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Arthur und der Elefant ohne Erinnerung

 

Bildquelle: Jumbo Verlag
Arthur und der Elefant ohne Erinnerung
von Maria Girón
48 Seiten
1. Aufl. 23. April 2021
ISBN: 978-3833742460
Jumbo Verlag
14,00€
Eine einfühlsame, fröhliche Geschichte 
über das Vergessen
Eine Geschichte die mit kindlicher Leichtigkeit das schwere Thema Demenz anreißt
für Kinder ab 3 Jahren
Kleinen Kindern das Thema Demenz näher zu bringen ist nicht so ganz leicht. Kaum einer, egal ob Klein oder Groß kann sich vorstellen wie es sein muss alles zu vergessen und eine tiefe Leere in sich zu verspüren.
Ein Bilderbuch zum Thema Demenz muss nicht in allen Einzelheiten über diese Krankheit erzählen, wichtig ist, das wir unseren Kindern Geschichten erzählen, die kindgerecht für diese Thematik sensibilisieren.
Mit ihrer Geschichte von Arthur und dem Elefanten schafft Maria Giròn genau das. Durch die einfach gehaltene Handlung und klar fokussierenden Zeichnungen gelingt es ihr auf sehr beeindruckende Weise ein Gefühl für das Vergessen und die Leere zu vermitteln.
Eines Tages, als Arthur spazieren geht fällt ein Tropfen auf seinen Kopf.
Als er hoch schaut um zu gucken ob es anfängt zu regnen stellt er fest, dass der Tropfen gar kein Regentropfen ist sondern die dicke Träne eines Elefanten, der ihn traurig anschaut. Arthur ist irritiert, doch als der Elefant ihm erzählt, dass er alles vergessen hat, wirklich alles, dass er nicht weiß wer er ist, wo er hingehört und was er in seinem Leben erlebt hat, da steht für den Jungen fest, er muss dem großen unglücklichem Dickhäuter helfen. Das man etwas vergisst, das kennt Arthur, das ist ihm auch schon einmal passiert, doch das man wirklich gar nichts mehr weiß, das ist für ihn nur schwer zu begreifen. Er versucht es sich vorzustellen, überlegt wie er sich fühlen würde und dann hat er eine Idee. Wenn er etwas vergessen hat versucht er nicht mehr daran zu denken, dann kommt die Erinnerung meist von ganz alleine wieder. 
 
Zur Ablenkung spielt Arthur mit dem Elefanten und der sieht dabei ziemlich glücklich aus. Im Laufe der Zeit gesellen sich noch einige andere Kinder hinzu. Es wird ein richtig schöner Tag, der leider auch einmal zu Ende geht. Der Elefant bringt Arthur nach Hause und Arthur stellt ihm seine Familie vor. Als der Elefant das Wort Familie hört ist seine Erinnerung wieder da. Er hat auch eine Familie, die sich bestimmt schon Sorgen macht. Er tröten einmal laut und siehe da, kurz darauf steht eine ganze Herde Elefanten um ihn herum, die einfach nur glücklich sind ihn wiedergefunden zu haben. Besonders die Kleinen haben ihren Opi sehr vermisst.
Auf die Leser wartet eine einfühlsame, aber auch lustige Geschichte, in der es sehr lebendig und bunt zu geht. Mit kindlicher Leichtigkeit nimmt sich Arthur dem Elefanten an und diese Leichtigkeit ist in den Illustrationen deutlich zu spüren, genauso wie die Traurigkeit und die große Freude. Die Unbefangenheit gerade von kleineren Kindern ist es, die Kinder leichter mit dem Thema umgehen lässt. Sie gehen auf die Menschen zu und nehmen sie so an wie sie sind, das berichten Familien immer wieder und genau das greift Maria Giròn hier auf. Spielen, Lachen, Singen, das sind Brücken in die andere Welt und dann gibt es da noch die Schlüsselwörter, der Erinnerungen hervorrufen, so wie das Wort "Familie" in dieser Geschichte.
Besonders beeindruckend zu sehen ist wie die Illustratorin eine Buchseite fast leer läßt und so die Leere im Kopf des Elefanten sehr anschaulich verdeutlicht. Kleine Kinder ab 3 Jahren nehmen dies noch nicht so wahr doch bereits bei Kindern im Alter von 4-5 Jahren kamen beim Vorlesen Kommentare wie diese: "da ist das Blatt leer wie der Kopf", "da ist kein Bild weil der Elefant sich an nichts erinnert", "wenn man auf die Seite guckt fühlt man Leere so wie sich der Elefant fühlt."
Grundsätzlich wird man beim Vorlesen feststellen, wie sehr die kleinen Leser sich mit dem Elefanten verbunden fühlen, sich mit ihm freuen und auch mal traurig sein können, aber auch Arthurs Ideen und Gedanke werden kommentiert.
Um gerade kleine Kinder mit dem Thema Demenz und Vergessen in Kontakt zu bringen ist diese Bilderbuchgeschichte wirklich gut geeignet.