Bildquelle: Mindedition
Berts Blume
Der kleine Vogel mit dem großen Herzen
von Julia Donaldson
illustriert von Catherine Rayner
32 Seiten
1. Aufl. September 2024
ISBN:978-3-03934-061-3
Minedition
18,00€
Eine warmherzige Geschichte über die Liebe
und über Bescheidenheit und Großzügigkeit
-mit Sachinformationen über den Laubenvogel-
-eine Reimgeschichte-
für Kinder ab 3 Jahren
Julia Donaldson, die Mutter der Grüffelo-Geschichten, und die wunderbare Illustratorin Catherine Rayner haben mit "Berts Blume" ein ganz außergewöhnliches Buch geschaffen. Sie erzählen die Geschichte eines kleinen Vogels, der emsig, unbeschwert und voller Freude Moose, kleine Äste und Blätter zusammenträgt und daraus eine wundervolle Höhe baut. Ein wahres Kunstwerk hat er da geschaffen, doch so schön sie auch ist, etwas fehlt. Viel schöner könnte es zu zweit darin sein, denkt er und setzt alles daran, seine Angebetet in seinem Heim willkommen zu heißen. Doch egal wie sehr er sich bemüht, nie ist das, was er tut, gut genug für sie.
Es ist schon sehr bewundernswert, wie Bert sich nicht entmutigen lässt, und unser Herz schlägt für ihn. Schnell wird uns klar, seine Angebetete spielt ein ganz gemeines Spiel mit ihm und wir sind traurig darüber, wie sie ihn behandelt.
Sollte er nicht merken, dass sie gar nicht die Absicht hat, bei ihm einzuziehen?
Ein Kind sagte: "Liebe macht blind, sagt mein Opa immer", und genauso ist es wohl auch in diesem Fall.
Ein Kind sagte: "Liebe macht blind, sagt mein Opa immer", und genauso ist es wohl auch in diesem Fall.
Doch es kommt noch viel schlimmer.
Er bekommt scheinbar Unterstützung von Vogel Titus, der vorgibt zu wissen, was Nanett mag und er weißt ihm auch noch den Weg, wo genau er diesen Schatz finden kann.
Bert fliegt sofort los, doch das Vertrauen in Titus war Grund falsch. Es war eine Falle. Er findet nicht das, was er zu finden erhoffte und noch viel schlimmer, als er zurück in sein wundervoll gebautes heimkommt, dass er schon mit so vielen tollen Schätzen ausgeschmückt hatte, ist sein Heim leer. Ausgeräubert.
Und dreimal dürft ihr raten, wie Titus Heim nun aussieht und wer neben ihm sitzt.
Richtig.
Er hat Berts mühsam zusammengetragen, Schätze geklaut und Nanett dazu bekommen.
Eine traurige Geschichte denkt ihr?
Ja, gewisse es ist wirklich traurig mit anzusehen, wie Bert sich unaufhörlich bemüht und dann auf so hinterhältige Weise betrogen wird, doch ohne zu viel verraten zu wollen, es gibt ein Happy End. Ein Happy End, bei dem nicht nur Berts Herz vor Glück Achterbahn fährt und sowohl Bert als auch wir Leser verstehen lernen, dass es nicht die materiellen Dinge sind, die wichtig sind und mit denen man Liebe oder auch Freundschaft gewinnt, sondern das Herz.
Julia Donaldson weiß Geschichten zu erzählen, die berühren, doch diese zauberhafte Geschichte vom kleinen Vogel mit dem grooooßen Herzen ist wirklich etwas Besonderes. Sie lebt nicht nur von der Geschichte, die unsere Herzen berührt, sie lebt auch von einem besonderen Erzählstil, der ein wenig an das Spiel "Ich packe meinen Koffer und nehme mit", bei dem immer neue Dinge hinzugefügt werden, aber auch immer wieder erwähnt werden muss, was bereits im Koffer ist.
Genauso ist es hier. Zuerst hat Bert nur eine wunderschöne Blume für Nanett vor seinem Heim liegen, mir, der er sie anlocken möchte, doch Nanett ist empört, sie sagt: "Sag, was fällt dir ein?
Diese Blume soll genug für mich sein?" (Zitat) und so macht sich Bert auf einen neuen Schatz zu finden, der Nanett natürlich auch nicht reicht, beziehungsweise nicht gut genug ist. Mit jedem Mal, wo Bert von seiner Schatzsuche zurückkommt, füllt sich sein Heim und damit die Liste der Dinge, die er schon gesammelt hat, was dazu führt, dass die Kinder schnell mit in den Aufzählungsmodus einsteigen, der nicht nur eine Aufzählung ist, sondern da die gesamte Geschichte in Reimform erzählt wird, auch noch eine besondere Dynamik bekommt, die gepaart wird Emotionen der Enttäuschung, weil alles für die hochmütige Nanett nicht ausreicht.
