Bildquelle: Thienemann Esslinger Verlag
Mein Freund Fred
von Werner Holzwarth
mit Bildern von Catharina Westphal
32 Seiten
1. Aufl. 16.03.2021
ISBN: 978-3-522-45875-7
Thienemann Verlag
14,00€
Eine humorvolle Geschichte voller Fantasie
über eine besondere Freundschaft,
eine unsichtbaren Freund, den viele Kinder irgendwann einmal haben
für Kinder ab 4 Jahren
Viele Eltern kennen es, plötzlich hat das Kind einen unsichtbaren Freund. Was einigen Erwachsenen Sorgen macht ist in den meisten Fällen kein Grund sich zu sorgen, sondern Teil der kindlichen Entwicklung. Sicherlich sollte man diese Phase im Auge behalten aber meist verabschiedet sich der unsichtbare Freund genauso plötzlich wie er einst gekommen ist. In dieser sehr humorvollen Geschichte erleben Klein und Groß wie das Leben mit einem unsichtbarem Freund aussehen kann. Für den Betrachter sind es viele lustige Momente für die Eltern in der Geschichte leider nicht immer.
Werner Holzwarts erzählt mit wenigen, fast banal klingenden Worten eine sehr tiefsinnige Geschichte. Es ist immer wieder faszinierend wie er mit seiner besonderen Erzählweise so viel Botschaft erlebbar macht.
Tims unsichtbarer Freund Fred ist mächtig groß und fast immer da wo Tim auch ist. Tim baut mit ihm hohe Lego Türme oder liest ihm vor. Fred begleitet Tim bei Ausflügen aber manchmal reist Fred auch ohne Tim um neue Abenteuer zu erleben, kommt dann aber immer wieder zu Tim zurück weil es dort am schönsten ist. Fred und Tim ergänzen sich prima. Wenn Tim Angst hat oder traurig, dann ist Fred für ihn da so wie Tim für Fred da ist wenn er Angst hat oder traurig ist. Und wenn Tim einmal etwas angestellt hat dann darf er es auf Fred schieben. Einmal da waren die Eltern so böse auf Fred, das sie ihn rausgeschickt haben. Natürlich ist Fred gegangen und Tim hat so getan als seiner traurig, doch Tim wusste genau er braucht nicht traurig sein, denn die Eltern konnten Fred ja nicht sehen und wussten nicht das er immer noch da ist. So ein unsichtbarer Freund ist etwas tolles. Er ist nicht nur immer für einen da sondern hilft auch die eigenen Stärken zu erkennen. Mit einem unsichtbaren Freund an seiner Seite kann einem eigentlich nichts passieren.
Diese lustige Geschichte macht Gute Laune und hat absolut keinerlei pädagogischen Zeigefinger.
Für die ein oder anderen "betroffenen" Eltern ist es vielleicht ein Spiegel ihres Familienlebens, zeigt ihnen aber auch, das es auch amüsante Situationen gibt.
Catharina Westphal ist es fantastisch gelungen, die Geschichte von Werner Holzwarth, mit ihren Illustrationen zum Leben zu erwecken. Nicht nur die Darstellung von Fred , der die Kinder vom ersten Moment begeistert, ist sehr eindrucksvoll. Ihr gelingt es fantastisch die Emotionen in den Szenen einzufangen und mit erlebbar zu machen. Es ist ein herrliches Spiel aus Mimik und Gestik verbunden mit einer Dynamik, die jedes Bild so erscheinen lässt als würde es vor unserem Auge lebendig. Dabei fokussiert sie nicht nur auf die Hauptfiguren Tim und Fred sondern bezieht jede Figur mit ein. So macht es große Freude die entsetzten, verknitterten, mal fast schon schmollenden, mal lächelnden Gesichert der Eltern zu erleben genauso wie einen weiteren heimlich Protagonisten, der nie in der erzählenden Geschichte erwähnt wird aber in der illustrierten Version als eine Art Zuschauer auf seine ganz eigene Weise das Geschehen begleitet.
Wer das ist? Schaut selbst!