Bildquelle: neuDenken Media
Die Spinne Lilo
von Jennifer Straß
und Marion Klara Mazzagilia
22 Seiten
1. Aufl. 2015
neuDENKEN Media
ISBN: 978-3944793634
14,90€
Thema Angst vor Spinnen
Sachgeschichte
eine Geschichte für Kinder ab 2 Jahren
Viele Kinder haben Angst vor Spinnen, doch wieso eigentlich?
Eigentlich gehen Kinder ganz unbefangen auf alles zu und so ist häufig zu erkennen, das Ängste anderer, auch der Erwachsenen, auf die Kinder über gehen ohne das sie je negative Erlebnisse mit Spinnen gemacht haben.
Aber es gibt natürlich auch die Kinder, die einfach Angst haben, ohne ersichtlichen Grund.
Bei uns ist es zum Beispiel so, dass ich als Kind ein tolles Theaterstück gesehen habe, in der eine Spinne ein Spinnenlied singt. Das Lied begleitet mich noch heute weil es so schön ist. Angst vor Spinnen hatte ich noch nie. Wenn ich Spinnen sehe gucke ich sie mir sehr gern an. Es sind faszinierende Wesen und genau dies vermittelte ich auch meinen Kindern. Auch ihnen habe ich meine Geschichte erzählt und das Spinnenlied vorgesungen. Als wir dann einmal auf dem Bauernhof Urlaub machten sahen die Kinder ein recht großes Exemplar. Der Bauer erzählte den Kindern, dass sie Agathe heißt. Alle Hausspinnen heißen bei ihm Agathe. Fortan hieß auch bei uns jede Spinne Agathe.7 Kinder begrüßen seither jedes Exemplar mit Agathe bis auf unseren Jüngsten, der gerät regelrechte in Panik sobald er eine Spinne sieht. Aber er ist ohnehin etwas anders als die anderen und so kann man doch sagen, in den meisten Fällen kann man Kindern zeigen, das Spinnen keine ekeligen Monster sind sondern sehr schöne, fleißige und absolut harmlose kleine Wunderwesen.
Auch die Geschichte der Spinne Lio trägt dazu bei Kindern die Angst zu nehmen indem sie von den Schönheiten berichtet.
Max unser kleiner Protagonist ist Lilos Freund. Er liebt es sie zu beobachten, sie auf der Hand sitzen zu haben und sie überall mit hin zu nehmen, sogar mit auf den Spielplatz. Lilo macht sich aber auch gern einmal allein auf den Weg die Welt zu entdecken.
Einfühlsam erzählt Marion Klara Mazzagilia was Lilo so alles erlebt, wie sie sich fortbewegt, ihre Netzte, ihr Haus, spinnt, was sie frisst und sogar wie sie Musik wahrnehmen , hören kann.
Sie nimmt uns mit auf Lilos spannende Entdeckungsreise in der Lilo nicht nur einer Schlange und einer Grille begegnet sondern uns auch zeigt wie wundervoll ein Spinnennetzt mit Tautropfen belegt aussieht und wie sich die kleine Spinne in den Tautropfen spiegeln kann.
Als ein Igel Lilos Netzt in der Nacht aus versehen, durch seine Tollpatschigkeit zerstört ist sie furchtbar ärgerlich und traurig. Ihr Haus, ihr Schlafplatz ist zerstört doch der Mond leuchtet ihr und die anderen Tiere ermutigen sie ein neues Netzt zu spinnen. Wie gut wenn man Freunde hat und auch Max sieht sie wieder. Der liegt auf der Wiese, beobachtet die kleinen Krabbeltiere im Gras und freut sich sehr seine Freundin wieder zu sehen.
Jennifer Straß hat hierzu wundervolle Bilder gezeichnet, die zuweilen ein wenig aussehen, als hätte ein Kind sie mit dicken Wachsmalstiften gezeichnet, doch für eine Kinderzeichnung sind sie zu perfekt. Einfühlsam, ausdrucksstark und fokussierend begleitet sie mit ihren Bildern die Geschichte. Sie visualisiert so die Faszination, die Schönheit der Spinne und ihre wundervoll gesponnenen Netzte genauso wie den Lebensraum in dem sie sich bewegt.
Unsere Kinder waren ständig am staunen, am meisten jedoch hat sie beeindruckt, das und wie Spinnen Musik wahrnehmen.
Die Illustratorin verabschiedet ihre Leser mit einem Bild auf dem wir Max bäuchlings auf dem Boden liegend sehen und er die kleinen Tiere beobachtet während Lilo auf ihn zu kommt.
Ich bin mir nicht sicher ob sie dieses Schlussbild bewusst so gezeichnet hat um Kinder anzuregen es Max gleich zu tun, bei unseren Lesekindern jedoch führte es dazu, dass sie später alle bäuchlings auf der Wiese lagen und sogar mit den Ohren am Boden lauschten.
Mit Becherlupendosen sammelten sie nicht nur kleine Spinnen sondern allerlei kleines Krabbelgetier.
Angst hatte keiner.
Einige Kinder kamen aber mit ihren "Lilos" die sie nicht nur beobachteten sondern auch versuchten zu zeichnen.
Später haben wir alle noch Spinnenbilder gebastelt in dem wir großen, etwas dickeren weißen, wahlweise bunten Tonkarton nahmen und mit einem dünnen Klebestift ein Spinnennetzt aufzeichneten. Auf diese Klebespuren legten die Kinder Wollfäden. Auf das Spinnennetzt setzten wir dann unsere kleinen gezeichneten und dann ausgeschnittenen Spinnen.
Einige Kinder nahmen noch kleine schimmernden Kügelchen um sie wie Tautropfen mit auf das Netz zu kleben.
*
Ich bin mir sicher neben Gesprächen über die Spinne und Spinnenbeobachtung fällt jedem noch ganz viel ein, was man zum Thema machen könnte.
*
Auf jeden Fall macht das Buch Lust auf Spinnenbeobachtung.
Neben einer wundervollen Geschichten und tollen kindgerechten Bildern erfahren wir auch viel über die Spinne und ihr Leben.
Sachinformationen in einem Bilderbuch.
Einfach genial, einfach wunderschön!
|