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Ritter Otto will nicht kämpfen

 

Bildquelle: Carlsen Verlag
Ritter Otto 
will nicht kämpfen
von Günther Jakobs
1. Aufl. 20. Oktober 2023
70 Seiten Hartpappenbilderbuch
ISBN: 978-3-551-17179-5
Carlsen Verlag
13,00€

Auf euch wartet eine total lustige Geschichte,
 über einen kleinen Ritter, der nicht kämpfen mag.
Mutig und sehr fantasievoll stellt er sich den Traditionen entgegen und bewegt auf ebenso fantasievolle wie listige Weise die anderen Ritter zum Umdenken
Es ist eine leichte, heitere Geschichte mit einer deutlichen Botschaft
für Mut zum Anderssein und friedlichem Miteinander
- es muss keine Gewinner geben=
alle können zusammen Spaß haben
- und Ritter müssen nicht nur männlich sein=
es gibt auch Ritterinnen
-eine Reimgeschichte-
für Kinder ab 3 Jahren
"Brutale Spiele mag er nicht.
Er schaut dort nach und schüttelt sich:
Diese Regeln....einfach Mist!
Die ändert er durch eine List." (Zitat)

Ritter Otto mag nicht kämpfen, auch wenn dies von einem Ritter erwartet wird. Auf sehr amüsante Weise erzählt Günther Jakobs Ottos Geschichte, den bestimmt einige Leser schon aus seiner ersten Geschichte "Otto und sein Reittier" das bereits seit 2016 im Carlsen Verlag erscheint.
Es sind einige Jahre ins Land gezogen, umso mehr freuen wir uns nun eine zweite Geschichte entdecken zu dürfen, und wenn ich mir die aktuelle Weltlage ansehe, ist dies auch genau die richtige Zeit dafür, denn Ritter Otto ist das Kämpfen zu wieder. Er mag weder Kämpfen, noch Raufen oder Schlagen, und was Ritter sonst so machen.
Ritter Otto ist zum großen Ritterfest auf Burg Stolzenstein geladen, wo es wieder einmal ein spektakuläres Rittermessen geben soll. Otto ist das Kämpfen zu wieder. "...kämpfen und sich schlagen kann Otto kaum ertragen."
(Zitat)

Die Gedanken an das letzte Ritterfest lassen ihn schaudern. Doch es hilft nichts Ritter Otto muss dahin. Natürlich wird Otto von seinem treuen Freund dem Pferd bei allem unterstützt. Es ist nicht nur ein treuer Begleiter sondern auch  Ratgeber und verbaler Sparringspartnern, was zu herrlichen Dialogen führt. Eigentlich findet Otto es ja schön alle wieder zu sehen, nur das mit dem Kämpfen, das geht gar nicht und so schmiedet er einen Plan. Heimlich tauscht er die Regelliste, die beim Herold hängt und genau vorgibt was die Ritter zu machen haben, gegen eine gewaltfreie Regelliste aus seiner Feder aus. Niemand merkt es zunächst.

Der Wettbewerb beginnt. Alle freuen sich schon auf die Ritterkämpfe. Doch als der Herold die Agenda zur Hand nimmt und den ersten Wettbewerb ankündigen will muss er stutzen. Da steht tatsächlich etwas ganz anderes als er und alle anderen erwartet haben. Doch da das Regelblatt maßgebend für die Ritterspiele ist, wird genau das gemacht, was dort steht. Und so sehen wir wie 5 ehrenwerte Rittersleut eifrig und teilweise sichtlich gut gelaunt statt sich zu "Hauen" aus lauter kleinen Holzklötzchen Spielzeugtürme bauen. Statt Lanzenstechen, hauen, schlagen und auch ringen wird ...... Ja in was sich die Rittersleut' so alles messen müssen, dass verrate ich natürlich noch nicht, nur so viel, die Ritter haben richtig Spaß,
und beim Festmal gibt's statt "Schweinefleisch und Saufgelage Veggiewurst und Limonade" (Zitat) und  dann gibt es noch eine Überraschung. Ein vermeidlicher Ritter ist in Wirklichkeit eine Ritterin. Es ist wirklich der Tag der Überraschungen und es kommt noch besser. Alle hatten so viel Spaß, dass sie beschließen die Regeln für die Zukunft beizubehalten.
Günther Jakobs erzählt die pfiffige Geschichte vom kleinen Ritter Otto in so wundervollen herzerfrischenden Reimen, dass man schon beim Vorlesen geradezu von der Dynamik eingefangen und mitgerissen wird.
Im Reimrhythmus liegt aber nicht nur Dynamik, auch das Schelmische und die Botschaften gewinnen durch die Reime an Intensität, so dass wir immerfort schmunzeln müssen.
Die Geschichte ist Lesespaß vom Feinsten. Es macht so unglaublich viel Spaß sie zu entdecken, was natürlich nicht nur an der Erzählung liegt, sondern auch an den fantastischen, witzigen Zeichnungen in denen Günther Jakobs das Geschehen einfängt.

