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Fritzi & Bille -Bloß nicht in die Waschmaschine

Bildquelle: Fischer Sauerländer Verlag
Fritzi & Bille
Bloß nicht in die Waschmaschine
von Stefanie Klaßen
32 Seiten
1. Aufl. 30. August 2023
ISBN: 978-3-7373-5968-9
Fischer Sauerländer Verlag
15,00€

Über das Leben eines Kuscheltiers, 
die Bindung zu seinem Menschenkind und über die Waschmaschine, die Kuscheltiere so gar nicht mögen
Auf euch wartet eine gefühlvolle, oft heitere Geschichte über Kuschelente Bille und ihre beste Freundin Menschenkind Fritzi. 
Über kunterbuntes Kinder- und Familienleben, über ein Kuscheltierleben das auch mal Zahnpasta-, Filzstift,-Pizzateig,- oder auch Grasflecken und Schlammspritzer abbekommt.
Über Waschmaschinentage und 
ein fusseliges Gefühl im Schnabel
über Gefühle wie Abenteuer und Langeweile und ein Waschkatastrophe die dringend "Notärztlicher" Oma Hilfe bedarf
für Kinder ab 3 Jahren

Bille ist eine Stoffente.
Bille gehört zu Fritzi.
Bille heißt Bille, weil Fritzis Oma Bille sie genäht hat.
Bille und Fritzi sind beste Freunde und deshalb begleitet Bille Fritzi auch überall mit hin.
Was die beiden so erleben, das können wir über die detailreichen, lebendigen, ausdrucksstarken Bilderwelten, in die uns die Bilderbuchmacherin Stefanie Klaßen einlädt, hautnah miterleben.
Schon beim ersten Blick auf eines der Bilder fällt uns die besondere Gestaltung auf. Textkästchen mit hinweisenden Pfeilen machen auf bestimmte Dinge und Situationen aufmerksam. Sie kommentieren oder erklären und lassen uns zuweilen wirklich sehr schmunzeln. Eigentlich ist die Handlung schnell erklärt. Wir erleben den Kinder- Kuschelentenalltag, in der Bille und Fritzi alles gemeinsam machen, was dazu führt, dass Bille zuweilen ziemlich schmutzig wird, was wiederum zur Folge hat, dass für sie von Zeit zu Zeit auch Waschtag besser gesagt Waschmaschinentag ist.
Bille mag die Waschmaschinentage überhaupt nicht und deshalb versucht Bille ihnen immer zu entgehen, in dem sie sich versteckt. Wo sich Bille überall schon versteckt hat, ist wirklich kurios, doch meist wird sie gefunden und findet sich nach einem ausgiebigen Waschgang zum Trocknen an der Wäscheleine im Garten wieder. Danach hat Bille immer so ein fusseliges Gefühl im Schnabel, was angesichts der vielen anderen Waschstücke, die mit ihr gewaschen werden eigentlich kein Wunder ist. Doch eines Tages passiert ein echtes Unglück. Bille wird verletzt. Als sie aus der Waschmaschine herauskommt ist ihr Bauch aufgeplatzt und fast die ganze Füllung ist weg.
Fritzi ist außer sich. Schnell ist klar, Bille muss sofort verarztet werden. Und wer kann da helfen? Richtig, sie müssen auf dem schnellsten Weg zu Oma Bille, die Bille genäht hat. Und so machen sie sich sofort auf und fahren zur Oma, die Bille mit viel Liebe und Füllmaterial wieder gesund macht.

Eigentlich ist es eine simple Geschichte, denkt ihr jetzt vielleicht, doch durch die vielen Kästchen bekommt ihr nicht nur zusätzliche Informationen, sondern ganz viel Geschichtensplitter, die sich durch die eigene Wahrnehmung und Fantasie eines jeden Lesers und Betrachters zu eigenen Geschichten formen und uns immerfort staunen und ganz viel kichern lassen. Wobei Erwachsene zuweilen über andere Dinge schmunzeln als die Kinder. Je älter die Kinder sind, je mehr verstehen sie den Humor hinter den Hinweisen und Informationen, die immer ein Zusammenspiel von Information und Bild sind.
Das Buch folgt einem ganz wundervollen Konzept, bei dem die Fantasie der Kinder sehr angesprochen wird und sie geradezu dazu animiert werden zu kombinieren und kommentieren.
Wir erleben Kinder- und Familienleben - Alltag- wie ihn jeder kennt. Ob im Kinderzimmer, beim Zähneputzen, beim heimlichen Lesen unter der Bettdecke, beim Einkaufen oder einem Ausflug mit dem Rad, im Kindegarten, zuhause in der Küche mit einem absoluten Küchenchaos oder beim Basteln, es gibt viel zu erleben. Wobei dann im weiteren Verlauf das Hauptaugenmerk auf das Waschen fällt.

