Bildquelle Annette Betz Ueberreuter Verlag
Kalle
will nicht knuddeln
von Jule Wellerdiek
32 Seiten
1. Aufl. 12. Februar 2025
ISBN:978-3-219-12029-5
Annette Betz Ueberreuter Verlag
16,00€
Freut euch auf eine amüsante,
gefühlvolle Geschichte über das NEIN-sagen können.
Über das "Kaktusgefühl"
Über den Mut zu haben persönliche Grenzen zu setzten,
über körperliche Selbstbestimmung,
auf seine Gefühle zu achten, in sich hineinzuhorchen,
und Grenzen anderer zu respektieren.
Es ist auch eine Geschichte über Begrüßungsrituale und natürlich eine tolle
Freundschaftsgeschichte
für Kinder ab 3 Jahren
Wir lieben die Geschichten von Jule Wellerdiek.Wann immer sie zu Stift und Papier (sinnbildlich) greift und Geschichten in Wort und Bild erzählt, entstehen Bilderbücher, die eine perfekte Einheit bilden.
Die Geschichten, haben eine ganz besondere Energie, da sie sehr bewusst überlegt, welche Elemente und Botschaften sie über ihre Bilder transportieren möchte und welche von der erzählenden Text-Geschichte erzählt werden sollen. Das so entstehende Zusammenspiel ist das, was den Zauber ihrer Bücher ausmacht.
Und so ist es kein Wunder, dass sie es mit "KALLE will nicht knuddeln" auf einzigartige Weise geschafft hat, ein wichtiges Thema für die Entwicklung eines Kindes anschaulich, emotional und nachfühlbar zu erzählen, sodass die Kleinen viel aus der Geschichte für sich mitnehmen (können) und gleichzeitig viel Spaß an der Geschichte haben.
Kalle mag seine Freunde sehr.
Er liebt es, mit ihnen Zeit zu verbringen, mit ihnen zu spielen und herumzutoben, doch auch wenn er sich jedes Mal sehr auf ein Treffen im Park freut, ist da immer ein für ihn undefinierbares, seltsames, komisches, ja eigentlich schon ungutes Gefühl, was sich in ihm breitmacht. Kalle konnte es nicht richtig greifen, doch wusste er, dass er die überschwänglichen Begrüßungen, die ständigen Kuschel-Knuddel- Abschlabber-Attacken seiner Freunde, die von ihnen ja nur ein Ausdruck ihrer Zuneigung waren, nicht mochte.
Wann immer er in den Park kam, wurde er schon vom Weiten mit großem Hallo begrüßt. "KALLE! KALLE! KALLEKALLE!....Da ist ja Kalle, unser kleiner Kuschelfreund!... Knuddelattackeeee!" (Zitat) rufen sie und sofort macht sich in Kalle ein ungutes seltsames Gefühl breit.
Eindrucksvoll und sehr fokussierend fängt Jule Wellerdiek sowohl Kalles fast schon schüchternes Eintreten in den Park und die darauffolgende freudige Abschlabber-Knuddel-Attacke der Freunde in ihren Bildern ein, die sofort mitfühlen lassen und deutlich zeigen, wie Kalle sich dabei fühlt.
"Irgendwie fühlt man ganz doll mit Kalle mit. Ich habe mich ganz seltsam gefühlt. So als hätte ich mich eingeengt gefühlt und ich glaub, ich habe mich auch irgendwie weggeduckt." (O-Ton eines 5-Jährigen)
Und genauso ist es. Man fühlt wirklich mit Kalle mit.
Genauso eindrucksvoll geht die Geschichte weiter. Als Kalle nach Hause geht, fühlt Kalle, dass sich etwas ändern muss, nur weiß er nicht wie.
Jule Wellerdiek fängt Kalles Auseinandersetzung mit seinen Gefühlen und der Suche nach einer Lösung in einigen ausdrucksstarken Bildsequenzen ein, die uns Betrachter genauso berühren wie das Geschehen zuvor.
Jule Wellerdiek fängt Kalles Auseinandersetzung mit seinen Gefühlen und der Suche nach einer Lösung in einigen ausdrucksstarken Bildsequenzen ein, die uns Betrachter genauso berühren wie das Geschehen zuvor.
