Unsere Lieblingsbücher

Margarete Tausendschön

Bildquelle: Tintentrinker Verlsag
Margarete Tausendschön
Autorin: Gaëlle Callac
Illustratorin: Marie Desbons
32 Seiten, 
Tintentrinker Verlag
ISBN: 978-3-946401-02-5
14,00€


Er liebt mich, er liebt mich nicht......

Dieses Buch spricht gerade kleine Mädchen sofort an, aber keine Sorge auch die Jungen gucken interssiert und schmunzelnd auf das Coverbild, das uns neugierig auf die Geschichte macht.
Was hier auf unser Auge trifft ist für Klein wie Groß sehr viel. Es gibt nicht nur einen Schmetterling oder eine Sonne zu entdecken. Auch die Darstellung der einzelnen Figuren ist noch einmal ein Erlebnis für sich. Sehr diffizile, farblich harmonisch fügen sich Elemente und Strukturen witzig und originell zu einer fantasievollen aber doch realistischen Figur zusammen. Es gibt so unglaublich viel zu entdecken, das man gar nicht weiß wo man zuerst genauer hin schauen möchte.
Wer wohl Margarete Tausendschön sein mag?
Die Sonne, die gemütlich auf dem Blatt liegende Schnecke, oder der Schmetterling mit dem langen scheckenartigem Rüssel?
Um das zu erfahren müssen wir nun das Buch öffnen.
Wieder sehen wir einen Schmetterling. 
Die Spur die er hinterlässt gibt die erste Botschaft frei.
".....er liebt mich, er liebt mich nicht, er lieb mich........"
Ah, der Schmetterling ist verliebt!
Oder ?
Ja, das oder ist angebracht, denn wir sind mit unserem Eindruck auf der völlig falschen Fährte.
Die paradiesischen Zeichnungen ziehen sich durch das ganze Buch und entführen uns in die Welt der Fantasie, die uns eine ganz besondere Geschichte, besser gesagt Fabel erzählt. 
Bekannte und neue Figuren wuseln herum und lassen uns träumen.
Doch wer oder was ist Margarete Tausendschön und wo ist sie?
Um die Spannung jetzt nicht zu groß zu machen lüfte ich schon einmal das Geheimnis. Margarete Tausendschön ist eine Blume, die ziemlich selbstverliebt und eitel durchs Leben geht. Wir haben sie auch auf dem Cover schon gesehen doch ehr als Sonne gedeutet als als Blume
All morgendlich schaut sie erst einmal  ihr Spiegelbild an um zu sehen ob sie immer noch schön und unversehrt ist. Die Angst eines Tages dem gleichen Schicksal zu erlegen wie ihre Geschwister macht sie jedoch nur noch eitler, selbstverliebter aber auch eifersüchtig auf andere Pflanzen, die wesentlich stabiler sind und so länger hübsch sind. Was kann sie nur tun um ewig so hübsch zu sein?  Alles dreht sich bei ihr um diesen einen Gedanken nur verliert sie dabei fast ihre Umwelt, ganz aus den Augen.
Doch dann wendet sich das Blatt. Eines Morgens, nach einem furchtbarem Traum schaut sie wieder im Tautropfen ihr Spiegelbild an  und entdeckt wie ein unbekanntes Gesicht. Herr Lillie beobachtet die schöne Margarete schon eine ganze Weil. Sie ist so verzaubert von seinem Blick, das all ihre Traurigkeit und Angst plötzlich vergessen ist und so verspürt sie seit langem mal wieder tiefes Glück. Ihre Angst vor der Vergänglichkeit ist gewichen, denn offen zu sein für alle um sich herum und auch speziell zu einem ist doch wesentlich erfüllender als ständig in Angst zu leben und einsam zu sein.
"Er liebt mich, er liebt mich nicht, er liebt mich....!"
*

Es ist eine sehr philosophische Fabel, aus der Feder von Gaëlle Callacdie , die hier von Marie Desbons so wunderbar illustriert wurde, das einem beim Betrachten jeder einzelnen Szene, jedes Bildes das Herz aufgeht. Sie nimmt uns mit in die Welt der Phantasie, lässt uns stauen und träumen und erzählt auf ihre sehr eigene Weise diese ebenso fantasievolle wie nachdenkliche Geschichte der schönen Margarete.
Die Zeichnungen illustrieren die Botschaft der Geschichte klar. Der Text erklärt hier im Grunde nur was unser Auge schon gesehen hat. Er bestätigt und festigt unsere Eindrücke in dem er auf melodische, harmonische Art unseren Gedanken und Eindrücken eine Stimme verleiht. Worte findet und zu einer sehr ausdrucksstarken Erzählung zusammenfügt.
*
Wie so viele Bücher aus dem TintenTrinker Verlag ist auch dieses eine französische Produktionen, die wir dank der Verlegerin nun in deutscher Version erleben dürfen.
Ein Buch das man als Erwachsene in die Hand nimmt und verzaubert ist. 
Mein Mann drückte es so aus:".... es ist schon fast zu schade für Kinderhände."
Aber wer sagt schon, das es nur für Kinder ist?
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Und so habe ich das Buch in unsere Kinder-Seniorengruppe mitgenommen und durfte wieder einmal erleben, wie die trüben Augen älterer Menschen zu leuchten begannen.
Wir sahen uns die Bilder an, lasen vor und tauchten wieder in  die Bilder, die man sich auch als Zeichnungen einrahmen und an die Wand hängen möchte, so schön sind sie.

Die kleine Marie, 4 Jahre, kam zu mir und sagte:
" Oma Resa hat gesagt, das sind GuteLauneBilder, das finde ich auch."


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