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Der höchste Bücherberg der Welt

Bildquelle: Jumbo Verlag
Der höchste Bücherberg 
der Welt
von Rocio Bonilla
44 Seiten
1. Aufl. 2018
Jumbo Verlag
ISBN 978-3-8337-3913-2
15,00€

Der große Traum vom Fliegen
"Lesen verleiht Flügel"
Gedanken verleihen Flügel
 

Soooo schöööön und intensiv
kann lesen sein
 
eine Geschichte für Kinder ab 4 Jahren
 

"Lesen verleiht Flügel" ist ein gängiger Spruch, der in diesem Buch sehr anschaulich und ausdrucksstark visualisiert und erzählt wird.

Schon das Cover zeigt, die Buchbegeisterung des kleinen Protagonisten, der glaubt zum Fliegen geboren zu sein. Er setzt alles daran fliegen zu können. Baut unzählige Flügel, beobachtet die Vögel beim Fliegen , wünscht sich zu jeder Gelegenheit nur eines, fliegen zu können. Doch so sehr es sich auch wünscht und sich in die Materie vertieft es gelingt ihm nicht.
Doch dann, eines Tages bekommt er von der Mutter  mit den Worten "Man kann auch anders fliegen" ein Buch geschenkt.
Ich glaube, ich muss nicht erwähnen, das Lukas diesen Satz nicht versteht. Doch er setzt sich hin und fängt an zu lesen. Die Geschichte gefällt ihm so gut, das er völlig in sich versunken in diese andere Welt eintauchte. Als er es zu Ende gelesen hatte holte er sich das nächste Buch. Dann noch eins und noch eins. Erst  liest er alle Bücher im Haus , dann von Freunden, Verwandten, von.......
Bald schon wurde der Stapel auf dem er sich mittlerweile niedergelassen hatte immer höher und höher und irgendwann blieb er ganz dort sitzen.
Ein so belesenes Kind gibt es nicht alle Tage. Das jemand nur noch liest schon gleich gar nicht und so wird der kleine Leser  und sein " höchster Bücherberg der Welt"unfreiwillig zu einem Ausflugsziel der besonderen Art. Lukas jedoch scheint von alle dem nicht viel mit zu bekommen. Durch seine Bücher tauchte er in andere Welten, lernte spannende Menschen kennen, fremde Länder, Kulturen,
Fantastisches, Lustiges, Abenteuerliches...... .
Und dann nach unzähligen Büchern erwacht er aus seiner Welt mit einem AH Erlebnis. Plötzlich versteht er den Satz der Mutter.
Sicherlich möchtet ihr jetzt wissen ob Lukas jemals von seinem Bücherturm herunter kommt und wenn ja wie, doch das verrate ich hier noch  nicht.

"Der höchste Bücherberg der Welt" erzählt sehr anschaulich von der Faszination des Lesens, die einen überkommen kann wenn man die richtigen Bücher entdeckt und infiziert wird.
Viele unserer Lesekinder konnten sich in Lukas wunderbar hinein versetzten. Ja, die meisten unserer Lesekinder sind wahre Leseratten, die Bücher verschlingen, und somit kein Maßstab, doch viele unter ihnen tuen sich sehr schwer mit dem Lesen. Dennoch, und vielleicht auch dadurch, das wir sie begleiten, verlieren sie nicht etwas die Lust am Lesen sondern wollen es können. Das erreicht man aber nur in dem man ganz individuell auf das Kind schaut, sich mit ihm beschäftigt um so herauszufinden was das richtige Buch sein könnte, das die Initialzündung auslöst.
Das gelingt nicht immer auf Anhieb aber auch hier ist die Begleitung ganz wichtig um es nicht bei einem einmaligen Versuch zu belassen.
Unsere kleinen Zuhörer waren genauso begeistert von der, wie sie sagen "witzigen Geschichte" wie die, die schon lesen können.
Das die Geschichte so gut ankommt liegt nicht nur an der Geschichte, die etwas geübte Erstleser, Dank großer klarer Schrift und Zeilenabstand sowie einem hohen Bildanteil, gut selber lesen können sondern im großen Maße auch an den herrlichen, detailreichen, sehr ausdrucksstarken Illustrationen, in denen besonders gut die Mimik und Gestik des Protagonisten herausgearbeitet ist. Genau sie sind es  auch, die die Situationskomik aber auch Tragik sowie  das Geschehen an sich so lebendig und stark visualisieren, das die Kinder einfach begeistert sind.

Hier noch ein kleiner Hinweis am Rande, der mit der Geschichte nichts zu tun hat:
Es gibt einige unter unseren Lesekindern, die Bücher wie Schätze behandeln, wie rohe Eier. Und sie sind es dann auch, die ein klein wenig Kritik an dem Buch üben. Nicht an der Geschichte, den Bildern oder der Botschaft sondern an den recht dicken Buchseiten.
Was im ersten Moment sehr angenehm in der Haptik ist erweist sich für solche Ästheten zum Problem denn beim Umblättern klappen die Seiten schnell wieder ein. Intuitiv streicht man die linke Seite dann mit etwas Druck nach links um sie dazu zu bewegen nicht von allein umzuklappen, was wiederum, selbst bei sorgfältigem hantieren zu einer Knicklinie entlang der Falz ( Buchmitte) führt. Dickes Papier in Kombination mit einer Fadenheftung neigt zur Knickbildung in der Falz, das beobachten wir hin und wieder und werden von vielen Kindern darauf angesprochen.

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