5 Kinder erzählen von ihrer Familie, von dem was sie so machen, was sie bewegt oder interessiert, und sie erzählen von ihren Abendritualen. Was sie vor dem Zubettgehen machen, wie sie zu Bett gebracht werden.
Innerhalb der kleinen Geschichten, die die Kinder selbst erzählen wenden sie sich mit Fragen an die Leser und sprechen sie dabei direkt an. Diese direkte Ansprache bezieht das Kind nicht nur ein, sondern schafft eine besondere Beziehung zwischen erzählendem Kind und dem Leser.
Jedes Kind sagt zum Ende: "So schlafe ich und wie schläfst du?"
Da ist Sami.
Sami erzählt vom gemeinsamen Essen, was es gibt und was er und seine kleine Schwester gerne essen und was sie nicht so mögen.
Was wir auf dem dazugehörigen Bild sehen, aber nicht erzählt bekommen ist z.B., dass die Mutter noch arbeitet, während der Vater Sami zusammen mit seiner kleinen Schwester ins Bad begleitet, wo Sami seine Zähne putzt.
Wenn er damit fertig ist, kommt seine Mutter und liest ihm noch eine Geschichte vor. Sami liebt es seine Mutter zum Abschluss des Tages einmal nur für sich zu haben.
Sicherlich können sehr viele Kinder Sami sehr gut verstehen. Vielen wird es ähnlich gehen.
Ayo hat eine große Schwester und einen kleinen Bruder.
Gemeinsam mit ihrer Schwester kocht sie an diesem Tag das Essen und braucht dabei nur ganz wenig Hilfe von der Mutter, was sie sehr stolz macht. Seid ihr kleiner Bruder auf der Welt ist haben die Eltern weniger Zeit was dazu führt, dass sie nur kurz Gute Nacht sagen. Ihre Schwester liest ihr dann zwar nich eine Geschichte vor, doch liegen die Interessen der Mädchen etwas auseinander. Nicht immer gefällt Ayo was ihr die Schwester vorliest deshalb freut sie sich schon darauf selbst lesen zu können.
Ada mag Dinosaurier. Lieblingsmensch ist ihre Mama, die immer mit ihr spielt. Vor dem Zubettgehen darf Ada noch eine Folge ihrer Lieblingssendung gucken. An diesem Abend darf Ada bei ihrer Mama im Bett schlafen. Sie kuscheln sich aneinander und schauen sich noch die Decke, wo ihr Nachtlicht ein ganzes Universum mit Planeten erscheinen lässt. Einige davon kennt sie schon. Oft singt die Mutter ihr auch noch ein Einschlaflied.
Emma erzählt von Maltag zuhause. Zusammen mit ihrem Papa und ihrem etwas älterem Bruder malt sie Familienbilder.
Bevor sie zu Bett gehen, baden sie noch. Emma liebt den Schaum und in der Wanne zu tauchen. Danach geht es ins Bett und jeder darf sich noch eine Geschichte aussuchen, die entweder Papa oder Papi vorliest. Und nach dem Vorlesen beten sie gemeinsam noch ein Abendgebet.
Ja und bei Mika gibt es an diesem Tag einen Papa-Abend.
Die Eltern wechseln sich mit dem zu Bett bringen ab.
Sein Papa blättert mit ihm in einem Fotoalbum in dem Fotos zu sehen sind wo der Papa etwa so alt war wie er jetzt und auch die Großeltern sind dort zu sehen, die natürlich viel jünger aussehen als heute. Mika schaut sich gern die Bilder an. Die Fotos von den Großeltern wecken in Mika den Wunsch mit ihnen zu sprechen und deshalb darf er "Ausnahmsweise" mit ihnen über Papas Laptop sprechen.
Bevor es dann ins Bett geht, muss Mika aber noch etwas gaaanz Wichtiges machen. Was das ist, verrate ich euch allerdings noch nicht.
Dann bekommt Mika noch einen dicken Gute Nacht Kuss vom Papa.
Ja, so
unterschiedlich sind die Zubettgeh-Rituale.
Jede Erzählung
ist für die kleinen Zuhörer nachvollziehbar und sicherlich werden sie sich hier
und da auch wiederfinden und an ähnliche Erlebnisse erinnern.
Da jedes der
hier erzählenden Kinder zum Schluss das Kind fragt, wie es einschläft hat man
die Möglichkeit nach jeder Erzählung eine Pause zu machen und am nächsten Tag
weiterzulesen. 5 Kinder, 5 Berichte 5 Tage eine kurze Geschichte, in der das
Kind zweimal mit einbezogen und gefragt wird. So kommt man mit den Kindern ins
Gespräch und animiert sie selbst Sätze und Geschichten zu formulieren und zu
erzählen. Spielerische Sprachförderung, die gleichzeitig Kinder vielleicht den
eigenen Tag reflektieren lässt, denn wenn sie gefragt werden: "Und wie
schläfst du?" kann auch dazu führen, dass sie davon erzählen, wie sie
gerade zu Bett gebracht worden sind.
Abendrituale
sind etwas Schönes und geben Kindern eine Sicherheit, eine Verlässlichkeit, in
der sie Geborgenheit spüren und das lässt sie ruhig einschlafen.
Das nicht
immer ein Buch vorgelesen werden muss, sondern dass man auch andere Dinge
machen kann, um den Tag zu beenden wird hier auch angesprochen. Fragt man die
Kinder in den Kindergärten so ist es oft erschreckend zu merken, wie wenig
Kinder vorgelesen bekommen oder ein Abendritual haben.
Vielleicht
animiert dieses Buch ja den ein oder anderen Erwachsenen einmal darüber
nachzudenken.
Ich weiß, das
setzt voraus, dass das Buch entdeckt und gelesen wird. Aus der Erfahrung heraus
weiß ich aber, dass schon recht junge Kinder Wege finden ihre Eltern oder auch
Großeltern etc. auf den richtigen Weg zu bringen.
Wenn das Buch
z.B. im Kindergarten vorgelesen wird, ist die Chance das das Kind davon zuhause
erzählt recht hoch.
Die
Geschichten werden von zauberhaften Illustrationen begleitet, die nicht nur mit
ganz viel Liebe zum Detail gezeichnet wurden und Stimmungen schaffen, sondern
auch ergänzende Informationen liefern, die nur über die Bilder erlebbar sind.
So habt ihr
hier ein Hartpappenbilderbuch, in dem man ganz viel Entdecken kann, bestimmt
viel von seinem eigenen Leben wiederfindet und Anregungen findet ein
Abendritual zu gestalten.
In diesem
Sinne wünsche ich euch viele schöne Abendgeschichten, kreative, wundervolle
Abendrituale und eine wundervolle Gute Nacht.