Unsere Lieblingsbücher

Maxi ist doch kein Angsthörnchen!

Bildquelle: Edel kids Books
Maxi
 ist doch kein Angsthörnchen!
von Tanja Mairhofer
mit Bildern von Matthias Derenbach
32 Seiten
1. Aufl. 06.Sept. 2019
ISBN: 978-3-3961-29131-1
Edel kids books
13,99€


Eine Geschichte über 
den ersten Tag im Kindergarten
über Freude finden, Selbstbewusstsein,
 Grenzen setzten und Ablösung
für Kinder ab 2,5 Jahren

"Maxi ist doch kein Angsthörnchen" ist ein besonders schönes intensives Bilderbuch, das Kindern wie Eltern gleichermaßen viel mit auf den Weg gibt.
Es ist Maxis erster Tag im Kindergarten. Ihre Mutter bringt sie hin und beiden ist anzumerken, das es ihnen nicht leicht fällt sich von einander zu trennen, denn bislang haben sie immer alles gemeinsam gemacht, waren nie getrennt. Es ist nicht so, das Maxi ohne ihre Mutter Angst hätte, sie freut sich ja auch auf die anderen Tierkinder, aber ungewohnt ist es dann doch. Im Kindergarten wird sie fröhlich begrüßt und von den anderen gut aufgenommen. Maxi hat sich vorgenommen  mutig zu sein und keine Angst zu zeigen, doch ob das eine so kluge Entscheidung ist wird sich noch zeigen. Konstanze Igel und Bertram Bär passen auf die Rasselbande auf und helfen ihnen im Kindergartenalltag nicht nur praktisch. Als sie Kastanienfiguren bauen wollen klettert Maxi ganz schnell auf den Baum um viele Kastanien zu besorgen. Die Warnung von Bär Bertram nicht zu hoch zu klettern und das es auch mutig ist sich Hilfe zu holen hört sie in ihrem Übermut nur so nebenbei, doch dann bemerkt sie das es schon ganz etwas anderes ist allein ohne den Schutz der Mutter so hoch in den Baum zu klettern. Die Situation wird brenzlich, aber sie macht das einzig richtige, sie hört auf Bertram und holt sich Hilfe. Am Ende haben sie nicht nur ganz viele Kastanien zum basteln im Korb sondern Maxi hat auch festgestellt, das es gemeinsam viel mehr Freude gemacht hat.
Beim Kastanientierbasteln fängt Vinzenz an Freddie zu ärgern. Vinzenz lässt kein gutes Haar an Freddies Bastelei und wird verbal richtig gemein. Da schreitet Konstanze ein und erklärt Freddie und den anderen Kindern, das man sich nicht alles gefallen lassen muss und das man seinem Gegenüber auch deutlich zeigen sollte das er zu weit geht und das es nicht in Ordnung ist gemein zu sein. "Man muss nicht immer lieb sein und das machen was andere von einem wollen." Hier hilft nur eins. Man sollte seinem Gegenüber klar "NEIN" sagen und ihn auffordern auf zu hören. Und in der Tat mit jedem Nein das Vinzenz entgegen kommt wird er leiser.  Was man alles im Kindergarten lernen kann ist schon erstaunlich.  Als Maxi am Nachmittag mit den anderen im Wald spielt kommt Wiesel Leni vorbei. Mit Leni hatte Maxi am Morgen schon viel Spaß, doch was Leni jetzt von ihr möchte geht Maxi zu weit. Maxi soll eine ganz dumme, gemeine Mutprobe bestehen um in die Kindergruppe aufgenommen zu werden. Davon hatte das kleine Eichhörnchen noch nichts gehört, doch wie war das noch, wenn man das Gefühl hat in die Enge getrieben zu werden, gemein behandelt zu werden muss man "NEIN" sagen und ein Angsthörnchen ist sie deshalb nun wirklich nicht und genau deshalb macht Maxi das einzig richtige und sagt  konsequent ".NEIN". Das irritiert Leni und sie gibt zu, dass es eigentlich keine Mutproben im Kindergarten gibt.