Ein eindrucksvolles Bild zeigt, wie dreckig Bille wird und was für Flecken sie alles abbekommen hat. Ebenso eindrucks- und gefühlvoll ist das Bild der kleinen Ente an der Wäscheleine und natürlich das ganze Szenario rund um den Katastrophenwaschtag der später folgen wird.

Jede Doppelseite hat so viel zu erzählen, so viel zu entdecken, dass man sich viel Zeit beim "Vorlesen" nehmen sollte. Es ist kein klassisches Vorlese-Bilderbuch. Es ist ein Entdeckerbuch und es ist nicht vorhersehbar, wie und was das Kind (gerade beim ersten Mal) als erstes wahrnimmt.
Nehmen wir das Bild des "Katastrophen-Waschtags".
Wir sind im Badezimmer.
Dort steht auch die Waschmaschine.
Wir sehen Fritzi, wie sie mit Tränen in den Augen auf ihre Mutter zuläuft, die die schlappe, nasse Bille in der Hand hält und selbst sichtlich entsetzt ist. Ihre Gesichter sprechen Bände.
Aber das ist längst nicht alles, was wir sehen.
Auf dem Rand der Badewanne liegt ein großes Badetier. Ein Kästchen mit einem Pfeil zum Badetier sagt uns: "Das Badetier ist immer noch froh, dass es nicht in die Waschmaschine musste.
(Zitat)
Wir sehen zwei Kästchen mit Pfeilen, die auf Schalen auf der Waschmaschine zeigen.
In dem einen Kästchen lesen wir:
"Dinge, die Papa vor dem Waschen aus Mamas Taschen holt." (Zitat)
Im anderen Kästchen steht:
"Dinge, die Mama vor dem Waschen aus Papas Taschen holt." 
 (Zitat)
Dann gibt es etwas anders platziert noch ein Kästchen in dem steht:
"Dinge, die Mama oder Papa vor dem Waschen aus Fritzis Taschen holen." 
 (Zitat)
Uns Vorlesende lassen diese Informationen sofort schmunzeln, doch bis die Kinder sich für diese Kästchen wirklich interessieren kann schon mal ein zweiter Vorlesedurchgang nötig sein, denn viele möchten einfach "nur" wissen, wie es mit Bille weitergeht.
Jedes Kind ist anders, jedes Kind nimmt die Bilder etwas anders wahr. Es gibt Kinder, die erst einmal nur wissen wollen, wie es mit Bille weitergeht, andere fragen: "Was steht da? .... Und was steht da und da und...."
Es gibt auch Dinge, die nicht jedes Kind sofort versteht.
Da sehen wir das Auto der Familie. Unter den Scheibenwischern stecken zwei Zettel. Wir wissen, was das bedeutet, und schmunzeln über den Kommentar / die Erklärung im Pfeilkästchen wo steht: "Die sammelt Mama." 
 (Zitat)
Nicht jedes Kind kann mit dieser Information wirklich etwas anfangen. Wir können es ihnen erklären, müssen es aber nicht.
Wir Vorlesenden haben zuweilen den Eindruck, dass Stefanie Klaßen ganz bewusst einige Dinge eingebaut hat, um uns Erwachsenen eine Freude zu machen.
Danke dafür, denn das macht das Entdecken und Vorlesen auch für uns zu einem absoluten Vergnügen.
Es ist so schön, wenn man selbst so viel Spaß an einem Buch hat, wie die Kinder, oder was meint ihr?
Wir sind absolut begeistert von diesem Bilderbuch. 
Davon mit wieviel Entdeckerspaß es aufwartet, wie gefühlvoll und mitfühlen es ist, wie es Kinderalltag widerspiegelt und wie sensibel und feinfühlig es auch auf Ente Billes Gefühle eingeht.
Bei allem Spaß, den man mit dem Buch und dem Buchkonzept hat, ist es durchaus ein Buch, in dem die Intensität der Gefühle ernstgenommen wird. Wir fühlen mit Bille und Fritzi mit, ganz gleich wie alt wir sind.
Und so ist es auch kein Wunder, dass jeder das Buch etwas anders beschreibt.

Ich habe Kinder gefragt:
"Was ist es für dich für ein Buch?"
Die Antworten waren unterschiedlich.
"Ein Buch über Bille und Fritz."
"Ein Buch über Fritzi und ihre Kuschelente."
"Ein Buch über eine Kuschelente, die nicht gewaschen werden möchte."
"Ein Buch über eine Kuschelente, die in der Waschmaschine kaputt geht."
"Ein Buch über.......".
Jeder setzt den Fokus etwas anders, jeder empfindet etwas anders. Für jeden ist ein anderes Schlüsselerlebnis wichtig.
Ist es nicht toll ein Buch mit so vielen Facetten zu haben?
So wird eine scheinbar simple Geschichte zu etwas ganz Großen.
Einem Leseerlebnis für Klein und Groß.

Hier siehst du die Insta-Bildergeschichte
Und das sind die einzelnen Insta-Bilder