Bildquelle: dtv
Kleiner Bär großer Traum
Von Michael Rosen
Illustriert von Daniel Egnèus
übersetzt von Gundula Müller-Wallraf
32 Seiten
1. Aufl. 17.10. 2024
ISBN : 978-3-423-76499-5
dtv
16,00€
Auf euch wartet eine zauberhafte, zum Träumen schöne
Traum"Fänger"- Geschichte.
Über das Träume-Sammeln, die ausreichen um einen Winterschlaf zu füllen.
Für Kinder ab 3 Jahren
Der Winterschlaf, das "Große Träumen" des kleinen Bären steht vor der Tür, doch der kleine Bär ist beunruhigt. Was wenn die Träume nicht ausreichen um den langen Winterschlaf zu füllen?
Der Große Bär erklärt ihm, dass das gar nicht schlimm ist, dass dann eben einfach nur ein "NICHTS" da ist, doch die Vorstellung gefällt dem kleinen Bären gar nicht und er beschließt kurzerhand noch schnell ein paar Träume zu suchen.
Auf dem Weg durch den Wald begegnet er nach und nach einigen Tieren, die er nach Träumen fragt und jedes Tier hat tatsächlich einen Traum für ihn. Das Eichhörnchen erzählt ihm seinen Traum vom Glücklichsein, der Hase seinen Traum vom "Sicher-nach-Hause-Kommen" und der Wolf dem Traum von "Nie-die Hoffnung-Aufgeben".
Jeder Traum ist auf seine Weise wundervoll. Doch dann fängt es an zu schneien. Der Kleine Bär muss sich beeilen um heimzukommen. Plötzlich hat er Angst nicht rechtzeitig zum Großen Träumen zu Hause zu sein. Das Schneetreiben und damit die Schneeberge werden immer größer. Doch dann fallen ihm die Träume von Eichhörnchen, Hase und Wolf ein. "Eichhörnchens Traum wärmt ihn mit Glück. Kaninchens Traum half ihm sicher nach Hause zu finden. Und Wolfs Traum..."(Zitat) und so schafft er es sicher und rechtzeitig vor dem Großen Träumen zurück, wo der Große Bär ihn schon erwartet.
Ob der Kleine Bär jetzt wohl beruhigt einschlafen kann?
Bestimmt!
Und wer weiß, vielleicht erzählt er uns ja im nächsten Frühling von all seinen Träumen.
Hast du vielleicht auch noch einen Traum für den Kleinen Bären?
Das fragte ich die Kinder unserer Leserunde, die sofort Feuer und Flamme waren, sich eigene kleine Träume für den Bären auszudenken und sogar etwas dazu zu malen.
Und so erleben wir hier nicht nur einen traumschöne, Mut machende, sondern auch sehr inspirierende Geschichte, die zum Weiterträumen und Erzählen verführt.
Michael Rosen erzählt von der Traumsuche des Kleinen Bären in einem gefühlvoll, mitreißendem Erzählstil, der von sehr eingängigen Textwiederholungen geprägt ist, die die Kinder schon bald mitsprechen können. Daniel Egnèus greift diese Textsplitter auf und bindet sie gestalterisch in seine wundervollen Zeichnungen mit ein. So entsteht ein Textfluss, der wie "Schall"Wellen, wie ein Ruf, der vom Wind zu dem jeweiligen Tier getragen wird, und von den Kindern als solches schnell zu erkennen ist. So kann es passieren, dass die Kinder den Text "lesen" aussprechen, noch bevor wir mit dem Vorlesen ansetzen können.
Ein Beispiel:
"Eichhörnchen, Eichhörnchen, Eichhörnchen, rief er.
Bald ist es Zeit für das Große Träumen,
bald ist es Zeit für den Winterschlaf.
Hast du nicht einen Traum für uns,
für unseren langen, langen Schlaf?" (Zitat)
Mit diesem Textsplitter, der sich nur in der obersten Zeile dem Tier anpasst und ansonsten immer derselbe ist, schafft Michael Rosen eine besondere Stimmung. Es ist eine schöne Leichtigkeit und eine besondere Dynamik, die uns Leser durch die Geschichte trägt, die gleichzeitig aber auch die Sorge des Kleinen Bären, nicht genug Träume zu haben transportiert.
In Kombination mit den wundervollen winterlichen Zeichnungen entsteht so ein ganz besonderer Zauber, der winterliche Stimmung mit den Emotionen des Kleinen Bären wundervoll ausdrucksstark und gefühlvoll verbindet.
Daniel Egnèus hat Bilderwelten geschaffen, die mehr sind als Winterbilder. Sie lassen die Kälte, die Schneewehen und auch die immer mehr werdende Schneemenge genauso intensiv spüren, wie die Verzweiflung des Kleinen Bären und auch das Glück, dass nicht nur er empfindet, als er dann nach Hause gefunden hat.
Wenn wir zum Ende hin, den Kleinen Bären, eng angekuschelt an den Großen Bären schlafen sehen, so wie auf dem Cover, dann wird uns ganz warm ums Herz, doch das letzte Bild mit dem uns Daniel Egnèus verabschiedet ist das, was unsere Herzen Purzelbäume schlagen lässt.
Doch was das ist, wird nicht verraten.
Auf euch wartet eine so wunderbar herzenswarme, gefühlvolle, intensive Geschichte, die auch eine schöne Gute-Nacht-Geschichte ist, weil sie einen in die Stimmung versetzt, in der man sich einkuscheln möchte, um weiterzuträumen.
Für mehr Informationen folgt dem Link zum Verlag