Unsere Lieblingsbücher

Der kleine Herr Jaromir

  

Bildquelle: Razamba Verlag
Der Kleine Herr Jaromir
von Martin Ebbertz
mit Bildern von Jens Rassmus
112 Seiten
Taschenbuch -ISBN: 978-941725-52-2  7,50€
Gebunden- ISBN: 978-941725-14-0  12,90€
Razamba Verlag


11 wundervoll, fantasievolle und dennoch so lebensnahe Geschichten von seltsamen Begebenheiten, die einfach Lesespaß pur sind
für zum Vorlesen ab 5 Jahren
und für geübte Leser zum selber lesen

Die Geschichten des kleinen Herrn Jaromir gibt es schon lange. Sie wurden vielfach ausgezeichnet und vermitteln auch nach Jahren ( 1. Aufl. 2002) noch Lesefreude pur.
Sie sind zeitlos und doch zuweilen sehr aktuell. Sie sind fantasievoll und auch etwas lehrreich. Sie sind gefühlvoll und voller Überraschungen. Sie sind von einer besonderen Leichtigkeit und doch nicht immer lustig. Sie sind besonders. Besonders schön. Manchmal sehr besonders. So auch die erste Geschichte, in der ich mich selbst wiedergefunden habe. Es würde keinen Sinn machen euch jetzt jede einzelne Geschichte des Buches ein wenig näher zu bringen doch damit ihr ein Gefühl dafür bekommt, wie besonders, wie schön die Geschichten des kleinen Herrn Jaromir sind erzähle ich euch etwas.
Ich weiß nicht ob ihr die Stadtteile mit Hochhäusern kenne in dem jedes Haus gleich aussieht. Ich kenne sie. Und ich könnte euch fast die gleiche Geschichte erzählen wie sie Herr Jaromir erlebt hat.
Der kleine Herr Jaromir, ist viel kleiner als alle anderen. Er zieht in den 6. Stock eines Hochhauses mit 12 Etagen. Alle Häuser in der Straße sehen gleich aus. Die meisten haben 12 Stockwerke. Tristesse und Anonymität strahlen sie aus. Auf den ersten Blick eine Trostlosigkeit ohne Leben. Ob das der richtige Ort für den kleinen Herrn Jaromir ist? Wieso es ihn hier hin zog erfahren wir nicht. Dafür aber von seinem Einzug mit der der Band und unsere Reise mit Herrm Jaromir beginnt. 
Weil Herr Jaromir so klein ist kommt er im Aufzug nicht an den Knopf für die 6 Etage. Wenn er aber gut hoch hüpft gelingt ihm der Sprung bis zum Knopf des 4. Stockwerks und ganz ab und zu auch bis zur 5. Die letzten Treppenstufen bis zu seiner Wohnung geht Herr Jaromir dann, was für ihn eine ganz schöne Anstrengung ist, wie ihr euch vorstellen könnt, denn wenn  man so klein ist wie Herr Jaromir dann sind die Stufen schon fast wie Berge die er erklimmen muss.
Gut das er den Umzug in Auftrag gegeben hat und die Firma ihm alles in die Wohnung trägt.
Als sie weg sind beschließt er die Gegend etwas zu erkunden.
Doch als es Abend wird und er zurück in seine Wohnung möchte, findet er den richtigen Hauseingang nicht. Er hat die Hausnummer vergessen. Da alle Häuser und alle Eingänge gleich aussehen hat er keinen Anhaltspunkt wo er vielleicht wohnen könnte.
Ein Namensschild an der Klingel könnte ihm den Weg weisen, doch er war ja gerade erst eingezogen, da wird der Hausmeister es nich nicht geändert haben und wer vor ihm in der Wohnung wohnte wusste er nicht. Er versuchte Bewohner der Häuser zu fragen, doch die waren wenig kooperativ. Hier lebte jeder für sich, wusste nicht wer sein Nachbar war. In der Nähe der Straßenbahnhaltestelle traf er auf eine großen Mann, der sich zum Schlafen hin legte. Er hieß Gustav und war ein Stadtstreicher. Viele Menschen leben auf der Straße weil sie sich eine Wohnung nicht leisten konnten oder keine fanden. Bei Gustav war das anders erfuhr Herr Jaromir. Gustav lebte seit 2 Jahren auf der Straße obwohl er eine schöne Wohnung hatte.
Wieso wollt ihr wissen?
Ganz einfach, Gustav fand seine Wohnung nicht wieder. Irgendwo in einem der gleich aussehenden Häuser war seine Wohnung doch er fand sie nicht.
Als Herr Jaromir das hörte wurde ihm ganz anders. Doch ihm kam ein wirklicher Zufall zur Hilfe. Die Rettung in großer Not.
Plötzlich sah er den Umzugswagen, der seinen Umzug gemacht hatte. Er hielt vor einem Haus. Herr Jaromir eilte hin. Die Möbelpacker hatten eine Tischdecke vergessen, die sie ihm noch bringen wollten. So fand der kleine Herr Jaromir seine Wohnung wieder. Und damit ihm so etwas nicht noch einmal passierte, nahm er die Tischdecke und befestigte sie am Balkon so, das er schon von Weitem sehen konnte wo er wohnt.
Das war ja gerade noch einmal gut gegangen.
Eine weitere sehr besonders eindrucksvolle Geschichte, und das in vielerlei Hinsicht ist die Zweite. Vom Mann mit dem grünen Hut.
Herr Jaromir musste einkaufen. Unterwegs entdeckte er ein Schild zu einen supergroßen Supermarkt mit super tollen Angeboten.
Die Einkaufswagen waren supergroß. Hier passte wirklich viel rein und Herr Jaromir hatte so seine liebe Mühe den Wagen zu steuern. Aus Lautsprechern ertönte Werbung für dieses und jenes Angebot und da der kleine Herr Jaromir sehr experimentierfreudig und neugierig war aber auch nicht so viel Geld hatte ließ er sich von den Angeboten locken. So wanderten die verschiedensten Angebote in seinen Wagen. Bei all den Ansagen vergaß er sogar zeitweise was er eigentlich brauchte und mache Dinge fand er gar nicht. Einen Verkäufer zu finden war schwierig. Einen zu finden der Ahnung hatte war noch schwieriger. Und dann passierte etwas schier unglaubliches. Der kleine Herr Jaromir stellte seinen gefüllten Einkaufswagen ab um etwas zu suchen und dann war der Einkaufswagen weg. Er suchte und suchte und fand ihn erst nicht. An der Kasse jedoch entdeckte er einen Mann mit grünem Hut, der seinen Einkaufswagen hatte und gerade dabei war alles aufs Band zu legen.
Herr Jaromir war außer sich. Er schrie: "..haltet den Dieb....!" Ein Angestellter des Supermarktes eilte herbei und was Herr Jaromir dann erfuhr und lernte das glaubt ihr nicht.
Es ist kein Diebstahl wenn jemand den Wagen eines anderen und die Einkäufe nimmt, wenn er sie bezahlt und der Mann mit dem grünen Hut, der war en Angestellten schon bekannt, der machte das immer so. Der hatte nämlich keine Lust selbst einzukaufen und den Wagen zu füllen.
Unserem kleinen Herrn Jaromir blieb also nichts anderes übrig als erneut eine Runde durch den Supermarkt zu machen. Doch fand er nicht alle Angebote mehr. Wie z.B. die Sesampaste, drei Gläser zum Preis von zweien.
Doch er entdeckte einen Einkaufswagen, der allein da stand und der hatte genau dieses Angebot oben auf liegen. Ängstlich und sicher auch mit viel schlechtem Gewissen nahm er die Gläser und ging schnell zu Kasse.
Na, was meint ihr. Hat Herr Jaromir gut eingekauft?
Sicherlich nicht. Man sollte nur das kaufen was man wirklich vor hatte zu kaufen und sich nicht von Werbung verführen lassen.
Das muss auch der kleine Herr Jaromir fest stellen, denn sein Einkauf wurde durch diese Verlockungen richtig teuer. Aber nicht nur das er musste auch feststellen, das er die Sesampaste gar nicht mag. Nun hatte er drei Gläser von etwas was ihm nicht schmeckte und hat dafür Geld ausgegeben was er hätte sparen können.
Diese Geschichte ist wie alle andren auch, ein wenig skurril, ein wenig amüsant und auch ein wenig das uns nachdenklich aber auch schlauer entlässt.
Aus den Erfahrungen des kleinen Herrn Jaromir, der arglos und unbedarft mit dem Herz am rechten Fleck durchs Leben geht, kann der Leser immer etwas mit nehmen.
Der kleine Mann mit dem großen Herz und den oft so skurrilen Momenten die er erlebt sind gar nicht so skurril wie es vielleicht auf den ersten Blick erscheint. Martin Ebbertz erzählt Geschichten die das Leben schreibt und lässt sie seinen Protagonisten auf besondere Art erleben. Zugegeben etwas überspitzt aber genau das macht sie so wundervoll.
