Bildquelle: Tulipan Verlag
von Dita Zipfel und MateoDineen
48 Seiten
1. Aufl. 2018
ISBN 978-3-86429-387-0
Tulipan Verlag
15,00€
Eine sehr gefühlvolle, etwas traurige und sehr lustige
etwas andere
Monsta Geschichte
über die Suche nach dem Glück
und den Sinn des Lebens
für Kinder ab 4 Jahren
Gleich vorab, ich habe die Geschichte mit einer Altersempfehlung für Kinder ab 4 Jahren abgegeben, da den eigentlichen Witz und die Tragik der Geschichte nur etwas ältere Kinder richtig verstehen.
Für die Kleineren ist es einfach eine tolle Monsta Geschichte, und nein, ich habe mich nicht verschrieben, das Monsta weiß nun mal nicht wie Monster geschrieben wird, aber mehr dazu gleich.
Schon das Cover lädt förmlich dazu ein das Buch zu entdecken. Unsere Lesekinder lieben Monstergeschichten, vor allem dann wenn sie angsteinflößend witzig aussehen wie dieses Exemplar.
Öffnet man das Buch und kommt auf die Titelseite, dann erahnt man schon, unserem Monsta geht es gar nicht gut. Etwas heruntergekommen, stark gealtert, traurig, mit seinem Wanderstarb an dessen Ende ein Beutel mit seinen Habseligkeiten geknotet ist in der dürren Monsterhand. Er kann einem schon leid tun.
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Die Geschichte beginnt.
Im Schein der Schreibtischlampe sitz das Monser und schreibt einen Brief.
"Hallo Kint Monsta mein Name..." beginnt er....
Mit krakeliger Schrift und einigen Rechtschreibfehlern, es ist ja schon allerhand, dass Monster Brief schreiben können, schreibt sich das Monsta alles von der Seele. Ein Abschiedsbrief an sein Kind, das ihn gar nicht kennt, denn und das ist das tragische an der Geschichte, er hat sich ausgerechnet bei einem Kind einquartiert, das nie schlecht schläft. Es schläft immer tief und fest , egal was auch passiert.
Dabei sind Monster doch dazu da den Schlaf zu stören, lauter komische, Dinge zu tun, damit sich das Kind fürchtet, Angst bekommt.
Monsta wie gesagt schreibt sich alles von der Seele und so zieht sich der Brief mit der großen krakeligen Schrift in Verbindung mit gezeichneten Bildern durch die Geschichte, durch das Buch. Er erzählt wie er zu dem Kind kam, welche Hoffnungen er hatte und was er alles angestellt hat um das schlafende Kind zu ängstigen und von seiner Kindheit. Eindrucksvoll immer mit einem gewissen traurigen, ja zornigen Unterton, zu zuweilen auch eingeschnappt erfahren wir von den unzähligen Versuchen, die das Monster unternommen hat um auf sich aufmerksam zu machen. Immer ohne Erfolg.
Er beendet seinen Brief dann aber doch auch mit einer Spur Hoffnung.
"Ich komme nich mehr zurück...…… Kannst allein gucken, wie du weiterkommst...……….Wenn du richtig gut erschrickst...…. dann, von mir aus kannst du mich finden kommen. Und wenn du Glück hast...…"
Damit verabschiedet sich das Monster, sitzt erst einmal noch einen Moment im Schnee vor dem Haus und macht sich dann auf Wanderschaft, auf die wir ihn begleiten dürfen.
Die kommenden Seiten sind reine Bildergeschichte, die sehr ausdrucksstark, den langen und auch trostlosen Weg visualisieren, in dem aber auch ein wenig Hoffnung liegt. Eine bunte Blume im Schnee und dann, blättert man um, sieht man unser Monster. Gar nicht mehr alt und resigniert sondern.....
Das Monster hat sein Glück gefunden soviel sein verraten.
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Ist ist eine wirklich herrlich, tragisch, komische Geschichte, eingebettet in fantastische Zeichnungen. Es ist ein Buch das einfach Spaß macht. Urkomische Momente, skurrile Versuche zu ängstigen und dann wieder sehr emotionale Schilderungen lassen die Verzweiflung, den Frust, die Wut und Enttäuschung aber auch die Hoffnung deutlich spüren.
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Die Illustrationen sind grandios, Schrecklich hässlich und doch wieder irgendwo niedlich. Bilder wie von Kinderhand gekrizelt, schwarz-weiß skizzenhafte Bildfolgen kombiniert mit farbigen großen Illustrationen visualisieren das Geschehen, geben Einblicke, lassen zuweilen ein wenig gruseln und sehr viel mit empfinden. Eine wirklich gelungene Mischung, die das Buch sehr lebendig macht.
Die Geschichte in Briefform zu erzählen ist nicht nur originell sondern einfach grandios.
Unsere "Lesekinder" im Alter zwischen 4 und 86 Jahren ( ja die Senioren lieben das Buch fast noch mehr wie die Kinder!!!!!), waren alle restlos begeistert.
Einige Kinder boten dem Monster den Platz unter ihrem Bett an!
Übrigens mit älteren Kindern kann man wunderbar die Schreibfehler suchen und an der Ausdrucksweise feilen. Das ist dann z.B. kreativer Deutschunterricht, der bestimmt allen Schülern Spaß macht!
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