Unsere Lieblingsbücher

Hirnsalat

 

Audacia Verlag
Hirnsalat
von Veronique Hübner
und Uli Erbes
52 Seiten
Audacia Verlag
16,50€

Eine Bitte!
Wenn ihr das Buch kaufen möchtet kauft es bitte direkt über diesen Link
Kleine Verlage, wie Audacia haben es sehr schwer im Dschungel der Buchmarkt-Welt.
Wenn ihr direkt beim Verlag bestellt unterstützt ihr ihre Arbeit.
Nur so können wir weiterhin auch Bücher erleben, die nicht mainstream sind. Nischentitel, die für viele sooooo wichtig sind und unser Leben so intensiv bereichern
Auf euch wartet ein ganz außergewöhnliches Buch
zum Thema Anderssein
 -Die anderen verstehen mich meist nicht-
-Ich verstehe die anderen oft nicht-
für Inklusion
sensibilisierend und aufklärend
für Kinder ab 5 Jahren
(je nach Kind auch schon etwas früher)


Beschreibung des Verlags
Wie lebt es sich mit einem Gehirn, das manchmal etwas
anders funktioniert? HIRNSALAT erzählt aus
Kindersicht, wie schwer es sein kann, so mit anderen klar zu
kommen, Freunde zu finden. Und
wie belastend das Gefühl ist, nicht richtig zu sein, als unerzogen
zu gelten.
Doch bei all ihren Nöten haben die Hauptfiguren Glück: Sie bekommen ein Happy End. Sie entdecken ihre Gemeinsamkeiten und lernen, sich und die anderen so zu nehmen und zu mögen, wie sie sind. Mehr noch, im HIRNSALATCLUB entdecken sie ihre wundervollen Eigenschaften.
HIRNSALAT ist eine Geschichte für alle, die ein Herz für besondere Kinder haben und sie besser verstehen wollen.
HIRNSALAT ist eine Geschichte, die für Inklusion, Zusammenhalt und Aufklärung wirbt. Sie erklärt einfühlsam die Besonderheiten der Betroffenen.
HIRNSALAT ist eine Geschichte für alle Kinder, die sich nur schwer an ihre Umwelt anpassen können. Sie soll Mut machen und zeigen: Du bist nicht allein!

Über diesen Link gelangt ihr zu einer Leseprobe
https://audaciaverlag.de/Leseprobe/

Veronique Hübner hat hier wirklich ein ganz außergewöhnliches Buch geschaffen.

