Bildquelle: Nord Süd Verlag
Was wir bauen
Pläne für unsere Zukunft
von Oliver Jeffers
48 Seiten
1. Aufl. Frühjahr 2021
ISBN: 978-3-314-10563-0
Nord Süd Verlag
16,00€
Ein bezauberndes, verzauberndes, inspirierendes Bilderbuch über die eigene Kraft, die Welt selbst zu entdecken und zu gestalten und Probleme friedlich zu lösen
für Kinder ab 4 Jahren
"Ich bau deine Zukunft und du mir meine"
Ein sehr intensiver Satz, der Teil dieser wundervollen Geschichte ist. Eine Geschichte erzählt und gezeichnet von Oliver Jeffers für seine Tochter Mari in der er gemeinsam mit ihr eine Zukunft aufbaut. Eine alte Tür ist der Beginn eines Hausbauprojektes das sehr besonders wird, denn sie bauen nicht einfach nur ein Haus, es ist ihr Haus. Das Haus das sie zusammen sein lässt. Das ihnen Schutz und Freiraum gibt für ein tolles Miteinander. Ein Haus voller Liebe. Sie bauen auch eine Schutzmauer, doch sind sie offen gegenüber Fremde.
Sie lassen haben Vorurteile und entschuldigen sich dafür und erleben, das die, die ihnen vielleicht etwas Böses wollten sich auch entschuldigen. Sie bauen einen hohen Turm um dem Himmel nahe zu sein und die Welt von oben bestaunen zu können. Sie bauen, diese und jenes und immer eröffnet sich ihnen eine neue Welt, sie bauen um Neues zu entdecken, neue Welten kennenzulernen und sie sammeln Schätze. Ihre ganz persönlichen Schätze, die sie mit Bedacht bewahren. Die Hände zu Beginn und zum Ende des Buches symbolisieren sehr schön die Beziehung der beiden. Zu Beginn liegen sie nebeneinander. Sie werkeln gemeinsam, erleben Abenteuer und bauen eine ganz besondere Beziehung zueinander auf, die von der Magie der Liebe und der intensiven Zuneigung geprägt ist. Im Schutze des Vaters kann die Kleine mutig sein, Welten bauen, Welten entdecken. Zum Ende des Buches liegt die kleine Hand in der Großen "Du und ich". Sie haben viel gemeinsam erlebt und viele Erinnerungen erschaffen, die sie ihr Leben lang verbinden.
Väter, die mit ihrem Kind dieses Bilderbuch entdecken haben damit schon einen Stein für ihr Erinnerungshaus und ich bin mir sicher, sie sind so inspiriert, dass sie selbst ins Abenteuer aufbrechen. Welten entdecken, offen sein, über den Tellerrand schauen, Schätze sammeln ..... . Gemeinsam ist alles möglich.
Das Fundament das Mari und ihr Vater bauen ist ein sehr starkes Fundament auf das nicht nur immer wieder aufgebaut werden kann sondern das vor allem Schutz bietet. Ein Zufluchtsort in dem Liebe, Hoffnung und Zuversicht liegen. In dem Pläne geschmiedet werden und Kraft getankt wird. Ein Fundament das ein Leben lang trägt.
Die besondere Kraft und Tiefe der Gedanken spürt der Leser und Betrachter in jedem Moment und das sowohl in der poetischen Erzählung aus Reimen als auch in den unglaublich ausdrucksstarken Illustrationen, die einen mit auf die Reise nehmen. Sie sind so intensiv, das man das Gefühl hat mit Mari und ihrem Vater zu reisen und für einige Zeit Raum und Zeit zu vergessen. Immer wieder höre ich von den Kindern genau das. Sie hatten das Gefühl Teil der Geschichte zu sein, mit zu reisen. Viele erzählten auch, dass sie von dem Buch später geträumt haben. Ein Junge erzählt er wäre im Traum von dem Mädchen an die Hand genommen worden und hätte dann alles miterlebt.
Das Buch regt die Fantasie der Kinder an und es bleibt zu hoffen, das der Funke auch bei allen Eltern über springt.
Auch wenn das Buch eine Vater und Tochter Geschichte erzählt haben wir festgestellt, das die Kinder die Tochter nicht als Tochter wahr nehmen sondern als Kind. Als Kind, das mit seinem Vater die Welt entdeckt und Zukunft baut. Schön wenn das Geschlecht verschwimmt und sich alle Kinder mit der Figur identifizieren können.
Übrigens!
Oliver Jeffers hat auch für seinen Sohn Harland eine Geschichte erzählt. Sie geht dieser voraus.
"Was wir bauen" schließt daran an!