Sein Protagonist ist zwar klein aber auch ganz groß. Er ist ein Glückspilz auf seine Art. Er gewinnt bei einem Preisausschreiben, macht die allergrößten Seifenblasen, er liebt Pflanzen und pflanzt wieder durch eine kuriose Zufallsbegebenheit Tomaten im Aufzug, er rettet eine Puppe und feiert Weihnachten durch Zufall in der U-Bahn.
Wie es dazu kommt?
Also es beginnt damit, das er einen Tannenbaum nach hause transportieren möchte. Besser gesagt die Spitze eines Tannenbaums aber die ist schon größer als der kleine Herr Jaromir selbst. Und weil das mühsam ist will er die U-Bahn nehmen. Er steckt ein Geldstück in den Automaten, bekommt aber keinen Fahrschein heraus. Bei anderen die es auch versuchen gelingt es jedoch. Nachdem Herr Jaromir es mehrfach mit Münzen versuchte aber immer ohne Erfolg nahm er einen Geldschein. Und plötzlich kamen mehr Fahrscheine heraus als er brauchte. Und was mach unser lieber kleiner Herr Jaromir? Er verschenkt alle anderen Fahrkarten, die er nicht benötigt. Was im weiteren Verlauf der Geschichte zu einem kuriosen Ereignis führt, das einmal mehr zeigt, das Menschen nicht nur anonym durchs Leben gehen. Die vielen verschenkten Fahrkarten sind der Beginn einer ganz besonderen Weihnachtsfeier in einer U-Bahn.
Und mit dieser Geschichte endet dann leider auch das Buch, aus dem wir gar nicht mehr aussteigen möchten.
Zu gern würden wir sitzen bleiben und mit dem kleinen Herrn Jaromir durchs Leben gehen.
Wie schnell die Zeit beim Lesen, aber auch Vorlesen, vergeht.
Und so ist es nicht verwunderlich, das man hier und da und dort ein lautes, tiefes Seufzen bei den Kindern hört.
"Schade..... schon zu Ende!" 
Ja, in der Tat, so ging es nicht nur den Kindern die zu hörten oder selber lasen. Die 11 kurzen, in sich abgeschlossenen Geschichten, könnte man auch einzeln lesen, doch keines der Kinder hörte auf zu lesen. Wenn man plötzlich hört:" dürfen wir noch etwas weiter lesen? Haben wir noch etwas Zeit zum lesen?" und das auch von Kindern, die sich mit dem Lesen schwer tun oder einfach nicht gerne lesen mögen, dann versteht man wieso die Geschichten des kleinem Herrn Jaromir so besonders sind.
Liebe Eltern, wenn ihr glaubt ihr könntet die Geschichten einzeln lesen. Jeden Tag eine als Gute Nacht Geschichte, dann irrt ihr!!! 
Bleibt nur eins, entweder ihr macht es euch gemütlich und richtet euch auf einen etwas längeren Vorleseabend ein oder ihr erlaubt eueren Kindern (natürlich unter Protest!!) selbst weiter zu lesen, so sie denn schon lesen können.
Liebe Lehrer/innen das ist eine Klassenlektüre, die Kinder lieben!
Und noch dazu kann man wunderbar über die einzelnen Geschichten und ihre Handlungen und Botschaften sprechen.
Egal ob 3. , 4. oder 8 Klasse, die Geschichten des kleinen Herrn Jaromir sind absolut alterslos und erfreuen auch  noch Erwachsene.
Wie wäre es mit einem Gespräch über Konsumverhalten, dem Einfluss von Werbung und ob Konsum glücklich macht?
Mein Sohn ( Klasse 9) hatte letztens in seinem Wahlpflichtfach Hauswirtschaft und Verbraucherbildung genau diese Thematik, leider ohne Herrn Jaromir, aber wer weiß, vielleicht wird die Geschichte vom Mann mit dem grünen Hut ja beim nächsten Mal mit eingebunden.
So, genug erzählt, genug verraten. Geht doch selbst auf Entdeckungsreise. Der kleine Herr Jaromir nimmt euch gerne mit in sein Leben.
Übrigens etwa 6 Jahre später 2008 hat Martin Ebbertz dem Drängen seiner Leser nachgegeben und noch ein paar Geschichten vom kleinen Herrn Jaromir mit seinen Lesern geteilt.
"Der kleine Herr Jaromir
und der dicke Herr Fuchs"

Mehr vom kleinen Herrn Jaromir gibt es hier im zweiten Band

Bildquelle: Razamba Verlag
Der kleine Herr Jaromir
und der dicke Herr Fuchs
von Martin Ebbertz
mit Bildern von Jens Rassmus
100 Seiten
ISBN: 978-941725-32-4
Razamba Verlag
12,90€