Bildquelle: Kaufmann Verlag
Luis und das
Gute-Laune-Monster
von Kirstin Lückel
mit Bildern von Regine Altegoer
32 Seiten
ISBN 9783780663603
Kaufmann Verlag
12,95€
Eine lebhafte, gefühlvolle Geschichte
über die Schlechte-Laune
und ein Schlechte-Laune-Monster
für Kinder ab 3 Jahren
Sucht man eine Geschichte, in dem Gefühle eine große Rolle spielen und diese noch dazu sehr nachvollziehbar und verständlich verklärt werden, dann ist man hier genau richtig. Da ist von: Glücklich sein, so dass man sich sich vor kommt als würde man "auf watteweichen Wolken spazieren gehen" die Rede, von Tagen an denen man so aufgeregt ist, dass man das "Gefühl hat, ein Haufen Ameisen würden über den Kopf krabbeln und ein Schwarm Schmetterlinge im Bauch ein Wettfliegen machen." Von Momenten wo man so traurig ist, das man das Gefühl hat, das im Hals "ein dicker Kloßfeststeckt und die Luft abschnürt", oder "als wären man mit den Füßen in riesige Kaugummis getreten, die jeden Schritt so richtig schwer machen" und da hören wir, dass "das Herz bis zum Hals holpert und stolpert". Tolle, wirklich plastisch beschriebene Gefühls-Symptome, die Kinder vielleicht schon in irgendeiner Form kennen aber auch, durch die tolle Beschreibung, kennenlernen können.
Es gibt Tag da fühlt sich Luis richtig gut, so gut, dass er sich fühlt "als würde er auf watteweichen Wolken spazieren gehen", doch es gibt eben auch Momente und Tage, an denen es scheint, als hätte sich alles gegen ihn verschworen. Da ist er so traurig oder wütend, dass er sich gar nicht gut fühlt. Was das für Momente bzw. Situationen sind und wie genau er sich fühlt erfahren wir im ersten Teil dieser ereignisreichen, emotionalen Geschichte, in der wir im weiteren Verlauf an so einem richtig blöden Tag teilhaben können. Nur dieser Tag ist gar nicht so wie die anderen doofen Tage, auch wenn man zunächst den Eindruck haben könnte, denn an diesem Tag lernt Luis das Schlechte-Laune-Monster kennen und um es vorweg zu nehmen Luis ist erst einmal gar nicht begeistert von dieser Begegnung. Doch von vorn: Der Tag beginnt damit, das er beschuldigt wird, das Spielzeug aus der Cornflakes Packung genommen zu haben , dann muss er einen doofen, kratzigen Pulli in einer Mädchenfarbe anziehen, und dann soll er auch noch daran Schuld sein, dass der Vater gestolpert ist. "Armer Luis", denken meine Lesekinder und können gut nachvollziehen, wie er sich fühlt. Es ist ein echter Schlechte-Laune-Tag, der auch im Kindergarten nicht besser wird. Ganz im Gegenteil, auch hier passiert so einiges was Luis so richtig nervt und auf die Palme bringt. Wie schlecht er sich fühlt kann man durch die Bildern noch besser nachempfinden, als "nur über die erzählende Geschichte. Luis zieht sich ganz zurück. Er will einfach nur noch seine Ruhe, doch die bekommt er nicht denn plötzlich taucht ein seltsames, zotteliges Etwas auf, das ihn mit seiner guten Laune tierisch nervt.
Es ist das Gute-Laune-Monster", das nur eine Aufgabe hat und das ist traurige Kinder wieder glücklich zu machen, aufzumuntern. Das kleine freundliche Monster hat allerdings noch nicht so viel praktische Übung und Luis ist eine echt harte Nuss. Egal was das Monster versucht, der Junge scheint nicht empfänglich für die Aufmunterungsversuche zu sein. Luis ist mürrisch, trotzig, eigensinnig, unwirsch. Irgendwann reißt ihm der Geduldsfaden und schreit das kleine zottelige Gute-Laune-Monster mit gemeinen Worten an.
"Armes Monster, armer Giggel!" rufen die Kinder jetzt und haben Mitleid mit ihm. Auch wenn man schlechte Laune hat, muss man nicht so gemein sein, sagen die einen, während andere etwas mehr Verständnis für Luis Reaktion haben. Giggle, das Gute-Laune-Monster ist nun nicht mehr zum Lachen zu mute. Ganz im Gegenteil, ihm kullern dicke Tränen über das Gesicht und er sieht so traurig aus. "Ob er wohl so traurig ist, wie er aussieht", fragt ein Kind und schluckt dabei, so nah geht ihm Giggels Traurigkeit. Und nicht nur meinen Lesekindern, auch Luis trifft es. Das hatte er nicht gewollt. Gerade noch war er so wütend und jetzt fühlte er sich irgendwie anders, leichter. Ihm tut sein Verhalten leid und versucht nun auf seine Weise, das Monster zu trösten, damit es wieder ein richtiges Gute-Laune-Monster ist. Wie er das macht, ob es gelingt und wie der Kindergartentag der beiden noch verläuft, das verrate ich noch nicht, nur so viel auch schlechte Laune geht einmal vorbei. Schließlich gibt es ja Gute-Laune-Monster die mit vollem Einsatz alles dafür tun, damit es einem wieder gut gehen kann.
Ja so ein Gute-Laune-Monster, das könnte man wirklich gut gebrauchen, vielleicht kann aber auch ein Freund diese Aufgabe übernehmen, denn durch diese Geschichte, wissen wir ja jetzt wie wir jemandem helfen können, der schlechte Laune hat. Und wenn alle Stricke reißen, dann kann man ja immer noch zum Buch greifen und die Geschichte von Luis und Giggel, dem Gute-Laune-Monster, erzählen, das hilft bestimmt, denn hier finden Schlechtgelaunte, sich verstanden. Aus der Warte des Zuhörers, der das Geschehen nachempfinden kann wird vieles leichter.
Und so ist das Buch, mit seiner einfühlsamen, ausdrucksstarken Geschichte und den tollen Bildern vielleicht das geheime Geheimmittel gegen schlechte Laune.