Wieder hat Maxi etwas dazu gelernt und kann richtig stolz auf sich sein so mutig und selbstbewusst reagiert zu haben. Doch der Tag ist noch nicht zu Ende. Als es dunkel wird machen die Kinder mit ihren beiden Betreuern eine Nachtwanderung. Im Dunkeln sieht die Welt und der Wald ganz anders aus. Es gibt viel zu entdecken aber man muss auch sehr aufpassen um die Orientierung nicht zu verlieren, deshalb müssen die Tierkinder auch eng beieinander bleiben und sollte doch einmal etwas ängstigen dann ruft man laut um Hilfe, das bekommen die kleinen mit auf den Weg. Der wuseligen, quirligen Leni und dem frechen Vinzenz fällt es schwer sich an die Anweisungen von Konstanze und Bertram zu halten aber auch Maxi und ihr neuer Freund Freddie lassen sich ablenken. Sie sehen Glühwürmchen und als Freddie ihnen nachläuft, läuft auch Maxi hinterher. Bald haben sie die Orientierung verloren. Alles ist so dunkel und fremd und dann stoßen sie auch noch auf ein Monster, das zumindest meinen sie. Wieder erinnert sich Maxi an das was die Betreuer ihnen mit auf den Weg gegeben haben, sie ruft ganz laut um Hilfe.
Ob  sie Hilfe bekommen , ob es wirklich Monster gibt und was Maxi später der Mutter erzählt, das verrate ich euch nicht, nur so viel noch. Am Ende des Tages hat Maxi sehr viel gelernt, freut sich auf ihre Mutter und die ist froh ihre Kleine wieder bei sich zu haben, erkennt aber auch für sich selbst, dass sie sich keine Sorgen machen muss wenn Maxi in der Kindergruppe ist.
So viel Tipps und Botschaften zur Ich -Stärkung in einer Geschichte und so wundervoll intensiv und anschaulich erzählt, das findet man selten in einer Geschichte. Tanja Mairhofer erzählt kurzweilig, spannend und ganz nah an der Erfahrungswelt ihrer kleinen Leser und fängt sie mit ihren Themen, sofort ein Das das ganze zu einer Geschichte wird, die tief berührt und nachhaltig verinnerlicht wird ist jedoch den bezaubernden, sehr detailverliebten und unglaublich stimmungsvollen Illustrationen von Matthias Derenbach zu verdanken, der Bilder schafft, die nicht nur voller Magie sein können sondern auch durch das hervorragende Spiel von Mimik und Gestik Szenen / Situationen visualisiert die einem so lebendig vorkommen, dass man im Grunde das Gefühl hat mitten im Geschehen zu stehen. Wie als Teil eines Filmes, Teil der Geschichte. Dabei gibt er jeder Figur seinen ganz eigenen persönlichen Charakter , jeder Situation seine eigene Dramaturgie, die so intensiv wirkt, dass jeder das Geschehen auch ohne Worte verstehen könnte. Gemeinsam mit der erzählenden Geschichte wird es eine ganz wundervolle Einheit, mit ebenso intensiven Botschaften wie die Ausdruckskraft der Bilder.
Es ist mutig sich Hilfe zu holen.
Es ist wichtig seinem Gegenüber Grenzen zu setzten und NEIN zu sagen wenn er gemein ist.
Es ist wichtig Hilfe zu rufen oder Hilfe zu holen wenn man Angst hat und nicht weiter weiß.
Es ist keine Schande Angst zu haben sondern mutig es sich einzugestehen.
Bei allen vernünftigen Ratschlägen und Hilfestellungen zum Groß werden ist diese Geschichte aber auch äußerst amüsant und oft sehr komisch. Die Situationskomik erleben wir vor allem am Abend in der Waldgeschichte mit dem Monster. Was euch da erwartet? Abwarten und das Buch selber lesen schlage ich vor.
Taucht ein in die tolle Geschichte, die viele Gesprächsthemen liefert und in die wundervolle Bilderwelt mit der Matthias Derenbach einmal mehr beweist was für ein begnadeter Illustrator er ist. Unsere Lesekinder lieben seine Illustrationen sehr und können seinen ganz eigenen Stil sofort erkennen. Aber das ist ein anderes Thema.