Bildquelle: Magellan Verlag
Der kleine Wal
Zu Hause im Ozean
eine Geschichte von Kristina Scharmacher-Schreiber
mit Bildern von Christine Faust
32 Seiten
1. Aufl. 13.Juli 2021
ISBN: 978-3-7348-6018-8Magellan Verlag
14,00€
Eine liebevoll erzählte Geschichte
über das Leben eines kleinen Pottwals, der langsam groß wird
Mit ganz viel informativen Elementen
-sensibilisiert für das Thema Natur-
für Kinder ab 3 Jahren
Bilderbücher, die in einer erzählenden Geschichte, ganz viel Informatives mit einfließen lassen und so für ein Thema sensibilisieren gibt es einige, doch leider sind sie all zu oft sprachlich zu versachlicht. Kristina Scharmacher-Schreiben ist hier eine wunderbare Symbiose gelungen. Auf liebevolle Weise, erzählt sie die Geschichte des kleinen Pottwals, der im Schutze der Mutter und Familie im Atlantischen Ozean aufwächst, bis es für ihn an der Zeit ist zusammen mit seinem Cousin die Welt außerhalb der Gruppe zu entdecken. Der kleine Wal ist der indirekte Erzähler seiner Geschichte. So begleiten die Leser ihn und erfahren ganz nebenbei alles über sein Wal-Kinder-Leben, seinen Lebensraum aber auch über seine persönlichen Empfindungen. Sicherlich ist es ein Sachbilderbuch, doch wie definiert man Sachbilderbuch eigentlich? Wenn wir an Sachbilderbuch denken , dann denken wir oft an Bilder in Kombination Daten und Fakten. Hier ist es anders, zwar finden wir so etwas zum Ende des Buches auch doch an sich ist es eine, auf liebevolle, einfühlsame Weise erzählte Bilderbuchgeschichte, die sensibilisiert und auch schon von jüngeren Kindern gut verstanden wird. Der Lebensraum Ozean mit seiner Artenvielfalt wird hier zum Schauplatz der Geschichte, in der der kleine Pottwal groß wird, Erfahrungen macht und auch Gefahren ausgesetzt ist.
Der kleine Pottwal wird im Schutze seiner Mutter und Tanten groß. Alles was er für sein Leben wissen muss, bringt ihm seine Mutter bei und das ist eine ganze Menge. Er muss lernen sich im Wasser zurecht zu finden, immer wieder rechtzeitig aufzutauchen um zu atmen und wie genau er das machen muss. Er lernt sich mit den typische Klick, Klick Lauten zu verständigen und in welcher Position man am gemütlichsten schläft. Wie alle kleinen Kinder spielt er gern, ist neugierig und manchmal auch etwas zu waghalsig oder unbedarft.
Anfangs trinkt er noch Muttermilch, doch schon bald muss er lernen selbst Futter zu finden. So vorbereitet sind Pottwalkinder irgendwann dann alt genug um für sich zu sorgen und die Welt zu entdecken. Auch unser kleiner Wal spürt das es an der Zeit ist sich auf den Weg zu machen. Ein letztes Mal kuschelt er mit seiner Mutter, dann schwimmt er zusammen mit seinem Cousin davon.
Sie folgen einem alten Walbullen aber auch ihr Instinkt weist ihnen den Weg. Kristina Scharmacher-Schreiberfesselt ihre Leser besonders auf der emotionalen Ebene, dies wird durch die liebevollen Illustrationen von Christina Faust noch verstärkt. Schon beim Blick auf das Cover kommen die ersten verzückenden Äußerungen der Kleinen. Gerade die, für uns nicht sichtbaren, Welten, wie das Meer faszinieren sie. Wale als Tiere auch und Walbabys noch einmal mehr. Beste Voraussetzungen also, das eine schnelle Bindung zur Geschichte statt findet. Bevor die eigentliche Geschichte beginnt wird der Leser langsam an die Unterwasserwelt herangeführt. ein großer Mantarochen und ein grimmig drein schauender Hai begeistern die Kleinen,
doch schon auf der nächsten Seite sind Rochen und Hai vergessen. Jetzt haben die Kinder nur noch Augen für das Walbaby, das von seiner Mutter liebevoll an die Wasseroberfläche gestubst wird. Die großformatige Illustration macht neugierig auf mehr. Was der kleine Wal wohl erleben wird? Jedes Bild visualisiert das Gehörte/ Erzählte, weckt Emotionen, lässt aber auch klar werden wie der kleine Wal lebt. Bei allen Sachinformationen, die hier vermittelt werden verinnerlichen die kleinen Leser das Geschehen am meisten über die Bindung zu dem kleinen Pottwal und so wird dann auch deutlich, das ein Sachbilderbuch nicht unbedingt nur sachlich sein muss um Wissen zu vermitteln. Wenn der Leser mit dem Protagonisten etwas erlebt bleibt es mit Sicherheit besser im Kopf als bloße Informationen.
So haben wir hier ein wundervolles Bilderbuch, dass berührt, neugierig macht und bestimmt auch zu weiteren Nachforschungen anregt.
Hier noch ein kleiner Blick ins Buch
