Unsere Lieblingsbücher

Faultier gefunden

Bildquelle: J.P. Bachem Verlag
Faultier gefunden
eine Geschichte von Frann Preston-Gannon
aus dem Englischen von Hanne Hammer
30 Seiten
1. Aufl. 2017
J.P. Bachem Verlag
ISBN: 978-3-7616-3213-0
12,95€



Frann-Preston-Gannon ist eine englische Kinderbuchmacherin, die durch ihren ganz besonderen Illustrationsstil überzeugt.
Eine Mischung aus Druck, Collage und Zeichnungen in wunderbaren klaren Farben, bunt, harmonisch und nie kitschig bezaubern sie. Dabei haben gerade die Menschen einen besonderen Ausdruck.

Unsere Lesekinder haben die Figuren sofort in ihr Herz geschlossen und auch wir Erwachsenen sind diesem Reiz erlegen.
"Faultier gefunden" ist eine lustige Geschichte, mit viel Situationskomik. Ein Faultier als Protagonisten eines Bilderbuchs zu wählen ist eine absolut geniale Idee genau wie die Geschichte, die schöner nicht sein könnte.
Aus der Ich Perspektive erzählt erfahren wir von drei Kindern, die eines Tages auf einem Baum ein seltsames, schlafendes Wesen sehen. Egal was sie auch versuchten oder fragten es gab keine Reaktion.
Also holten sie es vom Baum, packten es in ihren kleinen Zugwagen und nahmen es mit nach Hause.
Was die Geschichte nicht erzählt, aber aufmerksame Beobachter auf den Bildern erkennen können, das seltsame, immer fort schlafende Wesen wird schon vermisst und zwar im Zoo. Doch wie gesagt, davon ahnen due drei nichts.
Zuhause versuchen sie dem Rätsel auf die Spur zu kommen. Während die beiden größeren wilde Spekulationen anstellen mit wem sie es zu tun haben könnten findet die Kleinste in einem Buch über den Regenwald die Antwort.



An der Antwort dürfen wir auf besondere Weise teilhaben, die Informationen über das Faultier wirbeln in Wellen um die Illustrationen herum.
Und da die Drei nun wissen mit wem sie es zu tun haben sind sie sicher zu wissen wo es her kommt. Sie holen eine große Kiste, bekleben sie mit Briefmarken und


schicken ihn in den Regenwald. Die Suchplakate des Zoos hatten sie immer noch  nicht entdeckt obwohl sie an vielen vorbei gekommen waren.
Im Regenwald angekommen staunen Krokodil, Flamingo, Papagei, Affe und Co nicht schlecht, lugt da doch nun. das gerade wach gewordene, Faultier hervor und fragt......
Ja, was meint ihr wohl fragt das Faultier die Tiere?
Ich verrate es euch nicht denn wie immer gilt selber lesen!
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Die bezaubernde Illustrationen visualisieren das Geschehen und erzählen viele Dinge am Rande, die die Geschichte erst so richtig lustig machen.
Unsere Lesekinder erkannten sofort die Suchplakate, auch wenn sie noch nicht lesen konnten und sie kommentierten sofort. Sie traten in Interaktion mit den Kindern im Buch. So hörte man Sätze wie:" guckt doch mal, ihr seit doch grade an dem Suchbild vorbei gekommen. Guckt doch mal!" Oder "Das ist ein Faultier das gehört in den Zoo!" Natürlich gab es auch Sätze die nicht so nett klangen wie, "... ihr seit aber blöd, seht ihr das Bild nicht..."
Diese Reaktionen zeigen mir immer wie sehr die Kinder in der Geschichte mit gehen. Wenn so viele Reaktionen kommen ist dies das beste Zeichen, das ihnen die Erzählung sehr gefällt.
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Das Buch lebt von den Bildern. In ihnen werden die Gedanken der drei Kinder visualisiert. Die Mutmaßungen, das das Wesen von einem anderen Stern kommt, aus dem All, ein Pirat ist oder gar ein Ritter der es mit Drachen auf nimmt.
Es zeigt aber auch das die kleinen oft die klügeren sind. Während die großen Geschwister mutmaßen geht die kleine Schwester besonnen und klug an die Recherche heran. Sie studiert Bücher, wird fündig, schaut auf dem Globus nach wo der Regenwald genau liegt. Als Kleinste hat man es nicht so leicht sich bemerkbar zu machen. Schon gar nicht wenn die Größeren in ihrer Phantasiewelt aufgehen.
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Da vielfach der Irrglaube besteht, das Bilderbücher nichts für größere Kinder sind möchte ich hier wieder einmal an alle appellieren auch größeren Kindern z.B. Leseanfängern Bilderbücher zu lesen zu geben.
Dieses Buch eignet sich wunderbar für erste Leseversuche, da der Text sehr groß gedruckt ist, die Buchstaben sich deutlich von einander trennen und auch der Zeilenabstand groß gewählt ist. Die Sätze selbst sind kurz es gibt nicht all zu viel Text und die Wörter sind auch nicht sonderlich schwer zu erlesen.
Also absolut ideal zum Lesen lernen.
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"Faultier gefunden" ist ein wunderbares Buch dessen Illustrationsstil ganz besonders ist und die Geschichte absolut genial transportiert. Solch eine ideale, symbiotische Einheit von Bild und Text hat man meist wenn beides aus einer Feder kommt.
Unsere Kinder haben es schon jetzt in ihr Herz geschlossen und ich bin mir sicher es wird noch viele Fans bekommen.
Bleibt zu hoffen, das die anderen Bücher der Bilderbuchmacherin Frann  Preston- Gannon auch bald auf den deutschen Buchmarkt kommen.
Wer nicht so lange warten möchte dem empfehle ich sie einfach auf Englisch zu kaufen, den die Bildsprache ist international und ohne Wort zu verstehen. Ja, und das bisschen Englisch können wir Erwachsenen schnell übersetzten.

In diesem Sinne wünsche ich nun allen viel Spaß mit diesem 
Lieblingsbuch!





https://bachem.de/verlag/1121


Frann Preston-Gannon lebt in London. Im Jahre 2010 beendete sie ihr Illustrationsstudium an der Kingston University. Als erste Stipendiatin der Sendak-Stiftung konnte sie mit dem großartigen Maurice Sendak zusammenarbeiten.


Wer mehr über die Bilderbuchmacherin wissen möchte kann sich gut auf ihrer Homepage informieren


https://www.frann.co.uk/untitled


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