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Arabella will Trompete spielen

 

Bildquelle: Carlsen Verlag
Arabella will Trompete spielen
von Kerstin Hau
illustriert von Pe Grigo
32 Seiten
1. Aufl. 27. Juni 2024
ISBN: 978-3-551-52253-5
Carlsen Verlag
15,00€
Auf euch wartet eine fröhlich emotionale Geschichte zum 
Thema Ich-Stärkung
Über Träume, Wünsche, Hoffnung 
über den Mut, sein Ziel zu verfolgen,
über ausgelacht werden, Rollenklischees
und Freundschaft
Mach, was du tief in dir spürst,
mach was du liebst, egal was andere sagen
für Kinder ab 3 Jahren
Einmal im Jahr zieht eine große, fröhliche Tierparade mit Pauken und Trompeten und Tsching­de­ras­sa­bum durch den Ort. Beim Karneval der Tiere herrscht eine ausgelassene Stimmung. Viele Tiere tragen bunte Hüte, die Ente spielt das Saxofon, der Fuchs die Ziehharmonika, der Löwe schlägt die....und der Hund bläst auf seiner Trompete.
Pony Arabella steht am Wegesrand und ist total begeistert von seinem Trompetenspiel. So begeistert, dass sie auch Trompete spielen lernen möchte. Als sie ihren Ponyfreunden davon berichtet, wird sie nur ausgelacht. Ponys spielen keine Trompete, Ponys tanzen. Doch so sehr das Verhalten der anderen Ponys sie schmerzt, ihr Wunsch, Trompete spielen zu können, ist größer. Sie kauft sich eine Trompete und trötet sehr zum Entsetzten aller enthusiastisch los.

"Die Kühe schütteln die Köpfe. "Ojemine!" 
Von diesem Getröte wird unsere Milch sauer!" (Zitat) rufen sie und 
"den Schweinen bebt der Speck vor Schreck." 
"....nur Hunde spielen Trompete"(Zitat) sagen sie.
Nun ja, es ist nun mal noch kein Meister vom Himmel gefallen und Übung macht den Meister. So schnell will Arabella nicht aufgeben, auch wenn sie die vernichtenden, gemeinen Worte der anderen Tiere sehr schmerzt, sie ist fest entschlossen, Trompete zu spielen. 
An diesem "rüffeligen Nörgeltag" trifft sie im Wald den Bären, der wunderschön vor sich her singt. "Summ-Si-Summm-Di-Dumm-Dada".
Liebevoll nimmt er sich der kleinen Ponydame an, die ihm ihr Herz ausschüttet und von ihrem großen Traum und den dummen Bemerkungen der anderen berichtet.
Der Bär kann sehr gut nachempfinden, wie Arabella sich fühlt, denn einst ist es ihm nicht viel anders ergangen. Alle sagten, ein Bär muss brummen, doch lieblicher schöner Gesang, das passte nicht zu einem Bären, und seine ersten Gesangsversuche waren wirklich zum Weglaufen. Doch er nahm Gesangsunterricht, übte und übte und irgendwann ganz langsam Stück für Stück entwickelte sich seine wundervolle Gesangsstimme, die alle überzeugte.  
Und was soll ich sagen, Arabella tat es dem Bären gleich. Sie nahm Trompetenunterricht und übte und übte bis....
Ja, bis?
Wenn ihr wissen möchtet, wie es Arabella erging, mit welchem Eifer sie übte und was sie so erreichte, dann schaut ins Buch, lauscht dieser zauberhaften, Töne reichen herzenswarmen musikalischen Geschichte und taucht ein in Pe Grigos wundervoll farbige, lebendige Zeichnungen, bei denen einem beim Betrachten wirklich das Herz aufgeht.
Durch ihre Bilder erleben wir die mitreißende Lebendigkeit und Fröhlichkeit genauso intensiv wie die traurigen, emotionalen Momente.
Hinreißend komisch und dann wieder sehr gefühlvoll emotional wechseln sich hier ab und spielen einander perfekt zu. 
Kerstin Hau erzählt so wundervoll lebendig, mitreißend, mit so viel Lautmalereien und einigen ganz zauberhaften Wortneuschöpfungen, dass es unglaublichen Spaß macht, der Geschichte zu folgen, ihr zu lauschen und Arabellas mutigen und durchaus auch selbstbewussten Weg zu begleiten.
Ich glaube, es gibt kaum etwas Schlimmeres, als einem Kind zu sagen:
"Das schaffst du sowieso nicht, das ist nichts für dich.." Ich weiß nur zu gut, wovon ich spreche und genau deshalb weiß ich auch, wie wichtig Bücher wie dieses sind. Bücher wie dieses mit Geschichten, wie die von Arabella, die selbstbewusst und mutig ihr Ziel, Trompete zu spielen, verfolgt, auch wenn alle ihr sagen, Ponys spielen keine Trompete, Ponys tanzen. Arabella hatte Glück, den Bären getroffen zu haben, der ihr von sich und seinen Erfahrungen erzählte und damit Mut machte.
Für Kinder, die Arabellas Geschichte folgen, ist das Buch genauso ein Mutmacher wie der Bär für Arabella. 
Es ist aber nicht nur ein Mutmacher, sondern auch ein Mahner. Ein Mahner nicht aufzugeben, an seine Träume zu glauben. Ein Mahner allen Mut zusammenzunehmen, an sich selbst zu glauben und ganz wichtig für seine Träume auch viel zu tun. Bär und Arabella sind erfolgreich geworden, weil sie geübt, geübt und noch einmal geübt haben. So singen zu können, so Trompete spielen zu können, dass es sich auch richtig schön anhört, ist nicht von heut auf morgen passiert, der Bär und Arabella haben Ausdauer bewiesen und wurden/werden mit Lob und Applaus belohnt.
Arabellas Geschichte macht Mut, ist aber auch eine Geschichte, die das Auslachen und Rollenklischees thematisiert und einmal mehr zeigt, wie wichtig es ist, Freunde (einen guten Freund) zu haben. 
Freut euch auf eine inspirierende Mut machende musikalische Töne reiche Geschichte mit einer kunterbunte Bilderwelt, die einfach gute Laune macht und in der es so viel mehr zu entdecken gibt, als ihr vermutet.
Mehr zum Buch erfährst du auch über diesen Link, der zur Verlagsseite führt

Zum Abschluss noch zwei Insta-Bilder