Betroffene Kinder (und nicht nur die Kinder auch Erwachsene) bekommen oft ganz befreiende Gesichtszüge und leuchtende Augen und nicht Betroffenen kommt ein Achso über die Lippen.
Ja, es kann viel einfacher im Leben und dem Zusammenleben sein, wenn man einander besser versteht. Aber genau hier ist das Problem. Oft verstehen wir einander nicht. Oft sind es einfache Kommunikationsprobleme, aber es gibt auch Menschen, da ist im Kopf "Hirnsalat" was dazu führt, dass wir nicht verstehen, wieso sie so sind wie sie sind, wieso sie so handeln oder reagieren, wie sie es tun. Gleichzeitig verstehen sie uns und unsere Aktionen und Reaktionen aber auch nicht.
Klingt kompliziert?
Nun ja. Es klingt kompliziert, aber es gibt Hoffnung, was dieses Buch mit seinen vielen kleinen Geschichtensplittern wirklich wunderbar sichtbar macht und erklärt.
Sie stellt uns Kinder in verschiedenen Situationen vor. Kinder, die wir allzu schnell als "anders" oder "sonderbar" bezeichnen. Es sind Situationen mit Aktion und Reaktion.
Um es euch zu verdeutlichen, berichte ich euch einmal gleich von der ersten Situation im Buch
Da lernen wir Oskar und Max kennen.
Oskar braucht Regelmäßigkeiten.
In der Schule klingelt es zur Pause.
Oskar freut sich schon auf sein Butterbrot.
Er nimmt seine Brotdose und macht sich auf den Weg zur hintersten Ecke des Schulhofs, wo er sich immer an derselben Stelle auf eine kleine Mauer setzt.
Doch an diesem Tag sitzt auf "seinem" Platz Max.
"Geh weg!" sagt Oskar zu Max
"Nö!" antwortet Max
Oskar bleibt eine Weile stehen und starrt Max an. "Seine Fäuste sind geballt. Er sitzt immer hier. Dass Max hier sitzt, ist falsch.
Am liebsten würde er schreien.
Aber er hat Hunger und schreit nicht.
Etwas weiter ist noch eine Mauer, ohne einen Max.
Dann nimmt er eben die.
Ausnahmsweise, das wird schon gehen."(Zitat)
Jetzt könnte man meinen, Oskar hat es geschafft, die für ihn belastende Situation zu retten.
Aber es geht noch weiter.
Oskar macht seine Brotdose auf und freut sich auf seinen Erdbeermarmeladentoast, wie immer.
Doch der Erdbeermarmeladentoast entpuppt sich als Himbeermarmeladentoast.
Das ist falsch.
Die Mauer falsch, die Marmelade ist falsch.
Für Oskar ist zu viel falsch!
"Es ist zu viel falsch, in Oskars Kopf dreht sich alles.
HIRNSALAT!
Nun fängt er doch an zu schreien.
Er steht auf und tritt gegen die Mauer.
Falsch, falsch, falsch!
Max kommt und fragt, was los ist.
Aber Max ist auch falsch und Oskar tritt auch ihn. Auch das ist falsch. Natürlich weiß Oskar das, doch das macht es nur noch schlimmer" (Zitat)
Es geht nich ein klein wenig weiter. Wir erfahren, dass andere Kinder hinüberschauen. Das Oskar einfach nicht aufhören kann zu schreien, obwohl es eigentlich gern möchte und dass er sich dann doch irgendwann beruhigt und furchtbar schämt.
"Am liebsten würde er sich bei Max entschuldigen, aber er weiß nicht, wie so etwas geht. Außerdem würde er sich das nie trauen." (Zitat)
Eine echt blöde Situation.
Von außen betrachtet können wir Oskar eigentlich verstehen.
Jeder kennt es, da freut man sich auf etwas und dann klappt es nicht.
Was uns traurig oder sogar sauer macht stecken wir meist irgendwie weg und schlucken unseren Ärger runter.
Bei Oskar ist das ganz anders. Viel, viel schlimmer. Alles, was anders läuft als er sich das vorgestellt hat, was anders ist wie sonst, wirft ihn aus der Bahn. Es fühlt sich falsch an. Ein starkes Gefühl, mit dem er nicht so einfach umgehen kann wie andere.
Veronique Hübner erklärt dies so wunderbar klar und verständlich, dass jeder es versteht und betroffene Kinder in einer befreiten Phase sich sofort an Oskar andocken können.
"So wie Oskar geht es mir auch oft", "so wie Oskar fühlt es sich bei mir auch an", "Ich mag es, auch wenn alles immer gleich ist und kann nicht gut damit umgehen, wenn es anders ist".
Viele Kinder wie Oskar beschreiben es mit Kontrollverlust oder Angst. Wenn etwas nicht wie immer ist, macht ihnen das Angst und diese Angst kann zu einem Gefühl der Hilflosigkeit führen. Sich hilflos fühlen macht wieder Angst. Ein Teufelskreis, der oft dazu führt, dass die Wut anders herausmuss. Oskar schreit und tritt gegen die Mauer. In dem Moment geht es nicht anders. Das Gefühl ausgerastet zu sein ist aber wieder ein schlimmes Gefühl.
Außenstehende beobachten das Verhalten und realisieren nicht, wie schlimm es für den Betroffenen ist.
Wenn sie aber so wie in diesem Buch auf das Geschehen blicken, können sie viel reflektierter der Situation begegnen.
Daher sind ist Oskars Geschichte, die eine von einigen ist, so wichtig zu erleben.
Kinder wie Oskar erleben, dass sie nicht allein sind mit ihren Gefühlen. Außenstehende entwickeln Verständnis und begreifen, dass Oskar nicht einfach ein Spinner ist.
Doch das ist noch nicht alles, denn durch einen Zufall, kommt eins zum anderen und alle Kinder, die wie wir hier mit ihren Besonderheiten kennenlernen dürfen, finden zusammen.
Sie alle kennen Hirnsalat im Kopf und diese Gemeinsamkeit verbindet. Sie entwickeln eine Freundschaft, in der sie einander unterstützen, sich auch in schwierigen Phasen begleiten und wissen mit dem anderen umzugehen. Plötzlich sind sie nicht mehr allein seltsam.
Und das Beste, auch andere outen sich, gesellen sich hinzu. Plötzlich sind sie sichtbar und oky, so wie sie sind und das ist ein ziemlich gutes Gefühl.
Es ist ein ziemlich gutes Gefühl Freunde zu haben, die einen so akzeptieren, wie an ist.
Es ist ein ziemlich gutes Gefühl nicht allein zu sein.
Es ist ein ziemlich gutes Gefühl, dass es Menschen gibt, die einem durch eine "falschen" Situation begleiten und auch mal "besänftigen", darauf hinweisen, dass....
Die Kinder haben untereinander gelernt sich zu helfen, zu unterstützen.
Sie haben auch ihre Stärken entdeckt, was sie selbstbewusster macht.
Hirnsalat gehört für viele Kinder zum Alltag. Ein Alltag mit Hirnsalat ist nicht schön. Die meisten Kinder spüren, dass sie anders sind als die anderen und bekommen dies auch von den anderen deutlich gesagt und gezeigt. Die Folge Kinder mit Hirnsalat werden zu Außenseitern, werden ausgegrenzt, beschimpft, ausgelacht..... . Kinder mit Hirnsalat sind deshalb oft einsam.
Das Schöne an dem Buch ist nicht nur, dass die Kinder sich gefunden und den Hirnsalatclub gegründet haben, sondern dass auch Kinder ohne "Besonderheit“ hier verstehen lernen.
Gegenseitiges Verstehen Lernen ist so wichtig.
Dieses Buch trägt viel dazu bei und macht Betroffenen extrem viel Mut.
Jedes betroffene Kind kommt ihr zu Wort. Veronique Hübner erklärt in ihrer aller Namen, wo sie im realen Leben vermutlich nicht die Worte finden würden.
Hier klingt es, als würde Oskar uns erzählen, wie due Situationen sich für ihn anfühlen. Wie Hirnsalat sich für ihn anfühlt.
Sie gibt Oskar, Lea, Nancy und... eine Stimme.
Und sie erklärt, wie es dazu kommen kann, dass Kinder überhaupt mit Hirnsalat leben müssen. Das es angeborene Dinge gibt, dass es sein kann, dass ein Baby im Bauch schon Alkohol oder andere schädliche Stoffe abbekommen hat, die dazu beigetragen haben, dass das Gehirn anders arbeitet, dass es Kinder gibt, die eine belastende Situation erlebt haben...... u.a. Es gibt so viel was dazu beitragen kann, dass Kinder mit Hirnsalat leben müssen.

