Bildquelle: Kerle / Herder Verlag
Wie mag's denn wohl im Himmel sein?
Von Christian und Fabian Jeremies
32 Seiten
1. Aufl. 2017
Kerle/ Herder Verlag
ISBN: 978-3-451-71353-8
15,-€
Thema Tod
Ein humorvolles Buch zum Thema Tod
mit einem ausführlichem Vorrwort von Frank Hartmann ev. Religionspädagoge
Mit dem Tod gehen wir Erwachsenen oft seltsam befangen um.
Wieso eigentlich?
Der Tod gehört zu unserem Leben!
Bei mir in der Familie war der Tod immer präsent.
Viele sind gestorben.
Das ist das Leben.
Aber er war durch die Erinnerungen präsent.
Als ich Kind war gab es bei meinen Eltern im Wohnzimmer eine riesige Schublade mit Fotos. Viele der Fotos zeigten liebe Menschen, die nicht mehr unter uns weilten aber durch die Fotos irgendwie am Leben geblieben sind. Die Erinnerungen lebten.
Genau so habe ich es mit meinen Kindern gehalten. Auch bei uns gibt es diese Fotoschublade, aus der wir gerne Fotos holen um uns zu erinnern. Dann erzählt jeder seine Geschichte die ihm gerade einfällt.
Als meine Mutter starb waren wir alle um sie rum, wie ein großes Familienfest. Wir haben gelacht, gespielt, gesungen sie mit einbezogen obwohl sie schon am einschlafen war. In dem ganzen Trubel ist sie unter unsere Beobachtung ganz sanft entschlummert. Diese Atmosphäre mag für viele befremdlich sein aber meine Kinder , die Kleinen waren damals 2, 5 und 6 die großen 10,12,16 und 19 Jahre erzählen heute noch von diesem besonderem Tag, der noch dazu wettertechnisch wunderschön war. Der goldene Oktober machten seinem Namen alle Ehre.
Keines der Kinder hatte Angst oder schlief danach schlecht.
An diesen Tag musste ich jetzt denken als ich das Buch hier das erste Mal vor mir liegen hatte.
Zwar ist Emils Oma Rosi schon Tod aber auch in seinen Erinnerungen und in denen seiner Freundin Lulu lebt sie.
Emil ist traurig. Traurig weil seine Oma Rosi Tod ist. "Er hat ein graues Regenwettergefühl im Bauch". Wer nun meint, Kinder drücken sich so nicht aus dem muss ich widersprechen. Mein Jüngster beschreibt zum Beispiel die Intensität seiner Schmerzen in Farben. "Mama der Bauch tut Lila weh". Wenn er das sagt weiß ich es ist sehr schlimm.
Er hat Emil sofort verstanden und sich sehr darüber gefreut, dass Emil sich so ausdrückt wie er.
Emil ist übrigens ein kleines Ferkel und seine Freundin Lulu ein Schäfchen.
Gemeinsam erinnern sie sich an Oma Rosi, Lauter lustige Dinge fallen ihnen ein was sie mit ihr erlebt haben und sie überlegen was Oma Rosi wohl im Himmel so macht. Sie sind sich sicher das sie es gut hat, das es lustig ist und sie lassen uns teilhaben an ihren wunderbaren Gedanken. Bleibt nur noch die Frage wie Oma Rosi wohl in den Himmel gekommen ist aber auch hier haben sie eine Idee. Eine sehr überzeugende.
Durch die wunderbaren Illustrationen werden die Gedanken und Vorstellungen so richtig lebendig. Bunte, farbenfrohe, lustige, wunderschöne, sehr originelle Bilder, die einen verzücken und den Tod vergessen lassen obwohl er immer präsent ist.
Da sehen wir Oma Rosi mit einem Riesenstrohalm Schokolade trinken neben ihr eine Kuh und eine ganz, die ebenfalls aus unterschiedlich langen Halmen schlürfen. Kleine Mäuse essen stilvoll mit Messer und Gabel und Servierte um den Hals Käse essen. Minischäfchenengel, tanzende Clownskrokodile, Elefanten und Giraffen, Oma Rosi als Malerin auf einer Wolke über dem Regenbogen, eines der Minischäfchen rutscht den Regenbogen hinunter oder Oma Rosi und ihre neuen bunten Freunde an einer riesengroßen reich gefüllten Kuchentafel.
Spaß, und Freude wo man hin sieht.
Es gibt so unglaublich viel zu entdecken. Witziges wo man hinschaut.
Zum Abschluss nehmen Emil und Lulu Oma Rosis Backbuch, backe Kuchen und laden dazu alle Freunde zu einem Erinnerungsdonnerwetterfest ein.
Ein Gedenkdonnerwetterfest der besonderen Art und Oma Rosi schaut bestimmt von Oben zu.
Ein so wundervolles Buch, das man unbedingt mit den Kindern entdecken muss.
Es endet mit der Frage:
"Was denkst du, wie es im Himmel ist?"
Ich hoffe, das dieses Buch in vielen Familien ein neues Zuhause findet, die miteinander reden und sich miteinander an die schönen Momente mit Verstorbenen erinnern, denn sie leben in unseren Erinnerungen für immer und noch länger!
Ein großer Dank an
Christian und Fabian Jeremies
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