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Es niest ein Rentier vor der Tür

 

Bildquelle: Fischer Sauerländer
Es niest ein Rentier vor der Tür
von Smilla Blau
illustriert von Susanne Göhlich
144 Seiten
1. Aufl. 25. September 2024
ISBN: 978-3-7373-7254-1
Fischer Sauerländer Verlag
12,90€
Auf euch wartet eine ganz zauberhafte, unglaublich lustige, nachweihnachtliche Vorlese-Weihnachts-Rentiergeschichte
für alle, die lustige Geschichten lieben
ab 4 Jahren

Hier erwartet euch eines der Bücher, die man Kindern vorliest , eine Pause macht und heimlich schon weiterliest.
Es ist ein Kinderbuch, aber eben ein Familienbuch, in dem auch die Erwachsenen auf ihre Kosten kommen und sehr sehr viel schmunzeln müssen.
Wir haben schon lange nicht mehr soo gelacht und gelesen.


Endlich gibt es mal eine Geschichte, die zwischen den Jahren spielt. Genauer gesagt zwischen dem ersten Weihnachtsfeiertag und dem 02. Januar. Man könnte sie also genau dann vorlesen, doch um ehrlich zu sein, wann immer ihr beginnt, sie zu lesen oder vorzulesen, ihr werdet so wenig Pausen wie möglich einlegen wollen, weil sie einfach zu lustig und ereignisreich ist, als das man eine Pause machen möchte.
Frieda hatte vom Weihnachtsmann einen Arztkoffer geschenkt bekommen. Klar, dass sie ihn auch ausprobieren möchte, doch niemand hatte Zeit. Ihr Papa war damit beschäftigt, das Wohnzimmer klinisch rein zu saugen, damit der Besuch, der sich angesagt hatte, ja nichts zu meckern hatte und Friedas Mama stand in der Küche. Als sie laut "Autsch!" rief, witterte Frieda ihre Chance, doch die Mutter hatte keine Zeit ,von Frida verarztet zu werden. Als es an der Tür klingelte, hoffte Frieda, dass es schon Tante Margarete und Onkel Heinrich sind, denn sie sind in einem Alter, wo man schon so einige "schlimme" Krankheiten wie "Rückenhexe", "Kopfveralterung", "Bauchgebrechen", "Ohrenverstopfung" oder "Herzklopfalarm" haben kann.
Doch als sie die Tür öffnete, standen da nicht Onkel und Tante, sondern ein großes Tier mit Geweih.
"Der komische Hirsch steckte Frieda seine rote Schnauze entgegen, mit Nasenlöchern so groß wie Vanillekipferl. Und mit enorm Rotztropfen, die aus den Löchern kullerten wie aus einer Murmelbahn..." (Zitat) und ehe sich Frieda besah, war das schniefende, triefende rote rotznäsige Geweihtier auch schon im Haus und trabte geradewegs ins Wohnzimmer und dann Richtung Küche. 
Ihr könnt euch bestimmt vorstellen, wie verdutzt und entsetzt Friedas Mutter dreinschaute, als sie das Tier entdeckte. Noch verwunderter war Familie Winterwald, als die den Brief lasen, den Rentier Flinn um den Hals hängen hatte. Der Brief war vom Weihnachtsmann und er bat Frieda, die ja von ihm einen Arztkoffer geschenkt bekommen hatte, sich um den kranken Flinn zu kümmern, bis er ihn am 02. Januar wieder abholen lassen würde.
Erstaunlicherweise waren Friedas Eltern damit einverstanden, dass Flinn blieb, und das, obwohl im Haus Tiere strengstens verboten waren und schon bald Besuch auf der Matte stehen würde, der den besonderen Gast auf keinen Fall entdecken durfte.
Dem Besuch kann Friedas Vater glücklicherweise absagen, doch damit sind noch längst nicht alle Probleme beseitigt, denn Flinn ist ein zwar ein äußerst liebenswerter Kerl, aber auch sehr anhänglich, sehr gefühlig und manchmal sogar ängstlich, und das Leben als geheimes riesengroßes Haustier somit gar nicht so leicht. Es bedarf von allen Seiten viel Kreativität, um fremdem Besuch und neugierigen Nachbarn zu trotzen, doch letztendlich ist es die schönste Zwischendenjahrenzeit und das beste Weihnachtsfest allerzeiten geworden, auch oder gerade weil nichts so lief wie sonst zu Weihnachten. Mit Pizza statt Gänsebraten, mit kleinen und größeren Malheurs und vor allem ganz viel .... Ach seht selbst, wie schön diese Geschichte ist, die man am liebsten in einem durch lesen möchte. 
 
Auf euch wartet eine herrlich amüsante Geschichte mit viel Wortwitz , sehr kreativen Wortneuschöpfungen und Situationskomik, in der wir miterleben dürfen, welchen Herausforderungen sich Familie Winterwald stellen muss, um sich um ihren außergewöhnlichen Gast so zu kümmern, dass niemand ihn bemerkt.
Smilla Blau hat mit Rentier Flinn eine ganz wundervolle Figur erschaffen, die einem mit seiner liebenswerten, höchst eigenen verschnupften, nuscheligen Sprache und liebenswerten Charakter sofort ans Herz wächst. Aber auch Frieda, ihr Bruder Anton und die Eltern sind zauberhafte, sehr individuelle Figuren, die einen immer wieder schmunzeln lassen.
Smilla Blau erzählt so wundervoll beschreibend, das man eigentlich keine Bilder im Buch braucht. Sie mal mit ihrem Erzählstil so wundervolle Bilder in den Köpfen ihrer Leser, dass einige Kinder schon sagten: "Wir machen die Augen beim Vorlesen zu, dann ist es wie Film gucken." 
Nichtsdestotrotz sind Susanne Göhlichs zauberhafte, witzige Zeichnungen wie das Tüpfelchen auch dem "i".
Sie spiegeln einige Situationen im Handlungsverlauf und liefern zusätzliche Eindrücke. Mit viel Liebe zum Detail und der Freude an Situationskomik hat, lässt sie das Geschehen noch lebendiger werden.
Erfahrene junge Selberleser erfreuen sich genauso wie Kinder, die vorgelesen bekommen an den farbigen Zeichnungen, die zum genaueren Betrachten und Verweilen einladen und einem auch das ein oder andere, in der erzählende Handlung verbogen bleibenden kleine unausgesprochene Geheimnis verraten.
Feiert mit Familie Winterwald und ihrem besonderen Gast Weihnachten, Sylvester, Neujahr und das Leben zwischen den Jahren und lasst euch überraschen, was der Weihnachtsmann Frieda und ihrer Familie als Dank für Flinns Pflege schenkt.

Hier könnt ihr in einen absoluten Lesespaß eintauchen, der euch vom ersten Moment an fesseln und begeistern wird.
Also eine absolute Herzensempfehlung!
Ein tolles Familiengeschenk, das gestresste Weihnachtsfamilien vielleicht einmal innehalten und umdenken lässt. 
Es ist für jeden etwas zum Schmunzeln dabei.
Vielleicht wird es ja zurr neuen Tradition auch in der Zwischendenjahrenzeit gemeinsam solch besondere Geschichten zu lesen.
Also liebe Kreativen, wie wäre es mit mehr Geschichten genau für diese Zeit?
Wir würden uns freuen!