Winterzeit ist auch Vorweihnachtszeit und Winterzeit ist Lesezeit. Sicherlich wir lesen das ganze Jahr über, aber mal ehrlich im Winter wenn die Tage kürzer sind man es sich früher einmal gemütlich macht ist oft mehr Ruhe, mehr Muse zum Vorlesen. In diesem wundervollem Vorlesebuch, das ältere Kinder mit etwas Leseerfahrung natürlich auch selber lesen können, erzählt Annette Moser eine ganz besondere sehr magische Geschichte in der es tatsächlich ein Weihnachtswunder gibt. Doch bis es soweit ist geschieht eine ganze Menge,. Alles beginnt am 1.Dezember und endet, ihr ahnt es schon, am 24. Dezember. Genau am 1 Dezember zieht die kleine Jule mit ihren Eltern in eine neue Wohnsiedlung mit 24 Häusern und ihres hat die Nummer 1. Was sie zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnen, die Straße ist mit einem Fluch belegt was dazu führt, dass hier so gar keine Weihnachtsstimmung aufkommt. Erst einmal wundert sich Jule nur, das es dort nicht weihnachtlich aussieht. Nirgends ist etwas geschmückt, so etwas kann es doch gar nicht geben. Schon während des Einzugs kommt eine seltsame alte Frau, die wenig wie eine Hexe wirkt um die Familie zu begrüßen und ein kleines Gastgeschenk abzugeben. Sie besteht darauf, dass es Jules utter draußen aufhängt. Ob das so eine gute Idee war, wir werden es später vielleicht erfahren. Eins jedoch ist klar kurz darauf fällt einer der Möbelpacker über die Türschwelle und das mitsamt der Kiste in der der ganze Weihnachtsschmuck war. Und als Jule einschläft träumt sie ganz seltsame Dinge. Heißt es nicht was man in der ersten Nacht träumt Wahrheit wird? Ob Jule den Spruch wohl kennt? Zumindest hat sie wenig später ein ganz seltsaes Gefühl. Als ihre Eltern sie mitnehmen um sich in der Nachbarschaft vorzustellen lernt sie Leute kennen und erlebt Situationen, die ihr irgendwie bekannt vorkommen. Waren die nicht in ihrem Traum? Was hat das alles zu bedeuten? Fragen über Fragen auf die Jule keine Antwort findet bis sie die Bekanntschaft vom kleinen Engel Bengel macht, der ihr von einem Fluch erzählt. Gut nur das Bengel weiß wie der Fluch aufgehoben werden kann. Jule muss …. ach wieso soll ich euch das eigentlich alles erzählen, ihr solltet es besser selbst lesen. Es ist eine sehr magische, spannende aber auch zuweilen witzige Geschichte, die wie der Adventskalender in 24 kleine Kapitel unterteilt ist. Was im Grunde ein Vorlesebuch für Kinder ab etwa 4 Jahren wirkt könnte aber auch wunderbar von Kindern mit ersten Leseerfahrungen schon selbst gelesen werden denn die Kapitel sind nicht all zu lang, die gewählte Druckschrift schön groß und auch der Zeilenabstand ist größer als normal. Gute Bedingungen für Leseanfänger die schon etwas Übung haben und das vor allem auch durch die vielen lebendigen, farbigen wundervollen Illustrationen von Jennifer Coulmann, die sehr realistisch mit einem besonderen Feingefühl für Farben, Formen und Stimmungen die Geschichte begleiten, Geschehen visualisieren und kleine Geschichten am Rande erzählen. Mal emotional, mal witzig, mal mit viel Spannung schafft sie es ihre Leser mit in die Geschichte zu nehmen und in den Bann zu ziehen so wie die Magie die der ganzen Geschichte inne wohnt. Winter- Weihnachtsstimmung ist hier Programm.
Wir haben das Buch natürlich nicht in 24 Tagen gelesen, so wie man es vielleicht machen sollte um die Spannung noch zu steigern aber wenn wir ehrlich sind hätte keiner von uns aufhören können zu lesen zu gespannt waren wir wie sich die Geschichte entwickelt und ob sie zu einem guten Ende kommt. Die Vorlesekinder meinten das es sicherlich ein gutes Ende sein wird denn sonst wäre es ja keine schöne Weihnachtsgeschichte und überhaupt wird zu Weihnachten alles gut, die Kinder, die selber lesen wollten hingegen waren sich da nicht so sicher, es könnte ja auch sein, das die alte Frau Kratzborst wirklich eine Hexe ist und auch Jule noch verhext. Wobei sie später einräumten sie hätten die Kleinen nur ein wenig auf eine falsche Fährte führen wollen. Ist doch schön wenn ein Buch eine breite Altersschicht anspricht. Und genau das tut es. Ein rundum schönes Familienbuch, das vielfältig Einsatz finden kann. Ob nun jeden Tag , wie ein Adventskalender, 1 Geschichte oder an einem Stück oder in zwei, drei Abschnitten, magische, spannende Momente erlebt ihr immer.
Unseren Lesekindern haben besonders gut die Illustrationen gefallen wer mehr über die Illustratorin Jennifer Coulmann erfahren möchte, dem empfehle ich einmal auf ihrer Homepage vorbei zu schauen. Der Link führt euch hin:
https://www.jennifercoulmann.de/index.html