Bildquelle: Minedition
Auf Wiedersehen Oma
von Birte Müller
36 Seiten
Aufl. 2012
ISBN: 978-3-86566-156-2
Minedition
13,95€
Eine einfühlsame Geschichte über
die Seelen der Toten
für Kinder ab 4 Jahren
In diesem Buch erzählt Birte Müller einfühlsam, und begleitet von sehr warmen stimmungsvollen Bildern, eine Geschichte aus den Anden, in der wir etwas über die Seelen der Toten und die Erinnerung an sie erfahren. Jede Kultur feiert Feste für ihre Toten. Bei uns wird im November an einigen Feiertagen an die Toten gedacht in Felipas Heimat wird im November ein großes buntes Fest gefeiert zu dem die Toten eingeladen werden und zu Besuch kommen. So sind sie teil der Gemeinschaft in der sie über den Tod hinaus mit leben. Das bunte Fest zu ehren der Seelen ist Zeichen dessen, das sie mit ihnen weiter leben. Bei uns ist im November dustere dunkle Stimmung. Zu Besuchen auf den Friedhöfen kleiden sich viele ebenfalls in dunklen Farben. Wäre es nicht viel schöner wir würden uns ein Beispiel an vielen anderen Kulturen nehmen, die fröhlich ihrer Toten gedenken?
Felipas Oma ist gestorben und sie vermisst sie sehr, doch sie weiß auch, dass die geliebte Oma nicht ganz weg ist. Ihre Seele wohnt irgendwo bei ihnen. Doch wo ist ihre Seele. Felipa lässt es keine Ruhe. Sie sucht die Seele der Großmutter. Sucht Hilfe bei ihrem Esel und dem Schwein. Bei den Lamas, die der Großmutter gehörten könnte sie sein, doch die Lamas sprechen nicht mit ihr. Die Mutter erzählt ihr, dass die Seelen bei den Göttern ganz weit oben bei den schneebedeckten Bergen leben. Die Berge scheinen greifbar nah zu sein und so macht sich Felipa auf ihre Oma zu besuchen. Doch so nah die Berge scheinen sind sie nicht. Ihr Vater erzählt ihr, dass man die Toten nicht besuchen kann aber das einmal im Jahr ein Fest gefeiert wird zu dem die Seelen der Toten eingeladen werden. Was es mit dem Fest auf sich hat, was genau vorbereitet wird und wie Felipa diese Vorbereitungen und das Fest erlebt ist teil dieser Geschichte, die zeigt, das niemand so ganz geht. Das Tod eine andere Form des Lebens ist, dass es traurig ist wenn man einen geliebten Menschen nicht mehr sieht, nicht mehr umarmen kann aber der geliebte Mensch immer da ist und einmal im Jahr sogar etwas mehr, das erleben wir in dieser wundervollen Geschichte von Birte Müller, die selbst schon dort, wo die Geschichte spielt, dieses Fest für die Seelen miterleben durfte.
Felipa fühlt sich an dem Tag des Festes der Oma sehr nahe. Es ist als sein sie bei ihr. Sie weiß aber auch, dass sie sich wieder von ihr verabschieden muss und so kommt es nicht ohne Grund zu dem Titel dieser Geschichte.
"Auf Wiedersehen, Oma, bis nächstes Jahr."
sagt Felipa und freut sich schon auf den Besuch im nächsten Jahr.
Wenn wir die Seelen, die Toten fröhlich feiern würden, wenn wir die Beerdigung etwas fröhlicher und positiver sehen und "feiern" würden wäre der Abschied für Jung und Alt bestimmt leichter als es hier zumeist momentan so ist.
Kindern die Angst zu nehmen, ihnen Halt geben das gelingt mit diesem außergewöhnlich schönem Buch ganz wunderbar.
Viel dazu bei tragen, wie bereits zu Beginn erwähnt, die eindrucksvollen Illustrationen in sehr warmen oft erdigen aber auch angenehm bunten Farben, die die Kultur der Anden ausdrucksstark und liebevoll einfangen und widerspiegeln.
Etwas mehr Informationen bekommen wir Erwachsenen auch in einem Nachwort in dem wir mehr über das Allerheiligenfest erfahren und auch über die Bilderbuchmacherin, die hier ein Buch geschaffen hat, das schöner und berührender kaum sein könnte.
Ein Buch mit einer Geschichte, die uns viel gibt und zum Nachdenken animiert.
Alle Bilder sind aus dem Buch und vom Verlag