Schön, dass dieses Buch hier beispielhaft aufklärt, informiert und veranschaulicht.
Alles ist so wunderbar klar und verständlich.
Wir brauchen genau solche Geschichten, um verstehen zu lernen und damit betroffene Kinder erleben, dass sie nicht alleine sind mit ihrem Anderssein-Gefühl.
Oskar, Lea, Nancy und Noah haben es geschafft. Sie haben sich gefunden und sind nicht mehr allein.
Dennoch ist es in der Realität extrem schwierig für die "Hirnsalatkinder" einander zu finden.
Viele haben das Gefühl auf einem falschen Planeten zu leben. Haben so viel Negatives erlebt, dass sie sich völlig zurückgezogen haben.
Deshalb ist dieses Buch auch so wichtig für alle Außenstehenden.
Lernt zu verstehen, wieso jemand so ist wie er:sie ist, wieso er:sie so reagiert und geht mit Verständnis auf sie zu.
Zeigt ihnen, dass ihr Verhalten in dem Moment nicht toll war, aber dass ihr es versteht. Grenzt nicht aus, sondern entwickelt gemeinsam Lösungen, die unterstützen und helfen können.
Du bist gut, so wie du bist, auch wenn du dich mal blöd verhältst.
Kinder können, dass wirklich gut.
Ich hoffe sehr, dass "Hirnsalat" in gaaaaaaanz viele Einrichtungen, Büchereien und Kinderzimmer einzieht.
Es ist ein sehr lebensbereicherndes Buch, dass man wunderbar vorlesen kann. Im Ganzen oder portionsweise. Situationsorientiert oder einfach so.
Es mag seltsam klingen, aber es ist ein Buch, dass richtig Spaß macht es zu entdecken.
Und Kinder mit Hirnsalat, die schon lesen können, fanden es z.B. "Echt stark", "Cool"... "Toll", "...das ist nicht ....... das bin ich..., woher kennt die mich?"

Also schaut euch das Buch am besten selbst einmal an.
Eine andere, eine vielleicht neue, Welt wird sich euch eröffnen.
p.s.
Alle Geschichten, alle Hirnsalat-Probleme sind für Außenstehende beeindruckend, wenn man sie von außen erlebt.
Besonders beeindruckend fanden viele Erwachsene, die das Buch gelesen haben, Nancys Geschichte. Nancy ist scheinbar eine echte Querulantin , die auch die Autorität des Lehrers missachtet. Sie treibt ihren Lehrer in die Verzweiflung. Der ist sogar so wütend, dass er immer lauter, immer wütender wird  und dann erst einmal den Raum verlassen muss.  
Lea hat irgendwann, als die Ansagen des Lehrers immer lauter wurden, abgeschaltet. Sie war so in ihrer Welt, dass sie gar nicht mitbekommen hat, dass der Lehrer raus gegangen ist.
Und auch sehr beeindruckend war zu erleben, dass es so einfach sein kann Konflikte gar nicht erst entstehen zu lassen, wenn man sehr klare Ansagen / Aufgaben gibt. (Siehe Beispiel Lea Seite 11-13)
Lea soll aufräumen. Das ist für sie so einfach nicht greifbar. Viel zu schwammig. Mit "Lea, alle Scheren müssen in die braune Kiste." ist es für Lea viel einfacher.
Eine Bitte!
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Kleine Verlage, wie Audacia haben es sehr schwer im Dschungel der Buchmarkt-Welt.
Wenn ihr direkt beim Verlag bestellt unterstützt ihr ihre Arbeit.
Nur so können wir weiterhin auch Bücher erleben, die nicht mainstream sind. Nischentitel, die für viele sooooo wichtig sind und unser Leben so intensiv bereichern