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Das Rap- Huhn

Bildquelle: Pressedownload Carlsen Verlag
Das Rap-Huhn
eine Geschichte von Jörg Hilbert und Felix Janosa
32 Seiten
1. Aufl. 2017
Carlsen Verlag
ISBN: 978-3-551-51896-5
16,99€
Buch+ CD mit 7 Liedern

Ausgezeichnet mit dem Leopold.
Der Verband deutscher Musikschulen zeichnet hiermit herausragende Kindermusik aus.


Ein großer Lesespaß für Klein und Groß!

Ich gebe zu, ich bin absolut kein Fan von Rap.
Ich gebe auch zu, als ich den Titel gelesen habe, dachte ich spontan: "Oh, nein!"
Aber ich bin offen für alles zumal mir die Illustration des Covers gefält.
Um es vorweg zu nehmen, es ist ein wirklich tolles Buch und auch die Lieder sind sehr originell, witzig und eingängig.
Im Schulunterricht wird seit einigen Jahren Rap eingesetzt um den Kindern das Lernen bestimmter Einheiten, wie z.B. das Einmaleins oder Gedichte, zu erleichtern.
Mit Spaß und Musik lernen ist eine sehe gelungene und erfolgreiche Idee.

Hier reiht sich das "Rap-Huhn" nun ein.

Das Duo Jörg Hilbert und Felix Janosa bekannt durch "Ritter Rost" hat es wieder einmal geschafft eine witzige, unterhaltsame Geschichte mit viel Musik vorzulegen, die gleichzeitig noch Botschaften vermittelt. 

Die drei Hühner, Hennriette, Hennrike und Huhnigunde sowie das Küken Eggbert, führen auf dem Land ein beschauliches, zufriedenes Leben. Sie wohnen auf einem kleinen Bauernhof. Hier bauen sie mit viel Liebe Gemüse an. Das was sie selbst nicht benötigen verkaufen sie erfolgreich.
Kein Wunder, dass das erste Lied "Frisch auf den Tisch" heißt, in dem auf die Thematik der Gemüse und Obstanbaus und die Ernährung mit frischen Produkten eingegangen wird.
Eines Tages wird diese Idylle durch  das Auftauchen eines seltsamen Vogels gestört.
Das Rap-Huhn trägt eine riesige Musikanlage mit sich und findet sich unglaublich cool im Gegensatz zu der Idylle und den Landeiern, die er völlig uncool findet.
Hennrike, Hennriette und Huhnigunde sind irgendwie doch schwer beeindruckt nur Eggbert lässt sich von dem Getue des Rapp-Huhns, dass sich dauernd mit neuen  coolen Sprüchen in Szene setzt,  nicht beeindrucken.
Dies kommt zum Ausdruck im zweiten Lied, "Das Rapp-Huhn" in dem sich der Eindruck vom Rap-Huhn beleuchtet wird.
Bei seinem Streifzug auf dem Land zieht das Rap-Huhn immer wieder Vergleiche mit der Stadt. Ich denke ich muss nicht erwähnen, dass in der Stadt alles viel besser ist als auf dem Land. Nicht nur die Erdbeeren und Äpfel sind größer auch die Eier sind viel viel größer.
Diesen Vergleich beschreibt  auch das dritte Lied, "Stadt? Land? - Schluss!"
Das Rapp-Huhn konnte mit seiner Schilderung zwar die drei Hennen beeindrucken doch nagte es an seiner Ehre, dass Eggbert ihm nicht traut.
Als das Stadthuhn beim nächsten Mal zu Besuch kommt bringt er zum Beweis ein...... ( wird hier nicht verraten!) mit.
Dazu das vierte Lied, "Hugo, mein Turnier........" erzählt von Angeberei mit leichten Drohungen und jagd den drei Hennen da doch einen mächtigen schreck ein.
Zum großen Ärger des Rap-Huhns bleibt Küken Eggbert jedoch auch von diesem unbeeindruckt und so erzählt es von Riesenhühnern, die Rieseneier legen. Als Beweis reist er am nächsten Tag mit einem riesigen Ei an.
Das fünfte Lied:"Brütet, Schwestern, brütet!" erzählt dann von den Bemühungen der drei Hennen, die unbedingt erfahren möchten welch riesiges Huhn solche Eier legen kann.
Sehr zur Überraschung  aller schlüpft dann ein seltsames, riesiges Wesen aus dem Ei, das einem Huhn oder Vogel nun überhaupt nicht ähnlich sieht.
Selbst das Rap-Huhn staunt.
Während sich das große Wesen gleich über die Erdbeeren hermacht
(das ist auch Inhalt des nächsten Liedes - Lied 5) überlegen alle mit wem sie es wohl zu tun haben. Eines ist klar ein Huhn ist es nicht und so muss das Rap-Huhn Farbe bekennen woher er das Ei wirklich hat, der hat das Riesenei nämlich aus dem Eiermuseum gemopst. Mehr noch er erklärt sogar wieso er das Ei geklaut hat und wieso er die Anerkennung der Hühner suchte.
Soviel neue Ehrlichkeit versöhnt die Hennen und Eggbert. Ihnen wird klar, das das Rap-Huhn  dringend Landurlaub braucht .
Das ganze hat aber auch ihre Neugier auf die Stadt geweckt und so besuchen alle dann auch die Stadt.
Mit diesen Eindrücken endet das Buch.
Lied 6 die  "Pommesbuden- Polonaise beendet den musikalischen Reigen.

Eine beeindruckende Geschichte, die einmal mehr zeigt, wie wichtig Anerkennung ist.
Fehlende Anerkennung und überspielte Unsicherheit können schnell in die falsche Richtung kompensiert werden nämlich in Angeberei, um Aufmerksamkeit zu erzielen.

Wunderschöne, witzige, originelle Illustrationen transportieren die Geschichte in bildlicher Form. Sie unterstützen mit zahlreichen zusätzlichen Details die Wirkung der einzelnen Szenen und hauchen noch ein wenig zusätzliche Dynamik ein.