Bildquelle: Kindermann Verlag
Poesie für Kinder
Weihnachten
von Joseph von Eichendorf
mit Bildern von Pe Grigo
24 Seiten
1. Aufl. 27. Oktober 2021
ISBN: 978-3949276026
Kindermann Verlag
18,00€
Das alt bekannte Gedicht von Joseph von Eichendorf
stimmungsvoll, mit dem besonderen Hauch von Magie illustriert
für Kinder ab 4 Jahren
Kindern Poesie näher bringen, ihnen die Schönheit von Sprache vermitteln, das ist gar nicht so schwer wie manche vielleicht denken. Mit Büchern wie diesem gelingt es ganz wunderbar, zumal Joseph von Eichendorfs Reime beim Vorlesen wirklich fast von alleine von den Lippen gleiten. Er nimmt uns mit auf einen Spaziergang, bei dem wir das Gefühl haben unmittelbar dabei zu sein. Die Fantasie gibt die Bilder, die Sprache den Inhalt, der die Emotionen weckt. Hier haben wir zusätzlich Illustrationen, die uns zwar Bilder vorgeben aber nicht die Fantasie nehmen sondern beflügeln. Wir werden in eine Welt voller Magie entführt. Der Zauber der Weihnachtszeit. Eine Welt in der es am Abend draußen fast menschenleer ist, der Schein der Lichter aus den Häusern, der einem einen Blick in die Stuben schenkt, Schein des Mondes und der Sterne, der einem das Gefühl gibt nicht allein zu sein, dessen Licht magische Schatten wirft und einem ein warmes Gefühl gibt obwohl es kalt ist.
In dieser abendlichen Stimmung geht ein Vater mit seinem Kind und dem Hund spazieren und lässt das Kind immer wieder staunen. Es ist sehr berührend sie bei ihrem Spaziergang zu beobachten, zu sehen wie liebevoll der Vater seinem Kind diese Welt zeigt und die Magie der Nacht spüren lässt und es ist faszinierend zu sehen mit welch staunenden, neugierigen Augen das Kind alles wahr nimmt. All das erleben wir, Dank der wunderbaren Illustrationen von Pe Grigo, die so intensiv sind, dass man das Gefühl hat selbst auf dem Spaziergang dabei zu sein. Das aus vier Strophen mit jeweils vier Zeilen bestehende Gedicht bekommt im Buch viel Raum zur Entfaltung. Jeweils eine Strophe wird auf einer Doppelseite präsentiert. Ganz unaufdringlich, führen die Strophen durch die Nacht, fast schon wie ein Licht, das den Weg weist. Das Buch endet mit zwei Bildern, die wir vielleicht nicht erwartet hätten, die aber die Verbindung zu dem darstellen, was das Gedicht nicht preis gibt. Da sehen wir Joseph der den Esel führt auf dem Maria sitzt und wir sehen die heiligen drei Könige vor dem Jesus Baby. Spätestens beim Anblick dieser Bilder ist auch beim Leser das Weihnachtsgefühl präsent.
So schön können Bilderbücher sein. So inspirierend und schön können Gedichte sein.
Wer jetzt sagt, Kinder verstehen diese Art von Sprache nicht, Kinder kennen einige Wörter nicht, dem sei gesagt: Unterschätzt die Kinder nicht!
Markt und Straßen stehn verlassen,
Still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend geh´ ich durch die Gassen,
Alles sieht so festlich aus.
An den Fenstern haben Frauen
Buntes Spielzeug fromm geschmückt
Tausend Kindlein stehn und schaun,
Sind so wunderstill beglückt.
Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus ins freie Feld,
Hehres Glänzen, heil´ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!
Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schnees Einsamkeit
Steigt´s wie wunderbares Singen –
O du gnadenreiche Zeit!
Joseph von Eichendorf
