Beni lebt fürs Skateboard fahren, erst recht als sich sein
sehnlichster Wunsch erfüllt, ein neues Board, mit dem er bald im neuen
Skateboard-Park die Halfpipes unsicher machen möchte. Doch dazu wird es erst
einmal nicht kommen, denn anstatt mit der Probefahrt auf die Eröffnung des
Parks zu warten rast er direkt los. Als er es plötzlich Knacken hört ist klar,
dass war keine gute Idee, das neue Board ist hin. Ein weiters wird er erst einmal nicht bekommen, das ist ihm klar. Als er
seiner Familie von dem Unglück erzählt weiß Benis Mutter, zum Erstaunen des
Jungen, sofort Rat. Es gibt einen Wettbewerb bei dem Schüler ihre Welt in Parks, unter dem Motto "Meine Welt in den Gärten der Welt" gestalterischen vorstellen sollen. Es winkt ein
Preisgeld, von dem Beni sich ein neues Skateboard kaufen könnte. Beni ist wenig
begeistert denn mit Parks und Pflanzen hat er wenig am Hut. Seine Mutter
hingegen sprudelt nur so vor Ideen denn in den Gärten der Welt wurde gerade ein jüdischer Parkteil gestaltet, hier könnte sich Beni Anregungen holen und
Tabea, Benis Schwester könnte ihm helfen immerhin hatte sie sich kurz zuvor in einem Öko Camp mit mit Pflanzen im Judentum beschäftigt. Tabea sieht gar nicht ein ihrem kleinen Bruder zu helfen,
gibt ihm dann aber immerhin ihre Aufzeichnungen. Mit dem Projekt und der Idee der Mutter kann sich Beni nicht so recht anfreunden, doch
irgendwie scheint es keinen anderen Weg zu geben, um an das Geld für ein neues
Skateboard zu kommen und so beschließt er sich die Gärten der Welt wenigstens einmal
anzusehen. Was sich jedoch schnell als kleine Katastrophe für ihn entwickelt,
denn seine Mutter schlägt vor, das er die Oma mitnimmt damit der Opa auch mal
etwas zur Ruhe kommt. Dazu muss man wissen, Benis Oma ist sehr anstrengend. Sie
macht nie was sie soll, vergisst alles und büxt auch öfters mal aus und wenn
sie das nicht tut, dann stellt sie peinliche Fragen oder wiederholt alles zigmal.
Beni kann sich etwas weitaus Besseres vorstellen als auch noch auf die Oma
aufzupassen. Doch es kommt, wie es kommen muss, er hat keine Chance und so
dürfen wir miterleben wie Beni sich mit seiner dementen Oma auf den Weg in den Park
begibt und das auch noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Auf den Leser wartet eine
lustige Schilderung der Fahrt und des Park Besuchs, bei dem die Oma
natürlich verschwindet und an einer ganz verrückten Stelle wieder auftaucht,
denn Beni ist nicht der Einzige, der an dem Wettbewerb teilnimmt. Eine Gruppe
von Jugendlichen in Manga ähnlichen Kostümen ist gerade dabei Fotos zu machen und mittendrin seine Oma, die
sichtlich Spaß daran hat verkleidet zu posieren. Ihr möchtet wissen, wie der Wettbewerb verläuft? Das verrate
ich nicht. Beni ist zumindest davon überzeugt den kreativsten und tollsten
Beitrag eingereicht zu haben. Um es vorwegzunehmen, er gewinnt nicht, was nicht heißt,
dass er kein neues Board bekommt. Wie es jedoch dazu kommt, dass er am Ende das
coolste und beste Skateboard überhaupt bekommt, das erfahrt ihr in dieser
äußerst amüsanten Geschichte, die ganz viel über das Verhalten
einer Demenzkranken vermittelt, über jüdisches Familienleben.
Gerade in der heutigen Zeit, in der wir über multikulturelle Aspekte sprechen und damit aber eigentlich meist die Integration von
ausländischen Mitbürgern meinen ist es wichtig auch über die religiöse Vielfalt
zu sprechen und dazu gehört es auch unsere jüdischen Mitmenschen
kennenzulernen, die leider viel zu oft ihre religiöse Zugehörigkeit nicht nach
außen tragen, bzw. erwähnen in der Angst vor Repressalien. Wir können Vielfalt nur leben, wenn wir uns mit ihr auch
auseinandersetzten und dazu gehört es auch etwas über Religionen und Kulturen
zu lernen, sie kennenzulernen, offen für Neues und alles zu
sein.
Das Thema Demenz wird hier fantastisch rübergebracht. Ganz
uneitel und unaufdringlich, sehr realistisch und verhaltenstypisch für Viele,
genauso wie das Verhalten von Beni, dem die Oma irgendwie peinlich ist, er sie
aber auch mag und über sie lachen kann und das Verhalten der anderen, die die
Oma sogar ganz cool finden.
Begleitet wird die Geschichte von sehr kreativen,
fantasievollen, aufwendig gestalteten Illustrationen. Die Künstlerin Anna Adam hat in Zusammenarbeit mit dem Fotografen Thorsten Heideck dreidimensionale Collagen-Bilder geschaffen, die einfach faszinieren. Sie zu
betrachten ist wie in eine andere Welt eintauchen. Immer gibt es noch etwas zu
entdecken und wenn man den Blickwinkel etwas verändert, entdeckt man bestimmt
noch mehr. Einfach absolut faszinierend und inspirierend.
Eine Gruppe von Grundschulkindern, mit denen ich das Buch
gelesen habe, waren sogar so begeistert, dass sie mit ihrem Lehrer ein Projekt starteten, in dem sie sich der Technik angenommen haben und eigene Bilder
gestalteten unter anderem mit vorher gebastelten Figuren und Gegenständen.
Kunst verbindet, das zeigt auch die Auseinandersetzung mit
diesem wundervollen Buch.
Wer gern in andere Welten eintaucht und lustige Geschichten mag, Geschichten mit viel Situationskomik, und großartigen Bildern, der ist hier genau richtig.
Wer etwas sehr Reales über das Verhalten Demente vermitteln möchte findet in diesem Buch ganz typische Verhaltensmuster