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Malea und die Geige

 

Bildquelle: Der Erzählverlag
Malea und die Geige
Der Westentaschenerzähler Band 10
von Sarina Schröder
56 Seiten
ISBN 978-3-947831-44-9
Der Erzählverlag
6,90€

Westentaschenerzähler, das sind Geschichten im kleinen Format 10,8x17cm und auf Grund des Formates einfach mal schnell in die Tasche zu stecken.
Hier nun haben wir Band 10 der Westentaschengeschichten in dem Sabrina Schröder 9 kleine Geschichten mit uns teilt.
Malea und die Geige ist nur eine der Geschichten, aber vielleicht auch die intensivste. Alle 9 Kurzgeschichten sind sehr einfühlsam und haben mit Musik zu tun. Sie verzaubern einen für eine kurze Weile oder auch länger denn das was wir erzählt bekommen ist so wundervoll und poetisch das es einen auch nach dem Lesen noch eine Weile begleitet.
Sarina Schröder erzählt moderne Märchen die Kinder ab etwa 5 Jahren genauso anspricht wie Erwachsene. Sie erzählen von Selbstbehauptung und Selbstfindung die Menschen durch Musik und Gesang erleben. Die Figuren in ihren Geschichten sind von Talenten gesegnet aber materiell gesehen arm. Ihre Leidenschaft zur Musik ist ihr Leben und größtes Glück. Alle 9 modernen Märchen hier vorzustellen würde den Zauber des Buches trüben daher erzähle ich hier nur ein klein wenig über "Malea und die Geige", die ja Titel des Büchleins ist.
Maela ist ein 7 jähriges, armes Mädchen das sich gelegentlich etwas dazu verdient. So soll sie eines Tages bei einem Konzert für die adelige Gesellschaft aushelfen und erliegt dabei dem Zauber des Geigenspiels. Von da an steht für sie fest, sie möchte Geige spielen.
Ihr Vater, ein Tischler, hat natürlich kein Geld um seiner Tochter Geigenunterricht zu finanzieren aber er baut ihr eine Geige. So beginnt die kleine Malea der Geige selbst die schönsten Töne hinaus zu entlocken und wird eine wahre Virtuosin auf ihrem Instrument. 
Das spricht sich bis zum König rum, der die Kleine einlädt ihm vorzuspielen. Der König ist verzaubert vom Spiel der jungen Geigerin doch ist er der Ansicht, das er seinen Gästen kein armes Ding vorstellen könne und schickt sie wieder nach Hause. Das trifft Malea so sehr, dass sie nach Hause geht und beschließt nie wieder die Geige in die Hand zu nehmen. Mehr noch nicht nur ihr Spiel verstummt sondern auch sie selbst. Kein Wort kommt mehr über ihre Lippen. Der König jedoch muss immer und immer wieder an Malea denken. Ihn plagt das schlechte Gewissen und irgendwann springt er über seinen Schatten. Er sucht die kleine Geigerin auf und bittet sie zu spielen doch Malea spielt und redet nicht. Unverrichteter Dinge kehrt er zurück. Er überlegt wie er Malea doch noch dazu bewegen könnte wieder für ihn zu spielen.
Ob es ihm gelingt und wenn ja wie, das verrate ich hier noch nicht.
Einfühlsam erzählt Sarina Schröder in einer wundervoll fließenden Erzählsprache ihre modernen Märchen in denen so viel Musik mit klingt, denn ihr gelingt es das aus Worten Töne werden. Wenn sie vom Geigenspiel erzählt hören wir die Geige spielen, wenn sie vom Gesang erzählt hören wir ihn. Ihre Geschichten sind zum Lesen  und Vorlesen oder aber auch zum freien Weitererzählen so wie es die Alten früher am Abend in der Stube taten. 
Wir haben die kleinen Geschichten mit Kindern im Alter zwischen 5 und 12 Jahren gelesen. Nicht alle auf einmal, jeden Tag eine. Daraus sind wertvolle Gespräche entstanden die zeigten, das die Kinder nicht nur zugehört haben sondern auch emotional dabei waren. Märchen haben tiefe Botschaften mit dieser Tradition bricht die Autorin auch hier nicht.
So schön können Märchen sein.