Catherine Rayners fantastischen, wundervoll farbigen und unglaublich ausdrucksstarken Illustrationen visualisieren dabei nicht nur das Geschehen, sondern sind gleichzeitig Transporteur von gaanz viel Gefühl(en).
Ohne sie könnten wir uns zwar vorstellen, wie Bert sich fühlen muss, mit ihnen werden die Gefühle allerdings real und mitspürbar.
Wir sehen, wie traurig, resigniert und verzweifelt er ist und wie glücklich er zwischendurch ist, wenn er etwas Schönes entdeckt hat, dass er seiner Angebeteten mitbringen kann. Nur einen Wimpernschlag später wird er dann allerdings wieder von Nanett niedergemacht und verachtet.
Die Empathie, die wir Leser für Bert entwickeln, wird von Minute zu Minute größer. Die Kinder durchleben gerade durch die Bilder alles mit Bert mit und so sind ihre Reaktionen schon beim Vorlesen eine Folge des Mitfühlens. Berts Geschichte geht uns zu Herzen, fast schon so viel, dass es wehtut, so leiden wir mit dem kleinen Vogel mit dem großen Herzen mit.
"Wie gemein kann man eigentlich sein?" (O-Ton eines Kindes)
"Das ist ja kaum auszuhalten, wie fies Nanett ist" (O-Ton eines anderen Kindes)
Die Geschichte weckt Emotionen und liefert enorm viel Gesprächsstoff . Die Kinder möchten von allein über die Geschichte sprechen.
Hierbei ist Hauptthema Nanetts gemeines Verhalten, danach die Fragen
"merkt Bert gar nicht, dass Nanett ihn zum Narren hält?" Und "wieso lässt er sich das gefallen?"
Und so wartet hier auf euch ein Buch voller Gefühl, unterschiedlicher Emotionen mit einer Reimgeschichte, die oft zum Mitsprechen einlädt, einer Reimsprache, die Emotionen spüren lässt und Bildern, die ihren ganz besonderen Charme haben. Bilder voller Ausdrucksstärke, Feingefühl und oft mit dem besonderen Hauch von Magie, den ihr auch schon beim Betrachten des Covers entdecken könnt.
Schaut euch dieses wunderbare Glitzern des Federkleides einmal genauer an.
Es ist wirklich wunderschön, der Hauch von Magie, des etwas Besonderen.
„Wie ein Glücksvogel“ (O-Ton eines Kindes)
Vielleicht ist es ja dieser Zauber, der die Herzenswärme nach außen sichtbar macht.
(Leider lässt sich das Glitzern auf dem Bild nicht so gut erkennen, wie in Wirklichkeit)
Es ist ein Buch, das berührt, Herzen wärmt und zum Ende auch Purzelbäume schlagen lässt.
Von uns also eine absolute Herzensempfehlung!
Kleine Anmerkung für alle, die ein hochsensibles Kind zu Hause oder in der Vorlesegruppe haben:
Lest diesen Kindern die Geschichte bitte nur vor, wenn ihr sie selbst vorher gelesen habt und einschätzen könnt, wie das Kind darauf reagiert.
Und bitte nicht missverstehen, es ist kein trauriges Buch, es ist ein emotional bewegendes Bilderbuch, das hochsensible Kinder eventuell emotional zu sehr fordert. Für alle anderen Kinder ist das Buch eine absolute Bereicherung und sie gehen auch mit einem gefüllten freudigen Herzen aus der Geschichte. Vielleicht sogar mit einem Seufzer "soooo schööön!", wie ich es oft erlebe, denn durch den Handlungsverlauf mit allen was passiert, wirkt das Happy End-Gefühl am Ende noch stärker
p.s.
Ganz zum Schluss erfahren wir noch etwas über den Laubenvogel, um den es in dieser Geschichte geht.
Beim Studium der Bilder innerhalb der Geschichte kam von den Kindern immer wieder der Kommentar, dass Nanett und Bert gar nicht zusammen passen, weil sie so verschieden aussehen. In der Tat sehen sie sehr unterschiedlich aus. Während Nanett und Titus recht groß und "glatt" (O-Ton eines Kindes) wirkt, ist Bert klein und "puschelig" (ebenfalls O-Ton eines Kindes). Man könnte tatsächlich meinen, es sind zwei verschiedene Arten, doch weit gefehlt. Unsere Google-Suche zeigte uns, dass es tatsächlich sehr unterschiedlich aussehende Laubenvögel gibt.
So hat Berts Geschichte auch dazu inspiriert ein wenig mehr über die Laubenvögel zu "erforschen".
Vielleicht inspiriert es euch ja auch auf ihren Spuren zu wandeln und virtuell nach Australien und Papua-Neuguinea zu reisen, wo die Vögel zu Hause sind.Mehr Informationen bekommst du auch auf der Seite des Verlages. Der Link führt hin