Bildquelle: dtv Junior
Tildas Tierbande
Ein Wollschwein im Wohnzimmer
Eine Geschichte von Anna Lott
160 Seiten
1. Aufl. 2017
dtv Junior
ISBN 978-3-423-76186-4
10,95€
Für geübte Leser zum Selberlesen oder zum Vorlesen
Als ich Wollschwein laß wusste ich, das Buch muss ich lesen.
Vielleicht kennt der ein oder andere das Bilderbuch von Krümel & Fussel aus dem Ravensburger Verlag mit den wunderbaren Illustrationen von Joëlle Tourlonias. Seit diesem Bilderbuch liebe ich diese wunderbaren Tiere noch mehr als zuvor.
Nun gibt es diese wunderbare Geschichte mit Wollschwein im dtv Verlag.
Soviel vor weg, ich bin begeistert, aber nicht nur ich sondern auch unsere Lesekinder.
Nun aber erst einmal weiter mit der Buchvorstellung.
Es ist ein Buch zum Vorlesen oder für geübte Lesekinder zum Selberlesen ab etwa 8 Jahren. Je nach Leseerfahrung natürlich.
Die Druckschrift ist angenehm groß aber nicht so groß wie bei Erstleselektüren. Viele oft große schwarzweiß Zeichnungen begleiten die Geschichte, lockern sie auf und erzählen oft auch noch etwas zusätzliches.
Die Geschichte wird von Anna Lott so wunderbar ausschmückend erzählt, dass die Bilder beim Lesen wie von selbst vor unserem inneren Leserauge tanzen.
Sie erzählt lebhaft, witzig, empathisch und detailreich immer an der Lebenswelt der Leser orientiert, so dass die Kinder einen leichten Zugang in die Geschichte finden.
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Tilda zieht mit ihren Eltern von der Stadt aufs Land.
Sie haben ein kleines hübsches rosa Holzreihenhaus gekauft. Wie kleine schwedische Holzhäuser muten sie an. Auf Stelzen, mit Veranda und Sprossenfenstern. Jedes der Häuschen hat eine andere Farbe. Eigentlich wollte Tildas Vater kein rosa Haus aber die weiblichen Mitglieder der kleinen Familie haben ihn einfach überstimmt. Auf dem Weg ins neues Heim geht Tilda so einiges durch den Kopf. Ihre Gedanken bleiben bei ihrem großen Wunsch hängen. Jetzt wo sie auf dem Land leben werden wünscht sie sich ein Hausschaf. Bestimmt wird sie nun eines bekommen. Sogar eine Leine mit Halsband hat sie sich schon gekauft.
Neben ihrem Traum kommen aber auch Zweifel auf. Wird es dort Kinder geben, neue Freunde oder sind sie blöd wie der Junge in ihrer Klasse, der ihren Ranzen in einen Hundehaufen geworfen hatte?
Am Himmel verabschiedet sie ein Regenbogen. Als sie an ihrem neuen Haus ankommen kann es Tilda kaum glauben. Der Regenbogen hat sie tatsächlich begleitet, begrüßt sie in ihrem neuen Heim. Ein guter Einstieg.
Während die Eltern sich häuslich einrichten, Umzugskarton hin und her schieben und auspacken, erkundet Tilda lieber die nähere Umgebung und lernt dabei gleich Tomma kennen. Tomma ist genau der Mensch, den Tilda sich als Freundin gewünscht hat und Tomma sieht es genauso. Sie wohnt in einem anderen der Häuschen und kennt sich schon gut aus. Sie bringt ihre neue Freundin schnell auf den aktuellen Stand. Wer wo wohnt und was man über sie wissen muss.
Was für Abenteuer und Überraschungen auf die beiden zukommen werden, erfahren wir in dieser wirklich tollen Geschichte.
Zuviel möchte ich noch nicht verraten doch ein paar kleine Impressionen soll es doch geben.
In unmittelbarer Nähe gibt es einen kleinen Bauernhof. Kein Bauernhof wie wir es uns vorstellen. Es gibt keine Tiere auf der Weide oder große Ställe. Bis auf den Bauern, der etwas seltsam sein soll gibt es anscheinend keine Bewohner auf dem Hof.
