Bildquelle: Loewe Verlag
Paula ist krank
eine Geschichte von Katja Reider
mit Bildern von Franziska Harvey
18 Seiten
1. Aufl. Frühjahr 2019
ISBN 978-3-7855-8559-7
Loewe Verlag
6,95€
Eine sehr einfühlsame Geschichte
über das Krank sein
für Kinder ab 2 Jahren
Wenn Kinder krank sind verhalten sie sich meist völlig anders wie als wenn alles in Ordnung ist.
Sehr einfühlsam erzählt Katja Reider die Geschichte derb kleinen Paula. Es beginnt auf dem Spielplatz wo Paula mit ihre Papa eine Sandburg baut. Als die einstürzt ist es für Paula sehr schlimm. Vermutlich schlimmer als wenn sie gesund wäre, doch das Paula krank ist ahnt zu diesem Zeitpunkt noch niemand. Als Paula oben auf der Rutsche ist ist ihr die Rutsche zu kalt und zu steil. Sicherlich ist Paula schon oft von der Rutsche gerutscht, doch an diesem Tag ist eben alles anders. Als der Vater sie auf den Arm nimmt bemerkt er das sie heiß ist.
Zuhause möchte Paula immer noch auf Papas Arm bleiben. Mit def Kleinen auf dem Arm das Fieberthermometer zu suchen ist gar nicht so leicht aber der Vater weiß wie wichtig die Nähe zu ihm in dieser Situation ist und dann tut auch noch Paulas Ohr weh. Hier mit Hausmittel weiter zu helfen ist vielleicht nicht so gut und so geht Paulas Mama mit der Kleinen zu Frau Dr. Wiese. Im Wartezimmer mag Paula dieses Mal nicht spielen, klammert an ihrer Mama aber bei Frau Dr. Wiese im Sprechzimmer wartet etwas was Paula für einen kurzen Moment ihre Krankheit vergessen lässt. Paula hat eine Mittelohrentzündung und bekommt eine Medizin, die der Papa schnell aus der Apotheke holt. Mit ihr geht es Paula umsorgt von den Eltern bald besser. Was Paula im Sprechzimmer der Kinderärztin erwartet und wie rührend sich die Eltern um Paula kümmern, dass verrate ich noch nicht.
Es ist eine so süße Geschichte, dass ich ausnahmsweise wirklich das Wort süß verwende, obwohl ich es eigentlich versuche zu vermeiden.
Die Geschichte ist so unglaublich einfühlsam und emphatisch, dass man gleich mit fühlt. Die Kinder, denen ich die Geschichte vorgelesen habe konnten Paula so gut verstehen denn sie hatten alle bereits einmal ähnliches erlebt. Sie erzählten später was ihre Eltern alles angestellt haben um sie zu umsorgen und was es für kleine Rituale gibt wenn jemand krank ist. Die Erwachsenen und da schließe ich mich mit ein, konnten die Situation der Eltern nachvollziehen. Besonders berührt hat mich dabei die einfühlsame Erzählweise in Kombination mit den liebevollen Illustrationen, die die Stimmungen und Situationen so unglaublich gut widerspiegeln. Man fühlt mit und zwar nicht nur mit Paula sondern mit den Situationen und den Eltern. Plötzlich war das Gefühl wieder da als wenn man selbst ein Kind tröstend auf dem Arm umherträgt. Man spürt das Klammern der Kleinen und wie es ist mit einer Hand nach etwas zu suchen. Die eigenen gemachten Erfahrungen sind sofort wieder präsent.
Ganz besonders gut hat mir der Schluss gefallen. Ich habe lange überlegt ob ich es hier zitieren soll aber ich verzichte drauf auch das solltet ihr wirklich selbst entdecken.
Das Bilderbuch in Hartpappenausführung eignet sich ganz wunderbar als Trostpflaster wenn ein Kind krank ist. Zwar wissen wir von Paula, dass sie auch nicht vorgelesen bekommen mochte doch wissen wir, dass es im Laufe des Krankseins durchaus Momente gibt in denen die Kinder vorgelesen bekommen möchten und dann zu sehen das andere auch krank sein können ist für viele Kinder fast schon Medizin.
Nicht nur ich habe mich in dieses wundervolle Buch verliebt. Einige der Kita Kinder kommen oft und fragen ob ich nicht noch mal von Paula erzählen kann was zeigt man muss nicht krank sein um das Buch zur Hand zu nehmen.
Die einfühlsamen, realistischen Illustrationen in Kombination mit der Geschichte in einer so wundervollen Erzählsprache, das macht einfach große Freude vorzulesen und mit den Kindern zu entdecken.
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