Unsere Lieblingsbücher

Peter lernt pfeifen

 

Bildquelle: Carl Auer Verlag
Peter lernt pfeifen
von Ezra Jack Keats
34 Seiten
1. Aufl. 01.07.2021
978-3-96843-017-1
Carl Auer Verlag
19,95€

Eine eindrucksvolle Geschichte
über das Lernen, etwas können wollen und das man seinem Ziel mit weniger Verbissenheit und mehr Leichtigkeit oft näher kommt
für Kinder ab 3 Jahren

So simpel die Geschichte vielleicht in der Zusammenfassung klingen mag, sie hat eine unglaubliche Tiefe, die Kindern zum Einen die Botschaft vermittelt an sich zu glauben und sein Ziel im Auge zu behalten und zum anderen, dass man dieses Ziel meist einfacher erreicht wenn man nicht zu verbissen und mit einen gewissen Leichtigkeit an die Sache heran geht.
Wer kennt es nicht, man möchte etwas können, versucht ist und scheitert. Und je mehr man sich daran verbeißt, es wieder und wieder versucht, fast so als wolle man etwas erzwingen, je weniger gelingt es. Und nicht selten schafft man dann genau das was man wollte in einem Augenblick an dem man gar nicht mehr daran denkt.
Genau so geht es dem kleinen Peter in der Geschichte von Ezra Jack Keats. Zu gern würde Peter Pfeifen können, damit er seinen Hund zu sich pfeifen kann. Doch so sehr Peter sich bemüht, es gelingt ihm einfach nicht. Immer und immer wieder versucht er es, und immer und immer wieder muss mit der Niederlage fertig werden, denn das was über seine Lippen kommt ist alles andere als ein Pfeifton. Was Peter alles versucht um Pfeifen zu lernen ist schon besonders. Mit kindlicher, spielerischer Fantasie geht er sein Ziel an und scheitert. Doch dann in einem Moment, an dem er gar nicht damit gerechnet hätte kann er plötzlich Pfeifen und dieses Pfeifen wird sein ganzes Leben verändern. Pfeifend durchs Leben gehen können ist für ihn einfach das Größte und nicht nur weil Willi nun auf ihn hört.

Eindrucksvoll und ausdrucksstark sind die fokussierenden, klaren Illustrationen im  Collagenstil, die die Gefühle wunderbar widerspiegeln. Es bedarf nicht immer viel Schnickschnack drum herum um eine Geschichte zu erzählen. Ezra Jack Keats ist einer der Künstler vergangener Jahre, die die Perfektion der Einfachheit und Klarheit beherrschen. Nicht ohne Grund sind seine Geschichten, die in den 60er Jahren erstmal erschienen preisgekrönt und immer noch beliebt. Das es so lange gedauert hat, das sie auch den Weg auf den deutschen Buchmarkt gefunden haben ist ungewöhnlich. Auch wenn das Buch in erster Linie eine Geschichte über das Lernen erzählt, möchte ich nicht unerwähnt lassen, das Ezra Jack Keats einer der Ersten war, der Kinder unterschiedlicher Kulturen darstellte. Diversität im Bilderbuch-, ein Thema, das gerade auf dem deutschen Buchmarkt ein aktuelles Thema ist, ist in vielen Ländern der Erde schon lange ein Thema. Die Geschichten des bereits 1983 verstorbenen Bilderbuchmachers sind ein absoluter Vorreiter hierfür. Seine multikulturellen Illustrationen mit ihrer Selbstverständlichkeit ohne das "Anderssein" zu thematisieren spiegeln einfach das Leben, die Gesellschaft wieder. Eine Normalität, die Kinder von klein auf erleben und die sich daher auch im Bilderbuch so widerspiegeln sollte, aber lange nicht vorhanden war. Seine Botschaft und sein Lebenswerk war es die Vielfalt zu unterstützen und zu zeigen. So ist er der absolute Vorreiter für Vielfalt in der Kinder-und Jugendliteratur. Bleibt zu hoffen, dass wir irgendwann nicht mehr über ein Buch sprechen weil es kulturelle Vielfalt in seinen Bildern zeigt sondern einfach nur weil es eine tolle Geschichte mit tollen Illustrationen ist.

Bei You tube gibt es zahlreiche kleine Videos zum Buch.

Mehr zu Ezra Jack Keats und seinen wunderbaren Büchern erfahrt ihr

hier: