Bildquelle: Ueberreuter Verlag
Rufus ist sauer
von Robert Scheffner
32 Seiten
1. Aufl. 19. September 2023
Annette Betz Ueberreuter Verlag
16,00€
Auf euch wartet ein "schaurig" "schönes"
Kürbisabenteuer der anderen Art.
Über grimmige Gesellen und jemanden der so gar nicht grimmig drein schaut und der gerne dazu gehören möchte.
Eine wundervolle, sehr gefühlvolle Geschichte über das Anderssein.
Von Gespenstern, kopflosen Rittern und ganz vielen Kürbisfratzen.
Für Kinder ab 3 Jahren
"Ist das eine Gespenstergeschichte? - Eine Halloweengeschichte? Eine Gruselgeschichte?" Fragte mich ein Kind bei dem Blick auf das Cover und war dabei sichtlich freudig erregt. Nun ja, die einen sagen so, die anderen sagen so, sag ich euch jetzt. Dem Kind habe ich geraten es selbst herauszufinden und das rate ich euch auch, denn Robert Schneffners Geschichte vom kleinen Kürbis ist einfach wundervoll. Wer seine Bilderbücher kennt, der weiß es wird spannend und lustig mit ganz viel Herz. "Schaurig-schön", sagte ein Kind und so ist es dann auch. Ein klein wenig gruselig (für manche) und gaaanz viel schön.
Es gibt auf dem deutschen Bilderbuchmarkt recht wenig herbstliche Kürbis- oder gar Halloweengeschichten. Dabei liegt darin so viel Erzählpotential (und das in vielerlei Hinsicht).
Robert Scheffner hat es mit "Rufus ist sauer" geschafft diese Lücke ganz wundervoll zu füllen, in dem er Halloweengestalten auf fantasievolle Weise etwas erleben, erzählen lässt, und dabei ein Thema anspricht, mit dem viele Kinder zu kämpfen haben. Das Gefühl anders zu sein als die anderen, nicht gut genug zu sein und damit verbunden nicht dazu zu gehören, von den anderen nicht ernst genommen und sogar ausgelacht zu werden, das dazu führt, dass man sehr traurig ist und nur einen Wunsch hat, nämlich genauso zu sein wie die anderen. Dazugehören, erst genommen werden, kein Außenseiter sein wollen, all das finden wir in dieser Geschichte zum Gruseln und Schmunzeln, die nicht nur mitreißend, spannend und gefühlvoll erzählt, sondern auch einfach ganz genial, ganz fantastisch illustriert ist, - was ich von Robert Scheffner allerdings auch nicht anders erwartet habe-.
"Wenn der Wind ein Grusellied pfeift
und die Luft nach Schabernack riecht,
dann ist es an der Zeit
für den schaurigsten Monat im Jahr...."(Zitat)
So beginnt Rufus Geschichte und bringt uns so gleich in die richtige Stimmung. Schaurig-schön."Grusel" klingt ebenso gut wie Schabernack.
Die Neugier auf das Geschehen im schaurigsten Monat des Jahres ist groß. Und so viel sein verraten unsere Erwartungshaltung wird mehr als erfüllt.
Rufus ist sauer, Rufus ist traurig, denn er ist nicht nur klein, sondern sieht auch noch süüüß aus, was für einen echten Halloweenkürbis fatal ist, geht es hier doch darum möglichst gruselig und zum Fürchten auszusehen. Die anderen Kürbisse lachen ihn aus. Seine Herznase und seine kurzen Beinchen, da muss man einfach lachen, meinen sie.
Und Rufus?
Der ist es leid ausgelacht und als süß bezeichnet zu werden.
Aber er ist kreativ und fest entschlossen allen zu zeigen, dass er sehr wohl gruselig ist.
Und so beschließt er alles dafür zu tun richtig gruselig auszusehen.
Jede Idee hält Robert Scheffner in einem Bildausschnitt fest. So sehen wir z.B. wie er in einem Topf sitzt oder....
Nein was er alles versucht, verrate ich nicht, dass müsst ihr selbst entdecken.
Nur so viel, er hat schon einige tolle Ideen. Einige sind auch zum Stirnrunzeln und alle irgendwie zum Schmunzeln.
Wie gern wäre er so gruselig wie die anderen Kürbisse, wie die Geister und Gespenster oder der kopflose Ritter, nur irgendwie scheitert er mit all seinen Versuchen.
Aber er ist kreativ und fest entschlossen allen zu zeigen, dass er sehr wohl gruselig ist.
Und so beschließt er alles dafür zu tun richtig gruselig auszusehen.
Jede Idee hält Robert Scheffner in einem Bildausschnitt fest. So sehen wir z.B. wie er in einem Topf sitzt oder....
Nein was er alles versucht, verrate ich nicht, dass müsst ihr selbst entdecken.
Nur so viel, er hat schon einige tolle Ideen. Einige sind auch zum Stirnrunzeln und alle irgendwie zum Schmunzeln.
Wie gern wäre er so gruselig wie die anderen Kürbisse, wie die Geister und Gespenster oder der kopflose Ritter, nur irgendwie scheitert er mit all seinen Versuchen.
Doch dann nimmt seine Geschichte mehr zufällig eine sehr unerwartete Wendung. Er hört ein Wimmern, Jammern und Schniefen. War da etwa jemand genauso traurig wie er?
Auf der Suche nach diesem Jemand, ist Rufus etwas unaufmerksam und Rutsch einen Hügel hinab.
Was er dann allerdings erlebt, lässt uns Leser wieder heftig schmunzeln. Rufus jedoch verwirrt das, was er da erlebt, zunächst. Er kann nicht glauben, wer da so wimmerte, jammerte und schniefte und wieso.
Ist das der Beginn einer wundervollen Freundschaft? Birgt diese überraschende Begegnung eine Lösung, mit der beide ihr Glück finden und Rufus endlich von den anderen ernst genommen und für gruselig befunden wird?
"Wir sind nicht süss! Und auch nicht fein!
........ können wir gruselig sein!" (Zitat)
Rufus hat allen Mut zusammengenommen, hat viel versucht, doch erst ein Zufall lässt ihn erkennen, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint. Auch ein scheinbar gruseliger Gesell kann sich schlecht in seiner Haut fühlen, kann das Gefühl haben nicht richtig zu sein, oder etwas vermissen.Wie schön, wenn sich zwei finden, die perfekt zueinander passen. Jeder ist so wie er:sie ist, gut und gemeinsam kann man sich wundervoll ergänzen.
Wie heißt es doch so schön, "zu jedem Topf gibt es einen Deckel?"
Ich glaube Robert Scheffner spukte dieses Sprichwort auch im Kopf herum, als er diese schaurig-schöne, gefühlvolle Grusel-Grinse-Geschichte zu Papier gebracht hat.
Achtung! Jetzt sollte Rufus einmal weghören!
Denn was ich nun schreibe, wird ihm nicht gefallen.
"Rufus ist sauer!" ist ein Bilderbuch, dass man sofort ins Herz schließt.
Der Kleine ist einfach zu süüüüüss! Und das gar nicht ml wegen seines Aussehens, sondern ehr wegen seiner hinreißend komischen Ideen und Versuche gruseliger zu erscheinen.
Aber Rufus,- und jetzt darfst du wieder hinhören, die Kinder finden die anderen Kürbisse auch nicht sehr gruselig. Ein Kind sagte sogar, "das sind doch fast alles Schmunzelkürbisse, ich mag Schmunzelkürbisse!"
Robert Scheffners Illustrationen vermitteln in der Tat eine gelungene, sehr stimmungsvolle Mischung aus schaurig-schön. Die herbstlichen, erdigen Farben, das Leuchten des Herbstes in der Dunkelheit, die unterschiedlichen Gesichtszüge der Kürbisse, die anderen Gruselgestalten und die kleinen lustigen Randfiguren, sind einfach perfekt in Szene gesetzt.
Noch dazu erkennen Leser (aber auch viele nicht lesenden Kinder) schnell, dass es auch im Text ein gestalterisches Element gibt. Wenn Rufus spricht, wird die Schrifttype anders und wechselt von schwarz auf Kürbisorange. Vielleicht entdeckt ihr ja auch noch einen anderen Wechsel der Schriftfarbe, die wirklich perfekt zum Redner passt.
Also Augen aufhalten und nicht nur auf die wundervollen Illustrationen achten, die zugegebenermaßen, die absolute Highlights des Buches sind.
Die Bildsprache ist absolut grandios, lädt zum Entdecken und Verweilen, zum schaurig-schönen Gruseln und zum Schmunzeln ein.
Witzig, spannend, gruselig. Sooo schön kann eine herbstliche Halloweengeschichte, de obendrein nich eine wichtige Botschaft vermittelt, sein.
Kurz:
Hier habt ihr einen wahren Bilderbuchschatz. Einen Lesespaß, der schaurig-gruselig-gefühlvoller-schöner nicht sein könnte.
Ein Bilderbuch, dass Kinder auch gern einmal einfach soooo entdecken, ohne vorgelesen zu bekommen.
p.s. Es gibt viele Robert Scheffner Fans unter meinen Lesekindern. Seit seiner Geschichte vom Toaster sind sie begeistert von seinen Bildern, die oft echte Dinge, Knetfiguren und gezeichnete und gebastelte Elemente in einem Bild collagenartig vereinen. Sie wirken wie Standbilder / Fotos eines Animationsfilms. Hier jedoch hat er einmal anders illustriert, mehr gezeichnet Elemente verbunden, was viele Kinder verwunderte. Kinder einer 3. Grundschulklasse gingen bei der Betrachtung des Bilderbuchs und dem direkten Vergleich mit anderen Bilderbüchern von Robert Scheffner sehr analytisch vor und viele fragten sich, wieso er dieses Mal nicht mit "echten" Dingen und 3D Perspektive gearbeitet hat, wo das doch ihrer Meinung nach sehr spannende Effekte hätte bringen können.
Ich war sehr überrascht über diese Feststellung und habe mich umso mehr gefreut, dass der Kunstlehrer das in nächster Zeit aufgreifen wollte und mit den Kindern diese Art von Bildern zu Rufus Geschichte entwickeln wollte.
Ich bin gespannt, was wir demnächst erleben dürfen.
Mir hat es einmal mehr gezeigt, wie fantasieanregend Bilderbücher sind (sein können).
Noch mehr Infos zum Buch gibt es auf der Verlagsseite
Der Link führt hin
Und hier die Insta-Bilder