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Die Expedition zum Wunderbaum
von Isabelle Obladen
mit Bildern von Michaela Heimlich
23 Seiten
1. Aufl. Frühjahr 2021
ISBN: 978-3-96966-484-1
Expedition Wunderbaum
14,95€
Eine abenteuerliche, tierische Freundschaftsgeschichte mit viel Reimsprache
zum Vorlesen
für Kinder ab 4 Jahren
Welcher Hund würde es sich nicht wünschen, einen Baum an dem Knochen wachsen?
So geht es auch Herrmann, der eines morgens ein seltsames Gespräch mitbekommt. Besser gesagt er fängt einige sehr interessante Wörter auf, die ihn neugierig machen. Als er den Nachbarhund Oskar darauf anspricht erzählt der ihm von einem wahren Hundeparadies und besser noch Oskar weiß wo dieses Paradies ist nur will er es ohne eine Gegenleistung nicht verraten. Hermann ist nicht erfreut, dass Oskar ausgerechnet seinen Lieblingsball haben möchte, doch die Aussicht auf den siebten Hundehimmel mit einem Knochenbaum ist zu verlockend. Er gibt Oskar den Ball und bekommt dafür eine Karte mit der Wegbeschreibung. Damit rennt Hermann sofort zu seinem menschlichen Freund Yuma, der zwar noch nie etwas von einem Baum gehört hat an dem Knochen wachsen, aber sofort bereit ist sich mit ihm auf den Weg zu machen. Er packt Proviant in den Rucksack und dann geht es los. Nach einer Weile scheint die Expedition zu Ende zu sein bevor sie richtig begonnen hat denn ein dicker Baum liegt auf dem Weg. Sollen sie um den Baum herumlaufen und dabei womöglich die Orientierung verlieren? Dank eines hilfreichen Tiers ist das Problem schnell gelöst. Als Gegenleistung darf sich der Helfer den beiden anschließen und so setzten drei neugierige Wesen die Weiterreise an. Immer wieder kommen Yuma und Hermann in Situationen in denen sie Hilfe brauchen und immer ist ein Tier da, das ihnen helfen kann und sich danach der Gruppe anschließt. So findet man Freunde.
Ob die Abenteurer wirklich das Hundeparadies, mit dem Knochenbaum finden?
Ich verrate es nicht. Nur so viel. Meine Lesekinder mussten erst einmal herzlich lachen, waren dann aber auch schnell wieder in einer anderen Stimmung, die mehr der von Hermann entsprach.
Wenn ihr jetzt meint ich möchte andeuten, das es den Knochenbaum nicht gibt der irrt. Doch mehr verrate ich einfach nicht.
Es ist eine ganz tolle Vorlesegeschichte, die spannend, abenteuerlich und lustig ist. In der Kinder erleben, wie man neue Freunde findet, was Hilfsbereitschaft und wahre Freundschaft bedeutet.
Sie erleben aber auch, dass es immer mal wieder jemanden gibt, der es nicht so gut mit einem meint, einen reinlegt um etwas zu bekommen.
Isabell Obladen erzählt eine ereignisreiche Geschichte, in der die Tiere oft in Reimen sprechen, was seinen ganz eigenen Charme hat und der Handlung zuweilen eine besondere Dynamik verleiht, die sich aus dem Reimrhythmus ergibt. Auf 23 Seiten erleben wir eine Geschichte begleitet von zahlreichen Bildelementen, die das Geschehen begleiten und visualisieren. Es ist kein Bilderbuch im herkömmlichen Sinne sondern ein reich bebildertes Vorlesebuch, denn die Textmenge ist schon enorm. Mit kleinen Kindern sollte man überlegen eine gezielte Lesepause einzulegen, das Vorlesen vielleicht auf zwei Tage zu verteilen, denn die Konzentration vieler jüngerer Kinder lässt mit der Zeit nach und sie bekommen nicht mehr wirklich alles von dem mit was erzählt wird. Ich glaube ich muss hier nicht weiter ausführen was geschieht wenn die Kleinen müde werden. Sie werden unruhig, zappeln rum und stören vielleicht die, die noch aufmerksam zuhören möchten.
Liest man die Geschichte Zuhause kann man hier besser reagieren und agieren als in der Einrichtung.
Die Autorin empfiehlt das Buch ab 3 Jahren. Dem kann ich mich im Grunde anschließen. Da wir hier aber doch eine sehr lange Geschichte haben, die immer wieder neue Abenteuer erleben lässt und zu keiner Zeit langweilig wird erfordert es vom Kind auch die nötige Ruhe um der Geschichte entspannt zu lauschen, was älteren Kindern erfahrungsgemäß besser gelingt.
Michaela Heimlichs liebevoll gezeichneten Illustrationen laden ein einmal näher in die Bilderwelt einzutauchen und eine kleine Vorlesepause zu machen. Meine Lesekinder im Alter zwischen 3,5 und 8 Jahren waren sehr begeistert von den originellen, witzigen Illustrationen in denen die Tiere "sprechende Gesichter" ( O-Ton Kind) haben und man sehr genau die Stimmungen in den jeweiligen Situationen mitempfinden kann.
Wer ein kurzweiliges, lustiges Geschichtenabenteuer erleben möchte, das ganz nebenbei so viel über Freundschaft und unterschiedliche Tiere erfahren lässt, der wird sich über diesen Lesespaß sehr freuen.
Es ist ein tolles Buch für Familien, Kindergärten und Grundschulen und überall da wo es Freude macht Geschichten zu lauschen.
Selbstverständlich können Grundschulkinder mit etwas Leseerfahrung auch selbstständig in die Geschichte eintauchen. Die Schrift ist klar, der Zeilenabstand groß so dass das Lesen leicht gemacht wird. Durch die vielen Reime, die fast von alleine von der Zunge rollen (und das natürlich auch wenn man nicht laut liest) springt die Dynamik und die Leichtigkeit sofort auf den Leser über, der von der Sprache förmlich im Lesen getragen und durch die Geschichte geführt wird.
So könnt ihr hier eine Geschichte erleben, die meine Lesekinder begeistert hat und uns beim Lesen viel Freunde bereitet hat.