Bildquelle: Beltz & Gelberg
Nachtlampenfieber
von Stephanie Schneider
mit Bildern von Nele Palmtag
30 Seiten
1. Aufl. 17. August 2022
ISBN: 978-3-407-75674-9
Beltz & Gelberg
13,00€
Auf euch wartet eine zauberhafte,
amüsante, einfühlsame
Oma-Enkelin Geschichte
- über das erste Mal woanders Schlafen
- ungewohnte nächtliche Umgebung
und eine moderne Oma für die auch alles etwas ungewohnt ist
für Kinder ab 4 Jahren
Auch Omas fremdeln zuweilen. Haben "Nacht" Lampenfieber
Glaubt ihr nicht? Ihr wisst nicht, was "Nachtlampenfieber" ist?
Ja dann wird es höchste Zeit, dass ihr diese wirklich zauberhafte, amüsante, ereignisreiche Geschichte von Stephanie Schneider mit Bildern von Nele Palmtag kennenlernt.
Luzie liebt ihre Oma sehr und verbringt viel Zeit mit ihr und dennoch ist der Tag und die Nacht, von der ich euch erzählen möchte etwas ganz Besonderes. Es ist der Tag an dem sie das erste Mal ganz alleine, ohne ihre Eltern bei ihrer Oma übernachten möchte. Luzie und ihre Oma freuen sich schon sehr und dennoch ist alles plötzlich etwas fremd.
Als sich die Eltern verabschieden und Luzie nun endlich allein sind fühlt sich das sowohl für Luzie als auch die Oma etwas fremd und sehr ungewohnt an. Während die Oma fröhlich herumalbert, dass sie ja nun "sturmfrei" haben, versteht die Kleine nicht so recht, was die Oma damit meint. Der Blick aus dem Fenster zeigt ihr, dass Oma Recht hat. Keine Spur von Sturm. Absolut sturmfrei.
Luzie freut sich schon auf das Abendbrot. Immer wenn Luzie mit ihren Eltern zu Besuch kommt, gibt es Apfelsaft und Tomatenfisch aus der Dose. So war es immer und so wird es in Luzies Augen auch sein, wenn sie mit ihrer Oma alleine ist. Ihre Oma allerdings ist sich gar nicht bewusst, dass das ein Ritual ist und für ihre Enkelin eine besondere Bedeutung hat. Auf dem Weg zum Einkaufen schlägt sie vor Pommes essen zu gehen. Luzie ist etwas traurig. Es ist schon ungewohnt, dass ihre Eltern nicht da sind und jetzt soll auch noch der Tomatenfisch wegfallen? Gut nur, dass Luzie ihrer Oma vertraut und weiß, dass sie nicht böse ist, wenn sie sie fragt, ob sie nicht Tomatenfisch essen können. Und so sehen wir die beiden wenig später gemütlich auf dem Sofa vor dem Fernseher sitzend, Tomatenfischbrote essen und Apfelsaft trinken. Es wird ein richtig schöner, gemütlicher Abend.
Doch dann ist es Zeit zu Bett zu gehen. Oma ist so müde, dass sie schon beim Geschichte Vorlesen kurz wegnickt. Während es sich die Kleine in ihrem Bett mit ihrem Kuscheltier Herrn Palimpa im Bett gemütlich macht, macht sich auch die Oma in ihrem Schlafzimmer bettfertig. Es war ein ungewohnter Tag und es soll eine noch ungewohntere Nacht für beide werden. Obwohl Luzie nicht das erste Mal bei der Oma schläft, ist es ohne ihre Eltern dann doch ganz anders als mit ihnen. Und anders als zuhause ist es auch. Das Licht der Straße, der vorbeifahrenden Autos, das Gerumpel der Straßenbahn, alles fühlt sich in der Nacht so anders an als am Tag. Plötzlich hat Luzie das Gefühl das Licht von draußen ist ein gefährlicher großer Drache.
Stephanie Schneider beschreibt sehr einfühlsam und anschaulich, wie Luzie sich fühlt. Sie beschreibt aber auch ganz wunderbar, wie sich die Oma fühlt, denn so erfahren wir wenig später, auch für sie fühlt es sich ungewohnt und etwas fremd an, das sie mit Luzie allein ist. Das Geständnis der Oma lässt die Kleine in eine neue Rolle schlüpfen. Plötzlich ist sie es, die Verständnis für die Oma hat und ihr etwas Gutes tun möchte. Plötzlich ist es Luzie, die sich um die Oma kümmert und für beide einen gute Nacht Trunk zubereitet. Und auch die Oma hat noch eine wunderbare Idee, wie die beiden mit der ungewohnten Situation fertig werden können. Und so sehen wir die beiden kurz darauf an der Haltestelle des Traumexpress.
