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Robin Ein kleiner Seehund räumt auf

Bildquelle: Jumbo Verlag
Robin
Ein kleiner Seehund räumt auf
von Andrea Reitmeyer
32 Seiten
1. Aufl. 18 Juni 2019
ISBN 978-3-8337-4010-7
Jumbo Verlag
13,00€

Eine Geschichte über die Verschmutzung der Meere
und die ungewöhnliche Rettung durch die Tiere
für Kinder ab 4 Jahren
Andrea Reitmeyers Bilderbücher begeistern unsere kleinen Leser (aber auch die Erwachsenen) schon lange und auch Seehunde, Robben & Co sind nichts neues in ihren Geschichten dennoch ist dieses Buch wieder etwas ganz besonderes.
Die Geschichte, die sie erzählt ist eine sehr wichtige und sehr aktuelle Geschichte, die für das Thema Wasserverschmutzung, Plastik in den Meeren nicht nur sensibilisiert sondern den ein oder anderen wohl richtig wach rütteln wird.
Eindrucksvoll und sensibel erzählt sie die Geschichte des kleinen Seehund Robin, der eines Tages die Bekanntschaft der jungen Kegelrobbe Roberta, die ihn um Hilfe bittet. Robin, der noch nie eine Kegelrobbe kennengelernt hat ist neugierig und hilfsbereit. Zusammen mit Roberta schwimmt er in eine Gegend des Meeres, die er bislang noch nicht kannte. Dort auf einer Sandbank leben viele Kegelrobben aber das ist nicht alles, in einer kleinen Bucht liegt ein Walross, dass sich in einem alten Fischernetz verfangen hat und sich allein nicht daraus befreien kann. Mit kleiner weiterer Unterstützung gelingt es Robin und Roberta das Walross zu befreien.
Richtig entsetzt ist Robin jedoch über den vielen Müll auf und um die Sandbank der Kegelrobben herum. Überall schwimmen leere Plastikflaschen und Tüten. Wenn die Meerestiere diese fressen wird das oft lebensbedrohlich für sie und nicht nur für die Tiere ist das Plastik in den Meeren gefährlich. Kleine Mikro-Plastikpartikel gelangen in unser Trinkwasser. Da sie so klein sind können sie nicht alle herausgefiltert werden und gelangt so über die Nahrung in den Menschlichen Körper. Plastikmüll ist also nicht nur ein Problem für die Tiere sondern für alle Lebewesen. So kann das nicht weiter gehen denkt sich Robin und hat einen Plan. Wenn die Menschen nicht realisieren was sie da machen, dann muss man es ihnen vor Augen halten. Robin und Roberta mobilisieren alle Tiere, die irgendwie nur etwas tragen können. Sie holen den Müll aus dem Meer und bringen ihn zu den Menschen, die darüber sehr entsetzt sind. Auch sie erkennen, das es so nicht weiter gehen kann und helfen den Müll aus dem Meer und an den Stränden einzusammeln.
In der Geschichte geht alles gut aus. Robin und Roberta schwimmen am Ende in einer sauberen Nordsee. Ganz so ist es dann in der Realität nicht aber um Kindern das Thema wirklich bewusst näher zu bringen ist dieses Ende durchaus legitim zumal auf den letzten beiden Seiten des Buches, nach der Geschichte von Robin noch einmal auf die Müllberge und die Möglichkeiten der Müllvermeidung eingegangen wird.
Andrea Reitmeyer hat hier ein wundervolles Buch geschaffen zu dem sie nicht nur den Text geschrieben hat sondern auch die wundervollen Illustrationen stammen aus ihrer Feder.
Niedlich und dennoch immer sehr real fängt sie die Szenen der Geschichte in ihren Bildern ein und visualisiert ganz intensiv das Geschehen. Ohne die Bilder würden die Kinder, zumindest im Alter der Zielgruppe, die Situation nicht richtig verstehen. Daher ist der Illustrationsstil hier besonders wichtig. Andrea Reitmeyer gelingt der Spagat zwischen "Niedlich" und "Real" wunderbar. Mit den kleinen Robben/ Seehunden , die ohnehin schon niedlich sind fällt hier der Zugang zur Geschichte obendrein  besonders leicht. 
Ein tolles Buch. Eine wundervoll erzählte Geschichte und fantastische Illustrationen gefüllt mit vielen Sachinformationen machen es zu einem sehr besonderem Buch in dem wir zu Beginn den Seehund Robin und seinen Körper kennenlernen und dann in eine intensive Geschichte eintauchen, die uns die Augen für das Thema Plastikmüll, öffnet.