Doch bei allem Spaß, den die Ritter und wir haben verstehen die Kinder natürlich auch die Botschaften, die hier impliziert sind.
* Ritter Otto freut sich die anderen Ritter wiederzutreffen, gleichzeitig hat er ein schlechtes Gefühl im Bauch. Ein mulmiges Gefühl, ganz sicher auch verbunden mit etwas Angst ist. Eigentlich will er gar nicht zum Fest, damit er nichts tun muss, was er eigentlich nicht will.
* Er geht doch hin. 
Er überwindet seine Abneigung und hadert mit den Dingen, die da kommen werden.
* Für ihn steht fest, er muss etwas tun.
* Er möchte nicht kämpfen. Er möchte andere nicht verletzten, er möchte anderen nicht weh tun und sich selbst auch nicht verletzt werden.
* Deshalb ist er mutig.
* Er überlegt sich friedliche Ritterspiel-Aktionen und
tauscht das Ritter-Regelwerk gegen sein Neues aus
* Alle haben viel Spaß. So viel Spaß, dass am Ende keiner weiß, wer denn gewonnen hat, weil sie alles gemeinsam gemacht haben, haben alle gewonnen.
* Die gute Laune und die Veränderungen bewirken dann aber auch, dass Ritter Stolzenzart sich outet. Unter dem Ritterhelm steckt nämlich eine Ritterin. Auch dass wird super aufgenommen. Alle finden es cool!
* Alle finden die neuen Regeln, mit den neuen Ritterspielen so toll, dass sie künftig die Ritterspiele genauso austragen möchten.
* Friedlich, ohne Waffen, Miteinander statt gegeneinander und mit gaaaanz viiiiel Spaß.
* auch das Wort Pazifist wird eingeführt und erklärt.
Ritter Otto wird künftig kein mulmiges Gefühl mehr haben, wenn er zu den Ritterspielen eingeladen wird und die Ritterin, muss sich nicht mehr hinter ihrem Ritterhelm verstecken, damit sie nicht als Frau erkannt wird.

Alle haben erlebt, dass es viel mehr Spaß macht, gemeinsam etwas zu machen, als im Wettkampf gegeneinander anzutreten und zu verletzten.
Es ist schon erstaunlich wie viel (großartige) wertvollen Botschaften in einem scheinbar "kleinen" (140mm x 140mm) Bilderbuch stecken können.
Wir lieben alle Geschichten von Günther Jakobs und freuen uns immer sehr auf neues Lesefutter. Seine herzerfrischende, fröhlich, pfiffige Art in Reimen zu erzählen ist sooo genial und toll, dass man auch als Vorleser gern in die Wiederholung geht. Die Reime rollen fast wie von selbst mit der richtigen Betonung und Dynamik von den Lippen.
Kinder lieben Reime und so bekommen sie ganz spielerisch nicht nur ein Gefühl für Sprache sondern werden meist geradezu angesteckt und inspiriert selbst zu reimen.
Sprache hat viele Facetten. Es gibt nicht nur die Sprache über Wörter sondern auch die von Bildern.

Und da die Bildsprache für sich steht, und Günther Jakobs Zeichnungen ohnehin immer sprechende Bilder sind, lieben die Kinder es natürlich, auch ohne Vorlesen in die Bilderwelt einzutauchen. Hier dürft ihr Erwachsenen euch nicht wundern, wenn ihr als Vorleser mal abgemeldet seid.

Das Ritter sich in Kinderspielen messen, die alle Lesekinder kennen, hat meine Kleinen sehr amüsiert.
Vielleicht lasst ihr euch ja auch inspirieren und tragt Ritter Ottos Ritterspiele bei euch aus.
Otto und die anderen Ritter:innen machen es vor, und ihr machts nach.

In diesem Sinne wünsche ich euch einen fröhlichen Ritter-Ritterspiele-Lesespaß.
Mehr zum Buch erfahrt ihr auch auf de Seite des Carlsen Verlag
Der Link führt hin

Und auch Günther Jakobs erzählt euch auf Instagram und seiner Homepage mehr



Zum Abschluss gibt es natürlich noch den 
Insta-Bildergeschichtenfilm
und die Insta-Bilder

Mehr von Ritter Otto gefällig?
Bitte schön!
Hier ist Ritter Otto und sein Reittier, die erste Geschichte mit dem kleinen, pfiffigen Ritter


Bildquelle: Carlsen Verlag
Ritter Otto und sein Reittier
-ein Wendebuch-
von Günther Jakobs
98 Seiten
1. Aufl. 2016
ISBN 978-3-551-17051-4
Carlsen Verlag 
12,99€