgenommen wird, die die Entenmama immer wieder an den Rande der Ohnmacht bringen. Das ihre Kleinen an so gefährlichen Plätzen gespielt haben war ihr nicht bewusst und lässt sie im nachhinein noch entsetzten, das sieht man deutlich in den wundervollen, sehr ausdrucksstarken Illustrationen.
Besonders die Mimik und Gestik der Entenmama, aber auch die der Küken  begeistert die Leser und lässt sie immer wieder schmunzeln. Die Kinder gehen sehr in der Geschichte mit. Fast so als würden sie die Kükenabenteuer unmittelbar miterleben. Und sie können "mit lesen", denn in stetiger Wiederholung finden wir den Ausruf der Kleinen: "Aber Mama, wir sind doch keine Küken mehr!" der optisch und farblich aus dem Schriftbild heraussticht. Auf je einer Doppelseite erleben wir einen der Kükenspielplätze an dem es immer sehr turbulent zu geht. Klar wenn 6 Entchen sich ausprobieren und Spaß haben ist das ein wahres Gewusel, dass es der Mutter wirklich scher macht die Übersicht zu behalten. Doch muss sie das überhaupt noch?
Das Kleine groß werden, ist für viele Eltern nicht leicht einzugestehen und so ist diese lustige Geschichte ein Paradebeispiel für den langsamen Abnabelungsprozess, den Erwachsene oft gar nicht so bewusst mitbekommen und Klein wie Groß zeigt, das alles seine Zeit hat, aber die Verbindung immer bleibt. Familienleben pur auf 32 Bilderbuchseiten. Oder sollte ich besser sagen das Familienleben einer alleinerziehenden Mutter mit 7 Kindern?