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Robert räumt auf


Bildquelle: Edition Pastorplatz
Robert räumt auf
von Anna Schindler
mit Bildern von Katrin Dageför
34 Seiten
1. Aufl. Februar 2020
ISBN: 978-3-943833-36-2
Edition Pastorplatz
14,00€

Eine lustige Geschichte über das Aufräumen
vom Sinn und Unsinn des Aufräumens und das alles im Leben zwei Seiten hat
für Kinder ab 3 Jahren

Willkommen bei einer ganz normalen Familie. 
Oder sollte ich sagen Willkommen im ganz normalen Wahnsinn? 
Kira und ihr kleiner Bruder Niko  lieben es zu spielen, vorzugsweise da wo sich alles abspielt im Wohnzimmer und in der Küche. Spielen ist eine Sache aber aufräumen?
Irgendwann haben die Eltern genug von dem ständigen Aufräumen, Putzen, Wäsche waschen, Geschirr spülen, das alles an ihnen alleine hängen bleibt. Das die Kinder ihre Sachen nicht selbst aufräumen und nicht im Haushalt helfen trägt viel zum ihrem Unmut bei doch irgendwie ist es auch die Gesamtsituation die sie unzufrieden macht und so kommen sie zu dem Entschluss, das es so nicht weiter gehen kann.
Eine Hilfe muss her. Sicherlich nichts ungewöhnliches. Viele Familien haben Haushaltshilfen doch bevor sie weiter darüber nachdenken geschieht am Morgen etwas seltsames. Besser gesagt hat Kira auf dem Weg in die Schule, vor der Haustür, eine seltsame Begegnung.
 
Da steht dein Dingsda das aussieht wie eine Mülltonne auf Beinen mit einem roten Schirm, der oben hinausschaut. Das Dingsda steht auch am Mittag als sie aus der Schule kommt noch da und ob ihr es glaubt oder nicht, als Kira ins Haus geht folgt ihr das Dingsda. Niko ist fasziniert und neugierig. Ob das Dingsda was kann?
Sofort bekommt es eine Aufgabe und siehe da das seltsame Wesen, was sie Robert taufen entpuppt sich als wahres Aufräum-Putz-Talent. 
Das beste Robert macht das nicht nur mit Akribie sondern auch noch mit Freude. Die Familie ist glücklich. Endlich werden die leidigen Dinge des Lebens von jemand anderem erledigt. Während Robert, putzt, bügelt, kocht und aufräumt haben nun alle Zeit miteinander zu spielen, zu lesen und andere schöne Dinge zu machen. Wünscht ihr euch jetzt auch so einen Robert?
Dann wartet mal ab ob das wirklich so eine gute Idee ist denn es kann auch ziemlich nervig sein wenn  man so einen Robert hat. Der ist nämlich so emsig bei der Sache, dass er den Tisch schon abräumt obwohl die Teller noch nicht ganz leer sind und alle noch Hunger haben.  Ja, auch dafür gibt es eine Lösung, vorausgesetzt.... Ach wisst ihr was, das schaut ihr euch doch besser selber an. Segen und Fluch liegen hier ganz nah beieinander. Vielleicht ist es doch besser das leidige Thema Haushalt ohne Robert zu meistern. Doch wie wird man ihn wieder los ? Was Kira und ihre Familie anstellen um Robert anderweitig zu beschäftigen und was alle aus den Tagen mit ihrem aufräumwütigen Mitbewohner gelernt haben möchtet ihr wissen? Ihr werdet es erfahren, doch nicht von mir. Nur so viel man kann den Haushalt auch entspannt meistern und Zeit füreinander haben wenn man es richtig organisiert und etwas gelassener ist.
Dieses Bilderbuch ist einfach zu schön. Total lustig ab er auch Augen öffnend, mit viel Augenzwinkern und Anregungen wie man die leidige Hausarbeit ohne Frust meistern kann .
Wie müde, frustriert und traurig es die Eltern macht das tägliche Chaos zu beseitigen ist in den Illustrationen zu Beginn der Geschichte deutlich zu erkennen. Genauso wie die Unlust der Kinder ihre Unordnung und Dreck selbst weg zu machen.
 Dieses Bild ist sehr ausdrucksstark, wie auch alle weiteren, aber gerade die Ausgangsszene zu Beginn der Geschichte, die alles ins Rollen bringt hält den Kindern einen Spiegel vor Augen. In vielen Familien sieht es genau so aus und es ist für die Kinder völlig normal, dass die Eltern insbesondere die Mutter das Chaos allein beseitigt. Von außen zu sehen wie schlimm Chaos ist ist wie erschöpft die Eltern sind ist etwas ganz anderes als es zuhause zu erleben. Und genau deshalb ist dieses Bilderbuch sehr wichtig. Es ist aber auch wichtig das die Kinder mit viel Humor und Fantasie erleben wie einfach es ist, wenn alle helfen. 
Ich bin mir ziemlich sicher, das keiner mehr wirklich einen Robert haben möchte, auch die nicht, die anfangs noch glaubten, das man nur den richtigen Umgang mit dem Dingsda lernen muss bzw. dem Dingsda die Grenzen zeigt. Denn  ein Dingsda kennt keine Grenzen und spätestens wenn man sich mit viel Mühe etwas schönes gebaut hat und das im nächsten Augenblick wieder auseinandergebaut ordentlich in der Kiste liegt ohne das man damit wirklich gespielt hat wird einem die Lust auf einen Robert vergangen sein.
Soll ich euch jetzt wünschen das Robert auch mal zu euch kommt?
Das müsst ihr selbst entscheiden.
Meine Lesekinder haben da so ihre ganz eigenen Ideen. 
Die einen möchten ihn geschickt programmieren, die anderen würden einen An - und Aus-Schalter installieren. Wieder andere haben Ideen sich mit Robert zu arrangieren. Einige möchten auch gar keinen Robert weil er ihnen viel zu anstrengend ist.
Auf jeden Fall wird durch Kiras Geschichte die Phantasie der Kinder mächtig in Gang gesetzt. Träumen darf man ja mal aber wenn jeder in der Familie etwas hilft dann bedarf es wirklich keines Roberts und wenn man die Hausarbeit so klug managet wie diese Familie dann kann Hausarbeit sogar Spaß machen. 
Habt ihr Ideen wie man Hausarbeit mit Freude angehen kann?
Wie wäre es mit einem Sockensuchwettbewerb. Wer die meisten Paare findet hat gewonnen und für jedes Paar gibt es..... .
Das war bei meinen Kindern immer sehr beliebt.
Ich schlage vor, ihr setzt euch jetzt erst einmal gemütlich zusammen, lest gemeinsam mit viel Freude dieses Buch und überlegt dann gemeinsam was ihr tun könnt um die Hausarbeit für alle entspannter zu machen.
 Nach der Geschichte werden die Kleinen das bestimmt etwas besser verstehen