Bildquelle: TintenTrinker Verlag
Alles lief gut …
Autor: Franck Prévot 28 Seiten
1. Aufl. 2017
Tintentrinker Verlag 16,5 cm x 16,5 cm
ISBN: 978-3-946401-00-1 10,00 €
Viele kleine Knöpfe erzählen eine Geschichte von Gemeinschaft und Ausgrenzung
Auf äußerst originelle und auch witzige Weise nähert sich dieses kleine Büchlein dem Thema Gemeinschaft und Ausgrenzung.
Wie so oft im Leben sehen wir alles was gleich ist als zu einer Gruppe gehörig und das was etwas anders ist hat es schwer in diese recht gleichförmig Gruppe aufgenommen zu werden.
Genau so ist es bei unserer Gruppe kleiner ziemlich gleich aussehender roter Knöpfe, die sich nur in ihrer Größe unterscheiden. Auf sie trifft ein schwarzer Knopf. Die roten Knöpfe ängstigen sich vor dem Fremden, anders aussehenden versuchen ihre Kinder zu schützen. Sie beobachten ihn genau, packen ihn kontrolliert an die Seite. Obwohl sie sich zunächst bedroht fühlen, dies jedoch gleichzeitig gar nicht wirklich begründen können, wird der Fremdling langsam anders behandelt und integriert. Als dann noch weitere Fremdlinge dazu kommen wird erneut aus der Distanz beobachtet, jedoch nicht mehr ganz so befangen und skeptisch, so dass sich bald alle aneinander gewöhnen. Es mischt sich und alles wächst allmählich zu einer bunten / zweifarbigen Gemeinschaft zusammen.
"Alles lief gut.... "So heißt der Titel des Buches und der ist Programm.
Die Integration der "Fremdlinge"war nicht leicht, brauchte Zeit aber durch die Bereitschaft aller lief alles gut.
Das Buch endet offen, denn plötzlich kommt auf die bunte Gemeinschaft, gemischt aus zwei Gruppen ein neuer wieder anderes farbiger Fremdling hinzu.
Wir ahnen, das sich die Geschichte wiederholt und wiederholt bis wir das bunt gemischte Bild des Covers vor uns haben.
Die Knöpfe stehen für jeden von uns und die Gesellschaft, die so bunt und harmonisch nebeneinander, miteinander leben können wie wir Menschen.,wenn wir offen für Neues sind.
*
Gerade wenn man mit Kindern über das Thema Ausgrenzung spricht ist es gut solche Bilder heran zu ziehen, die zunächst einmal völlig losgelöst von den Menschen beginnt aber von den Kindern schnell als Stellvertreter realisiert werden.
,
Das schöne an dieser Geschichte ist, das man sie sofort nachspielen kann.
Bunte Knöpfe oder bunt bemalte Kronkorken können gut heran gezogen werden.
Wir haben die Kinder selbst Bilder machen lassen. Eine Gruppe hat Stempelbilderfolgen mit Korken inszeniert. Bildabfolgen ähnlich denen des Buches. Andere haben Kronkorken genommen und einige Knöpfe. Am Ende haben wir alle Bilderfolgen ineinander gefügt und eine Art Wimmelbild mit lauter kleinen Botschaften erhalten.
*
In unserem vorliegendem Buch sehen wir nicht nur die Knöpfe interagieren auch im Text, der übrigens schön groß gedruckt ist, so dass ihn auch Leseanfänger schon schnell und gut lesen können, ist die Gruppierung erkennbar. Die Wörter, die für das Fremde stehen sind dunkel gehalten.
*
Ein spannendes Buch, das Erwachsene vielleicht erst einmal etwas ratlos/ verständnislos drein schauen lässt aber Kinder sofort anspricht und verstehen lässt.
Wieso ich das schreibe?
Ganz einfach:
Wir haben das Buch in einer Erziehergruppe vorgestellt. Es auf den Tisch gelegt und nichts gesagt. Nach und nach nahm jeder einmal auch dieses Buch in die Hand. Viele legten es mit leichtem Stirnrunzeln schnell wieder an die Seite andere schauten länger und kommentierten mit Unverständnis. Daraufhin holten wir Kinder im Alter zwischen 3 und 6 Jahren hinzu.
Sie schauten sich das Buch zusammen an. Später fragte ich sie was ihnen das Buch erzählt hat. Sie hatten alle sofort die Zusammenhänge, auch ohne den Text, in ihren Worten erzählen können und verblüfften so ihre Erzieher/innen, die langsam begriffen, sich das Buch erneut anschauten und es dann richtig gut fanden.
*
|