Und dann plötzlich, als Kalle gedankenversunken aus dem Fenster blickt, entdeckt er neben sich einen Kaktus.
"Ein Kaktus müsste man sein", denkt er. Einen Kaktus knuddelt man nicht. Und so entsteht eine wundervolle Idee, die er gleich am nächsten Nachmittag umsetzt.
Und so sehen wir Kalle mit einem bunten Stachelkleid, so als wäre er in einen Kaktus hineingeschlüpft.
"Ein Kaktus müsste man sein", denkt er. Einen Kaktus knuddelt man nicht. Und so entsteht eine wundervolle Idee, die er gleich am nächsten Nachmittag umsetzt.
Und so sehen wir Kalle mit einem bunten Stachelkleid, so als wäre er in einen Kaktus hineingeschlüpft.
Wie die Freunde unmittelbar darauf reagieren, wie sie Kalle erstaunt beäugen, verrate ich noch nicht, das müsst ihr selbst erleben.
Was folgt, ist aber nicht nur Erstaunen, sondern auch die Frage nach dem WARUM? Nach zahlreichen Kommentaren der Freunde
"Aber du bist doch…", "Wir dachten..." platzt es aus Kalle dann heraus.
"NEIN, BIN ICH NICHT!" brüllt er und rüttelt damit die Freunde wach.
Was folgt, ist aber nicht nur Erstaunen, sondern auch die Frage nach dem WARUM? Nach zahlreichen Kommentaren der Freunde
"Aber du bist doch…", "Wir dachten..." platzt es aus Kalle dann heraus.
"NEIN, BIN ICH NICHT!" brüllt er und rüttelt damit die Freunde wach.
Jeder versteht plötzlich, was in Kalle vorgeht, und jeder hat ein eigenes Beispiel für etwas, was er*sie nicht mag. Es stellt sich heraus, dass alle dachten, dass Kalle die Knuddellei mochte. Und es stellt sich heraus, dass nicht nur jeder etwas hat, was er*sie nicht mag, sondern auch das sich keiner traute etwas zu sagen und persönliche Grenzen aus Angst vor den Reaktionen der anderen (nicht unbedingt die der Freunde, sondern ganz allgemein gehalten auf das gesamte Umfeld bezogen).
"So ein Kaktusgefühl hat jeder einmal" sagt Lotti" (Zitat)
Und genau das ist es. Jeder, auch die Kinder und du selbst kennt dieses Kaktusgefühl und hat etwas, was man überhaupt nicht mag.
Es ist wichtig, persönliche Grenzen zu setzten.
Man muss nicht alles erdulden.
Kalle hatte den Mut, seine Grenze zu setzten.
"So ein Kaktusgefühl hat jeder einmal" sagt Lotti" (Zitat)
Und genau das ist es. Jeder, auch die Kinder und du selbst kennt dieses Kaktusgefühl und hat etwas, was man überhaupt nicht mag.
Es ist wichtig, persönliche Grenzen zu setzten.
Man muss nicht alles erdulden.
Kalle hatte den Mut, seine Grenze zu setzten.
Er hatte den Mut "Halt!" zu sagen.
Und genau das ist wichtig, aber auch sehr schwer, was in der Geschichte wunderbar nahbar und klar mitzuerleben ist.
Und genau das ist wichtig, aber auch sehr schwer, was in der Geschichte wunderbar nahbar und klar mitzuerleben ist.
Der Hauptgrund, wieso viele ihre persönlichen Grenzen nicht äußern, ist, dass man nicht anecken möchte.
Dass man niemanden vor den Kopf stoßen möchte.
Und vor allem aus Angst, Freunde zu verlieren.
Kalles Freunde sind ihm nicht böse. Sie verstehen ihn und respektieren seine Grenze(n). Und so ist die Geschichte nicht nur eine Geschichte, die das "Kaktusgefühl" (eine schöne Wortneuschöpfung für ein Gefühl) wundervoll beschreibt, sondern auch sensibilisiert.
