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Lily und der Herzenszauber

Bildquelle: Penguin Verlag
Lily und der Herzenszauber
von Lucy Fleming
32 Seiten
1. Auf. 14. Februar 2024
ISBN: 9783328302919
Penguin Junior Random House
15,00€

Auf euch wartet eine herzenswarme Geschichte über Freundschaft, Hilfsbereitschaft, füreinander da sein, Mut Hilfe annehmen und sich um andere Sorgen 
eine zauberhafte Geschichte über das Leben in und um den Teich, mit ganz viel Naturerlebnissen und einem besonderen Hauch von Nixenzauber und Unterwassermagie
Auch die Verschmutzung von Gewässern wird thematisiert
für Kinder ab 3-4 Jahren
Ich weiß, es gibt viele, die schlagen die Hände über dem Kopf zusammen, wenn es um Nixen- und Meerjungfrauen-Geschichten geht, insbesondere um die bildliche vielfach (fürs Erwachsenen Auge kitschige) Darstellung geht.
Doch keine Sorge, hier erwartet einen ein Buch, das seines Gleichen sucht. Unglaublich warmherzig, stimmungsvoll und naturverbunden und absolut kein Bisschen kitschig. Es ist ein Buch, bei dem einem das Herz aufgeht und das neben einer wichtigen Botschaft für die Entwicklung eines Kindes auch einen sehr schönen Naturbezug hat.
Ich kann es nicht anders beschreiben, jeder der es kennengelernt war schockverliebt.
Lily ist eine unglaublich fürsorgliche kleine Nixe. Sie liebt alle in und um ihren kleinen Teich, in dem sie lebt und ist stets für alle da, was zuweilen ziemlich anstrengend ist.
Einfühlsam und lebendig erzählt Lucy Fleming von Lilys vielfältigen Alltag in und am Teich, von ihren Freundinnen und Freunden, von dem gemeinsamen Spielen und dem Leben im Teich, aber auch von den Problemen, die es dort gibt. Und genau mit den Problemen gibt es ein Problem, denn Lily fühlt sich für alle verantwortlich. Sie ist eine echte Kümmerin und denkt nicht an sich selbst. Die Sorgen und Probleme der anderen macht sie zu ihren und das tut ihr gar nicht gut. Ihr Motto ist: "Mit einer Teichnixe gibt's keinen Grund zum Sorgen. Ich bin immer für euch da-gestern, heute, morgen!"(Zitat)

Manchmal sind ihre Gedanken so sehr bei ihren Freunden und deren Sorgen und Nöten, dass sie nachts nicht schlafen kann. "Ihr Herz war so voller Liebe für ihre Freunde und Freundinnen." (Zitat) Sie musste ihnen einfach helfen und kommt dabei an ihre Grenzen. Kraft und auch Trost findet sie bei ihrem besten Freund Blubber, doch auch er kann ihr ihre Sorgen nicht nehmen. Manchmal merkte sie, dass sie nicht alles alleine schaffen konnte, doch ihr fehlte der Mut sich das einzugestehen und erst recht wollte und konnte sie es nicht den anderen sagen, denn sie war es doch, die für sie da sein sollte und nicht umgekehrt. Doch ist das richtig?
Wollten die anderen das überhaupt und wissen oder ahnten sie, das Lily überfordert ist?
Als ein Unwetter über den Teich zieht kommt Lily an ihre Grenzen. Sie schafft es nicht mehr rechtzeitig vor dem großen Regen die Löcher der Froschwohnung abzudichten. Der Regen wurde so stark, dass sie gerade nach all ihren Freunden schauen konnte, ob es ihnen gut ging und sich dann selbst in ihr Kieselsteinhaus verkriechen konnte.
Als der Spuk vorbei war tauchte sie auf und fand ein fürchterliches Szenario vor. Ein riesiges Durcheinander aus Ästen, Zweigen und Blättern tat sich ihr auf und sie wusste gar nicht wo sie anfangen sollte. Sie war mutlos und musste einsehen, dass sie es alleine nicht schaffen konnte. Sie war nicht gut darin um Hilfe zu bitten. In ihren Augen hatten sie die Verantwortung für alle, doch sie nahm all ihren Mut zusammen und bat ihre Freunde um Hilfe. Und siehe da, jeder wollte helfen und niemand war ihr böse, denn auch dafür sind Freunde da, um einander zu helfen.
"Wenn Freunde zusammenhalten, gibt's keinen Grund zur Sorge…."(Zitat)

Lilys Geschichte zeigt sehr schön, dass es sich lohnt um Hilfe zu bitten. Dass es sich lohnt mutig zu sein, um um Hilfe zu bitten. Dass es kein Versagen ist, wenn man nicht alles allein schafft.
Zusammen geht alles, wirklich alles viel leichter. Wie heißt es doch so schön: "Geteiltes Leid ist halbes Leid", und genauso ist es.
Niemand kann immer für alle allein da sein, niemand kann immer alle Probleme allein lösen.
Das Wichtigste ist zu lernen, Kummer und Sorgen nicht mit sich allein auszumachen, sondern lernt um Hilfe zu bitten, sich anderen anzuvertrauen. Genau das zeigt Lucy Flemings Geschichte von Lily, die mit ihrem großen Herzen immer für alle da ist, bis sie erkennt, dass es zusammen viel leichter ist.
Mit wundervollen, oft magisch wirkenden Illustrationen vermittelt sie ein tiefes und durchaus authentisches Bild vom Leben in und am Teich.
Auch wenn es eine fantasievolle fantastische Geschichte ist, ist hier sehr viel naturverbundene Realität zu erleben. Die Kaulquappen, die zu Fröschen werden, die Tiere, die am und im Teich leben und auch die Problematik der Gewässerverschmutzung durch Müll, den Menschen achtlos in den Teich werfen, und der zur Gefahr für die Unterwassertiere werden kann wird mit angesprochen.
Es ist einfach fantastisch, wie Lucy Fleming es geschafft hat Fantasie und Realität zu verbinden und dabei die besondere Magie es Ortes und Geschehens einzufangen, ohne zu kitschig oder zu sachlich zu wirken. Viele verbinden mit Meerjungfrauen etwas Glitzerndes, farbig Schrilles aber dem hier ist hier nicht so. Lily passt sich farblich wunderbar in alles ein. Die Farbpalette, die Lucy Fleming gewählt hat wirkt auf den Betrachter nicht nur magisch, sondern auch sehr harmonisch. Die ineinanderfließend, weichen Farbverläufe, das Spiel aus Licht und Schatten alles vermittelt ein warmes Gefühl, das gleichzeitig sehr anschaulich die Situationen und Stimmungen mitfühlen lässt. Lilys Sorgen, Nöte und ihr Kümmern fängt sie in vielen Mal kleineren, mal großformatigen Szenen ein, die durch ihre intensive Bildsprache auch ohne die erzählende Geschichte erlebbar sind.
Beobachtet man die Kinder, wie sie allein in die Bilderwelt des Buches eintauchen, dann erlebt man, wie versunken und vertieft sie darin sind und auch die vielen kleinen Dingen in den Bildern wahrnehmen, die lauter kleine Randgeschichten erleben lassen.
Welche Tiere leben in um am Teich. Hier können wir sie kennenlernen und ein besonderes Gefühl für das Biotop Teich bekommen.
Und wer weiß, wenn wir beim nächsten Mal genau auf einen Teich blicken, vielleicht entdecken wir ja auch eine kleine Meerjungfrau
Mehr zum Buch erfahrt ihr auch auf der Seite des Verlages. Der Link führt hin