Bildquelle: Mixtvision
Der Himmel ist grenzenlos
Krystia Basil
Laura Borras
32 Seiten
1. Aufl. 14. Oktober 2019
Minedition
15,00€
Ein Buch, das ein Gefühl dafür vermittelt wie traurig und entbehrungsreich es ist wenn Grenzen Menschen trennen
für Kinder ab 4 Jahren
Arturo lebt mit seiner Mutter in einer kleinen Lehmhütte umringt von roten Jasminsträuchern. Er sieht sich gerne Landkarten an und folgt den dicken Linien, die zeigen wo sich Länder treffen. Doch die Linien, die er so poetisch beschreibt als zwei Linien, die wirken als würden sie sich umarmen sind meilenweit davon entfernt sich zu umarmen. Es sind Grenzen, die Menschen trennen so wie ihn selbst und seinen geliebten Bruder und seinen Vater, denn die leben auf der anderen Seite der Grenze. Hinter einem hohen Zaun ohne Tor durch das man einfach mal so hindurch gehen darf. Arturo vermisst seinen großen Bruder der ihm viel beigebracht und immer mit ihm gespielt hat genauso wie seinen Vater. Die Sehnsucht lässt ihn träumen, Tag und Nacht. Am Tag träumt er mit offenen Augen. In seinen Träumen gibt es eine Brücke, die sie überqueren können, da buddelt er einen Tunnel. In der Nacht träumt er von einem Land ohne Grenzen, da können sie fliegen und er seinen Bruder im Himmel treffen, denn der Himmel hat keine Grenzen. Es gibt eine Stelle an der Grenze wo kein Zaun ist aber ein großer Fluss. Vielleicht könnte man hindurch schwimmen, doch Aturo kann nicht schwimmen. Und so träumt er weiter und gibt die Hoffnung nicht auf, das seine Familie irgendwann wieder vereint ist. Der Himmel hat keine Grenzen und so ist seiner Hoffnung hoch oben in der Luft. Ob sie sich wieder sehen werden? Wir wissen es nicht aber wir wünschen es ihnen.
Die in Indien geborene und in New York lebende Autorin schafft es in ihrem ersten Kinderbuch ein Thema zu vermitteln, das leider aktuell ist. Immer noch gibt es nahezu unüberwindbare Landesgrenzen in der Welt. Von welchen hier die Rede ist kommt nicht zur Sprache. Was einerseits schade ist da die die Kinder nach dem Vorlesen der Geschichte immer genau diese Frage als erstes stellen. Anderseits hat sie dies vermutlich ganz bewusst nicht definiert, da es auf der Welt viele solcher Grenzen gibt. Und wir erinnern uns, auch hier in Deutschland gab es eine Grenze, die Familien trennte . Die spanische Illustratorin Laura Borras zeichnet in einem besonderes ausdrucksstarken Stil, der in Kombination mit ihrer Farbwahl an Lateinamerika erinnert und man als Erwachsener spontan an die Grenze zwischen Mexiko und USA denken muss.
Es sind warme, einladende, poetische Bilder, die trotz aller Sehnsucht und einem traurigen Anlass friedlich wirken. Die Hoffnung und das Glück der Erinnerungen ist deutlich zu spüren.
Einfühlsam und anschaulich nehmen Autorin und Illustratorin ihre Leser mit in eine Geschichte, die lebt. Überall auf der Welt.
Mit Arturo hoffen wir, das es irgendwann auf der ganzen Welt keine unüberwindbaren Grenzen mehr gibt. Keine Grenzen, die Familien trennt. Keine Grenzen die einen unfrei machen. Die einsperren.
Ein wichtiges Thema, das wir mit unseren Kindern besprechen sollten.
Dieses Buch einfach nur vorzulesen und gemeinsam die Bilder zu entdecken ist zu wenig!
Dieses wundervolle Bilderbuch ist ein ganz besonderer Schatz, der in keiner Einrichtung fehlen sollte denn wir dürfen die Augen nicht vor dem verschließen was auf der Welt geschieht.
Wenn Menschen aus anderen Ländern zu uns kommen weil sie nicht mehr in ihrem Land gefangen sein wollen, wenn Menschen ihr Leben riskieren um frei zu sein können wir das vielleicht jetzt ein bisschen besser verstehen.