Bildquelle: Thienemann Verlag Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete von Otfried Preussler ergänzt von Susanne Preussler-Bitsch mit Bildern von Thorsten Saleina 64 Seiten 1. Aufl. 2018 Thienemann Verlag ISBN: 978-3-522-18510-3 12,00€ Eine Vorlesegeschichte für die ganze Familie und zum selber lesen für geübte Erstleser Die ein oder andere harsche Kritik konnte ich schon über dieses Buch lesen. Die Erwartungshaltung seit der Ankündigung des Verlages war wohl auf allen Seiten groß. Zu groß? Ich finde nicht! Gut, wer einen neuen dicken Band der Hotzenplotzabenteuer erwartete, der mag nun vermutlich enttäuscht sein, doch man sollte sich vor Augen halten, dass Otfried Preussler dieses Stück für das Puppenspiel geschrieben hat. Jeder der schon einmal ein Stück der Augsburger Puppenkiste oder eines Figurentheaters gesehen hat weiß, dass die Originalgeschichte wesentlich länger ist. Für die Puppenspieler und deren Regie ist es immer ein ziemlicher Kraftakt, ein langer Entstehungsprozess die Geschichte so anzupassen, dass sie in 45 Minuten Spielzeit passt und nicht zu viel von ihrem Zauber verliert. Ich selbst bin mit mehreren Puppenspielern befreundet, kenne den langen Weg von der Geschichte zum Figurentheaterstück nur zu genau. Hier hatte Otfried Preussler die geniale Idee gleich ein Stück fürs Theater zu schreiben. Man sollte bedenken, diese Geschichte ist vor über 50 Jahren entstanden. Das erste Buch vom Räuber Hotzenplotz erschien 1962. Nach dem großen Erfolg schrieb Otfried Preussler dann, vermutlich parallel zum zweiten Band "Neues vom Hotzenplotz" der 1969 folgte, die "Die Fahrt zum Mond", die erstmals 1967 veröffentlicht wurde .1972 dann endeten die Abenteuer des Räubers mit "Hotzenplotz 3". Das wir jetzt diese Version in Buchform hier liegen haben ist, finde ich, ein Geschenk, dass wir dankbar und freudig entgegen nehmen sollten. Unsere Lesekinder finden es zum Beispiel ganz fantastisch, dass diese Buch zum einen weniger Text hat als die anderen Preussler Geschichten und zum anderen viele farbige Illustrationen, oft sogar ganzseitig. Zudem ist die Schriftgröße und der Zeilenabstand größer gewählt. Das macht es etwas geübten Leseanfängern leichter die Geschichte selbst zu lesen. So, nun aber genug der Vorrede die Geschichte sollte hier ja im Vordergrund meiner Buchvorstellung stehen. Zuviel möchte ich nicht verraten. Der Räuber Hotzenplotz wurde, dass wissen ja wohl die meisten, von Wachtmeister Dipfelmoser ins Spritzenhaus gesperrt. Da kann er keinen Schaden mehr anrichten. Doch Wachtmeister Dimpfelmoser hat die Rechnung ohne den Räuber gemacht, nach 14 Tagen gelingt ihm die Flucht. Aufgeregt läuft der arme Wachtmeister zum Haus der Großmutter wo Kasperl gerade Seppel zum Pilze sammeln mitnehmen möchte. Als er hört, dass der Räuber das Weite gesucht hat, ist er ziemlich sauer. Eigentlich hatte er Hunger und für die Schwammerlsuppe der Großmutter braucht man nun mal Pilze. Seppel geht es da nicht anders. Der ist sogar so sauer, dass er Hotzenplotz am liebsten auf den Mond schießen möchte. Das bringt Kasperl wiederum auf eine geniale Idee mit der sie den Ausreißer garantiert wieder ins Gefängnis bringen können. Gesagt getan, aus Pappkartons, und jede Menge silbernem Klebeband entsteht eine Mondrakete und wir, wir dürfen gespannt sein, was sich Kasperl und Seppel da genau ausgedacht haben. Ob es ihnen gelingen wird, den Bösewicht hinter Schloss und Riegel zu bringen? Ich verrate es hier nicht. Es wird ein kurzweiliges, kleines Abenteuer. Im typischen Preussler Stil erzählt der Autor eine Geschichte, die sprachlich so wunderbar ist, dass sie einfach mitreißt. Lebendig, voller Wortwitz und dem typischen Charme der allen Hotzenplotz Geschichten inne wohnt. Dazu die herrlichen, farbigen Bilder des Illustrators Thorsten Saleina, der sich hervorragend in die Originalvorlage des Illustrators F.J. Tripp ( dem Illustrator der anderen Räuber Hotzenplotz Geschichten) eingefühlt hat und mit seinen Bildern genau den Charme der alten Zeichnungen aufgreift. Mit viel Liebe zum Detail visualisiert er das Geschehen und vermittelt dabei genau den Witz, den Otfried Preussler in seine Geschichte, seine Figuren hinein gelegt hat. Dabei kopiert er nicht sondern verleiht ihnen durch seine eigenen Stil auch einen eigenen Charme, der sich hervorragend mit dem bekannten Original verbindet. Der Widererkennungseffekt ist gegeben. Seine Bilder kommen bei den Kindern sogar wesentlich besser an nicht zuletzt weil sie farbig sind und durch die Farbigkeit wesentlich dynamischer wirken. * Ein tolles Buch für die ganze Familie, dass gerade die jungen Leser, die sich sonst vor zu viel Seiten fürchten, anspricht. Unsere Lesekinder zumindest waren begeistert und auch die Kleinen, denen wir vorgelesen haben hatten leuchtende Augen. Der Vorteil der kürzeren Geschichte liegt eindeutig darin, dass man es in einem vorlesen kann. Unsere Kinder lieben es Geschichten vorgelesen zu bekommen, die sie von Anfang bis Ende hören können, was bei Hotzenplotz Geschichten sonst nicht möglich war. Jetzt freuen wir uns auf die ersten Theaterstücke. Unsere größeren Leser haben schon überlegt in den Herbstferien selbst Figuren zu basteln und das Stück nach zu spielen. * Liebe Kritiker, Otfried Preussler war ein Meister seines Faches. Gut dass seine Tochter in die Fußstapfen ihres Vaters gestiegen ist, denn ohne sie wäre uns viel entgangen. Schon zu Lebzeiten ihres Vaters hat sie mit ihm zusammen gearbeitet. Dank dieser Zusammenarbeit können wir heute z.B. die Geschichten vom kleinen Wassermann als Bilderbuchgeschichte unseren jüngeren Kindern vorlesen, die Otfried Preusslers Geschichten genauso lieben wie die Größeren. Dieses Buch nun schlägt die Brücke zwischen Bilderbuch und längerer Erzählung. Woanders werden Kinderromane gekürzt um sie für Leseanfänger zugänglich zu machen. Hier muss nicht gekürzt werden. Hier ist alles perfekt! https://www.thienemann-esslinger.de/thienemann/buecher/buchdetailseite/der-raeuber-hotzenplotz-und-die-mondrakete-isbn-978-3-522-18510-3/ Wer mehr über Otfried Preussler , sein Leben und seine Bücher erfahren möchte, dem empfehle ich einmal auf seine Homepage zu gehen. Es lohnt sich! http://www.preussler.de/ |
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Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete
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