Tilda und Tomma schleichen sich heimlich auf den Hof und entdecken drei Tiere. Darunter auch Muffin das Wollschwein.
Ein aufregendes Kennenlernen, dass zu witzigen Situationen führt und damit endet, dass Muffin sich auf den Weg macht Tilda zuhause zu besuchen.
Ein Besuch, der das Mädchen und seine neue Freundin in Atem hält, und mit einem ........ Wollschwein in der Badewanne endet.
Der Beginn einer anstrengenden, schönen Tierfreundschaft, einer besonderen Menschenfreundschaft und jede Menge Aufregungen.
Wir erleben die Gründung einer Tierbande mit. Eine Rivalität mit einer frechen Jungenbande, der Bekanntschaft und auch einer besonderen Freundschaft mit Bauer Hartmud.
Einer Spinnenfobie, die mutig überwunden wird, jede Menge Schneckenschleim und viele andere spannende, aufregende, witzige Momente, die uns regelrecht in den Bann ziehen und so schnell nicht mehr los lassen.
Eine tierisch gute Gesichte, die tierisch Spaß macht zu lesen.
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Oder:
Für alle Lesemuffel gibt es die Geschichte auch als Hörbuch, erschienen im "der Audio Verlag"
978-3-7424-0179-3 für 9,99€
Lesung mit Musik mit Anita Hopt (2 CDs)ca. 2 h 38 min .
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Aber zurück zum Buch, dass wir einmal Kindern im Alter zwischen 4 und 9 Jahren vorgelesen und zum anderen unseren Lesekindern im Alter von 8 bis 12 Jahren zu lesen in die Hand gegeben haben.
Vorlesen
"Tildas Tierbande" ist ein wunderbares Vorlesebuch. Die Geschichte ist zu keiner Zeit langweilig. Gekonnt fesselt Anna Lott ihre Zuhörer in dem sie witzig, ausschmückend und kurzweilig erzählt. Spannung wird nicht zu lang gehalten, so dass die ganze Geschichte eine Dynamik entwickelt, aus der man sich beim Zuhören nicht mehr herausziehen möchte um nichts zu verpassen.
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Gena dies berichten dann auch due Selberleser. Sie beschreiben die Geschichte als so mitreißend und fesselnd, dass man nicht mehr aufhören kann weiter zu lesen. Alle der Lesekinder haben sie in einem durch gelesen auch wenn dies den ganzen Nachmittag gedauert hat. Ein Regentag in den Ferien ist ideal für diese Geschichte, die nach mehr schreit.
Alle Lesekinder und Zuhörer fragten gleich ob es noch weitere Geschichten gibt.
Ein besseres Kompliment für dieses Buch kann es doch gar nicht geben. oder?
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Ich habe das Buch im Wartezimmer eines Arztes gelesen. Ich gebe zu, ich hatte Freude daran das Buch zu lesen und Freude daran zu beobachten wie die anderen Erwachsenen um mich herum mich beim Lesen "heimlich" beobachteten.
Eine Frau fragte mich wieso ich ein Kinderbuch lese.
Ich erklärte ihr, dass ich Kinderbücher liebe, sie aus Freude lese um sie dann Kindern vorzulesen.
Daraufhin hatte plötzlich so ziemlich jeder im Raum etwas dazu zu sagen.
Es ist das, was ich immer wieder erlebe. Erwachsene lieben Kinderbücher, doch kaum einer würde ein Kinderbuch lesen.
Wieso frage ich immer und eigentlich erhält man nur Achselzucken.
Also liebe Erwachsene, wenn ihr Kindergeschichten liebt, dann leset sie doch auch.
Es tut einfach gut!
Wieso immer die dramatischen Romane oder überspannenden Thriller, es gibt noch so viel mehr!
Und wer viele Kinderbücher liest kennt später viele Geschichten, die er auch mal frei seinen Kindern oder Enkeln erzählen kann.
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Für unser Projekt Lesen in der Schule Schulgeschichten ist dies ein wunderbares Buch zum Vorlesen und vielleicht malt dann später jeder sein eigenes Wollschwein oder Lieblingstier.
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Mehr zum Buch auch auf der Homepage des Verlages
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