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Der Grolltroll ...will Erster sein!


Der Grolltroll
....will Erster sein!
eine Geschichte von Barbara von Speulhof
mit Bildern von Stephan Pricken
32 Seiten
1. Aufl. Juli 2020
ISBN: 978-3-649-63524-6
Coppenrath Verlag
14,00€

Ein Bilderbuch zum Thema miteinander spielen / Erster sein
für Kinder ab 3 Jahren
Den meisten muss ich den grollenden Grolltroll wohl nicht mehr vorstellen. Bereits in zwei Geschichten konnten wir ihn kennenlernen
Und wer ihn kennt, der weiß aus der ersten Geschichte, das der Grolltroll ganz schön wütend werden kann und dann mächtig grollt. Ungezogen würden die Erwachsenen sagen, trotzig die anderen. In der zweiten Geschichte versucht er sein Grollen und seine Wutanfälle unter Kontrolle zu bekommen, denn letztendlich möchte er ja friedlich mit allen zusammen leben und spielen und gemocht werden.
Jetzt in der dritten Geschichte staunt man nicht schlecht wie er sich entwickelt hat. Nein, er ist nicht völlig brav aber er erkennt seinen Fehler von ganz allein, ihm tut sein Verhalten leid und macht es mehr als wett.
Wer hätte das für möglich gehalten. Uns Leser überrascht der eigentlich ganz knuffelige Kerl damit sehr. 

Nun aber mal von Vorn. 
Dem Grolltroll ist es langweilig. Er möchte mit seinen Freunden etwas spielen. Etwas was noch nie gespielt wurde. Etwas ganz Neues. Klingt erst einmal ganz einfach doch schnell wird klar, alles was vorgeschlagen wird ist sehr an den Interessen dessen orientiert der es vorgeschlagen und vermutlich auch am besten können wird. Es muss etwas her, das wirklich noch niemand gespielt hat. Und siehe da, der Grolltroll hat eine wirklich kreative, fantastische Idee. Er schlägt ein Seifenkistenrennen vor. Natürlich müssen zuerst einmal Kisten gebaut werden. Sofort machen sich alle an die Arbeit. Jeder hat seine eigene Vorstellung von einer schönen Seifenkiste, nur der Grolltroll tut sich anfangs etwas schwer, doch als der zündende Gedanken kommt ist auch er mit Feiereifer bei der Sache. 
Dann ist es soweit, das Rennen kann beginnen. Für den Grolltroll steht fest er will Erster werden. Vielleicht hat er auch noch den Nachsatz "Komme was wolle!" im Kopf, doch das wird hier nicht thematisiert ist aber irgendwie unausgesprochen deutlich zu spüren, vielleicht auch durch die herrlichen, ausdrucksstarken Illustrationen, in denen Stephan Pricken die Gefühle mit Mimik und Gestik sprechen lässt.
Das Rennen beginnt schnell nehmen alle Seifenkisten Fahrt auf nur der Grolltroll hat Anlaufschwierigkeiten. Als dann der Wind dreht und in das Segel seines Gefährtes bläst gewinnt er immer mehr an Geschwindigkeit und überholt alle die vor ihm lagen. Leider mit nicht so schönen Folgen, denn sein Fahrstil ist mehr als rücksichtslos. Meine Lesekinder sind sich nicht sicher ob er wirklich so rücksichtlos ist oder sein Fahrzeug nicht unter Kontrolle hat. Sein Ziel Erster zu werden lässt zumindest die Vermutung aufkommen das er ohne Rücksicht den Weg ins Ziel anpeilt. Jeder der von ihm überholt wird hat einen Unfall und kommt nicht ins Ziel. Der Grolltroll ist wirklich ERSTER. Nur fühlt sich das gar nicht gut an, denn wo sind die anderen? Er macht sich auf die Suche und ist entsetzt. Schnell kommt er allen zur Hilfe, die neidlos anerkennen, das er das Rennen gewonnen hat, doch ob es ihr glaubt oder nicht, der Grolltroll will den Sieg gar nicht. Er hat eine supertolle Idee, die deutlich zeigt, das er begriffen hat was Freundschaft und Miteinander bedeutet und ausmacht. Was er für eine Idee verrate ich noch nicht aber es wird noch eine schöne Zeit.
Auch die dritte Geschichte ist vielseitig, turbulent und die Botschaft klar erkennbar aber ohne den pädagogischen Zeigefinger.
Es ist schön zu beobachten welche Entwicklung der Grolltroll in Bezug auf das Miteinander und sein Verhalten genommen hat und es ist schön zu sehen, wie die Kinder sich über ihn, einen Verhalten und Handeln reflektiert Gedanken machen. Wenn sie diese Reflektion in ihren Alltag in ihr Spiel und Miteinander auf die Dauer mit nehmen wäre das wirklich schön.
Wie gut das es Geschichten wie die vom Grolltroll gibt, die Kindern unterschwellig viel mit geben.