Ihr fragt euch sicher immer noch, was es mit dem Nachtlampenfieber auf sich hat. Das habe ich bei meiner kleinen Schilderung der Geschichte bewusst ausgelassen, denn alles kann und will ich dann doch nicht verraten. Also wenn ihr wissen wollt, was Nachtlampenfieber ist, dann müsst ihr schon selbst diese warmherzige, gefühlvolle, ereignisreiche Geschichte entdecken, die nicht nur ganz wundervoll beschreibt, wie ungewohnt es ist woanders zu schlafen, auch wenn man die Umgebung schon gut kennt, sondern auch ein ganz tolles Bild einer modernen Oma vermittelt, die sich ein Stück Kindsein bewahrt hat und der es richtig Spaß bereitet mit ihrer Enkelin Zeit zu verbringen.
Man hat das Gefühl die beiden agieren auf Augenhöhe und das ist besonders schön zu erleben.
Durch die zauberhaften Illustrationen von Nele Palmtag ist dies besonders schön mitzuerleben. Mit ihren Bildern erweckt sie die Geschichte nicht nur zum Leben, sondern gibt ihr auch eine eigene Dynamik. Die Verbundenheit von Luzie zu ihrer Oma und der Oma zu Luzie ist in jedem Bild deutlich spürbar. Die Mimik der beiden spricht Bände. Man hat das Gefühl sie verstehen sich auch ohne Worte, was schon auf dem Cover deutlich zu spüren ist.
Aber auch sonst hat Nele Paltags Illustrationsstil einen hohen Wiedererkennungswert. Ihre Art Menschen zu zeichnen, ihnen einen ganz eigenen Charakter zu geben und dabei sehr ehrlich auch das Unperfekte ins perfekte Licht zu rücken ist fantastisch. Sie zeichnet Menschen wie sie sind. Jeder ist anders, jeder ist etwas Besonderes.
Und immer ist da irgendwie ein Augenzwinkern zu spüren das die Illustratorin vermutlich beim Zeichnen ihren Figuren zugezwinkert hat.
Besonders lustig fanden meine Lesekinder die Bilder der Oma vor dem Spiegel, während sie sich bettfertig macht, das Bild wie sich die Oma freut und bemerkt, dass sie sturmfrei haben und wie die Oma über dem Buch beim Vorlesen eingeschlafen ist.
Stefanie Schneiders Geschichte von Luzie und ihrer Oma, beschreibt auf erfrischende und warmherzige Weise ein Ereignis, dass nicht nur viele Kinder, sondern vermutlich auch Erwachsene kennen. Das Kinder fremdeln, dass kennen wir. Das es auch für Erwachsene eine ungewohnte Situation ist, wenn plötzlich jemand anders bei einem schläft, auch wenn man diesen jemand schon immer kennt und sehr liebhat, das ist glaube ich neu und eine besondere Erfahrung, die Kindern deutlich zeigt, dass nicht nur sie Nachtlampenfieber haben. Gerade mit dieser Erfahrung, mit diesem Erlebnis oder Bewusstsein, (wie immer man es auch nennen mag) rückt das Thema woanders Schlafen insbesondere das Thema das erste Mal woanders Schlafen noch einmal in ein anderes Licht.
Die Geschichte trägt Kinder wie Erwachsene gleichermaßen da sie den Altersunterschied irgendwie auf ganz zauberhafte Weise zuweilen auflöst und trotzdem ist er existent und lässt die Geborgenheit spüren, die die Oma Luzie vermittelt. Die beiden sind füreinander da jeder wie er /sie kann. So eine Beziehung zur Oma kann man wirklich nur jedem Kind wünschen.
Ihr möchtet mehr über das Buch und die Künstler erfahren? Dann folgt dem Link zum Verlag
Hier noch meine Instagram Bilder zum Buch
Es gibt einige wundervolle Bilderbücher, die von Nele Palmtag illustriert wurden.
Zwei davon habe ich bereits in der Kinderbuchkiste vorgestellt.
Bildquelle: Kunstanstifter
Durch den Wald
von Nele Palmtag
32 Seiten
1. Aufl. 2017
Kunstanstifter
ISBN: 978-3-942795-56-2
20,00€
Bildquelle: Kunstanstifter
Durch den Wald
von Nele Palmtag
32 Seiten
1. Aufl. 2017
Kunstanstifter
ISBN: 978-3-942795-56-2
20,00€
Bildquelle: Carlsen Verlag
Wenn mein Mond
deine Sonne wäre
von Andreas Steinhöfel
mit Bildern von Nele Palmtag
80 Seiten
+CD Hörbuch
mit Musik vom SWR Young Classix
1. Aufl. 27. Mai. 2015ISBN: 978-3-551-27136-5
Carlsen Verlag
16,99€