Sie macht Mut, so wie Kalle Grenzen zu setzten, sie schafft es aber auch verstehen zu lernen und zu reflektieren, denn es gibt ja immer zwei Seiten.
Die Freunde hätten auch anders reagieren können. Sie hätten ihn fallen lassen können. Sie hätten sich von ihm abwenden können.
Kinder, die vielleicht in ähnlicher realer Situation mit Ablehnung reagiert hätten, bekommen mit dieser Geschichte zahlreiche Denkanstöße, sodass sie nach der Geschichte bei einer ähnlichen Situation in Zukunft hoffentlich anders reagieren.
Was auch schön herausgestellt wird, ist die Gruppendynamik des Verstehens und Eingestehens. Einer macht den Anfang, sagt "das verstehe ich" und fängt an, über sein eigenes "Kaktusgefühl" zu sprechen, die anderen folgen.
Dass man niemanden vor den Kopf stoßen möchte.
Und vor allem aus Angst, Freunde zu verlieren.
Kalles Freunde sind ihm nicht böse. Sie verstehen ihn und respektieren seine Grenze(n). Und so ist die Geschichte nicht nur eine Geschichte, die das "Kaktusgefühl" (eine schöne Wortneuschöpfung für ein Gefühl) wundervoll beschreibt, sondern auch sensibilisiert.
Sie macht Mut, so wie Kalle Grenzen zu setzten, sie schafft es aber auch verstehen zu lernen und zu reflektieren, denn es gibt ja immer zwei Seiten.
Die Freunde hätten auch anders reagieren können. Sie hätten ihn fallen lassen können. Sie hätten sich von ihm abwenden können.
Kinder, die vielleicht in ähnlicher realer Situation mit Ablehnung reagiert hätten, bekommen mit dieser Geschichte zahlreiche Denkanstöße, sodass sie nach der Geschichte bei einer ähnlichen Situation in Zukunft hoffentlich anders reagieren.
Was auch schön herausgestellt wird, ist die Gruppendynamik des Verstehens und Eingestehens. Einer macht den Anfang, sagt "das verstehe ich" und fängt an, über sein eigenes "Kaktusgefühl" zu sprechen, die anderen folgen.
Das NICHT-aussprechen von Gefühlen wird enttabuisiert und plötzlich öffnen sich auch andere.
Den Mut aufzubringen, NEIN-sagen zu können, persönliche Grenzen zu setzten, ist eine wichtige Erfahrung in der Entwicklung eines Kindes.
Den Mut aufzubringen, NEIN-sagen zu können, persönliche Grenzen zu setzten, ist eine wichtige Erfahrung in der Entwicklung eines Kindes.
Kalles Geschichte ist aber mehr als eine Mutmachgeschichte. Es ist auch eine sehr amüsante Freundschaftsgeschichte mit wundervollen Zeichnungen. Achtet unbedingt einmal auf die Mienenspiele und die Körperhaltungen der Hunde. Sie sind nicht nur sehr lustig anzusehen und verführen zum Schmunzeln, sondern drücken vor allem extrem viel aus. Alle Gefühle sind klar abzulesen und mit fühlbar. Egal ob Zweifel, Unmut, Unsicherheit oder das entwickelte Selbstbewusstsein, das fast schon ein wenig arrogant wirkt, sind fantastisch eingefangen.
Der Lesespaß sollte an erster Stelle stehen!
Wir können Geschichten wie diese wunderbar nutzen, um mit Kindern ins Gespräch zu kommen und um ihnen etwas aus der Position des Außenstehenden Beobachtenden zu zeigen, jedoch muss das nicht unbedingt sein.
Der Spaß am Buch, an den Bildern, an der Geschichte und dem Vorlesen sollte an erster Stelle stehen.
Bitte denkt immer daran.
Man kann ein Buch auch einfach "nur" vorlesen!
Denkt bitte an den Lesespaß, den euch dieses Buch schenkt!
PS: Vielleicht werden die Kinder ja auch inspiriert eigene, individuelle Begrüßungsrituale zu erfinden, die allen Spaß machen.
Mit Sicherheit macht Kalles Geschichte vielen Kindern Mut.
💗💗💗💗💗💗💗