Bildquelle: Bohem Press Das rote Paket von Linda Wolfsgruber mit Bildern von Gino Alberti 32 Seiten 1. Aufl. 2017 Bohem Press ISBN 978-3-85581-514-2 16,95€ |
Eine Geschichte über das Schenken
- mit Bastelbogen für eine kleines rotes Paket-
ein Bilderbuchklassiker neu aufgelegt
für Kinder ab 3 Jahren
Einige kennen das Bilderbuch, das bereits in den 80er Jahren erstmals erschien noch.,
Vielleicht gehörte es ja sogar zu den eigenen Lieblingsbüchern
Nun hat Bohem diese Geschichte neu aufgelegt. Ein hochwertiger Leineneinband, ein geprägter Titel und eine kunstvoll gestaltete Banderole, die einen Bastelbogen in sich versteckt machen diese Neuauflage zu einem wahren Geschenk.
Die Geschichte ist im Grunde so simpel und sagt vielleicht gerade deshalb so unglaublich viel aus.
Winterstimmung, verschneite Straßen, Wiesen und Häuser.
Anna ist zu Besuch bei ihrer Oma. In der Stadt beim Einkaufen erlebt Anna, das alle Menschen sehr beschäftigt sind. Zu beschäftigt um auch nur einen Moment sich Zeit zu nehmen für ein nettes Wort.
Wieder Zuhause packt die Großmutter ein Paket, dass sie am nächsten Tag dem neuen Förster schenkt, der noch nicht so viele Leute kennt und einsam zu sein scheint.
Der Förster ist sehr erstaunt, freut sich und wundert sich gleich darauf über das was die alte Frau ihm sagt. Er darf es nicht öffnen. Darin ist Glück und Zufriedenheit.
Während die kleine Anna noch überlegt ob ihre Oma nicht mehr solcher Pakete hätte packen sollen ist sich die Oma ganz sicher, das ein Paket völlig ausreicht.
Der Förster wiederum begegnet dem Schornsteinfeger und schenkt ihn mit den gleichen Worten das Paket. Der gibt es wieder weiter und so gelangt das Paket von einem zum anderen und macht jedem für eine Weile sehr glücklich. Man ist glücklich etwas geschenkt zu bekommen und glücklich wenn man es wieder verschenkt und sieht wie der andere sich freut.
Das rote Paket seht für sehr vieles, für "ich interessiere mich für dich", für "du bist mir nicht egal", für "ich möchte dir eine Freude machen weil es dir vielleicht nicht gut geht"...... .
Schenken und geschenkt bekommen heißt da ist jemand, der an mich denkt, ich bin nicht allein und das ist diese so wertvolle Botschaft. es bedarf nicht. viel. Es muss nicht materiell sein, eine Geste die von Herzen kommt.
Ihr möchtet wissen wie die Geschichte weiter geht?
Wir haben sie unseren Lesekindern zunächst nicht ganz vorgelesen sondern sie durften sie selber weiter spinnen. Das Ende war dann "erstaunlicher Weise" bei allen ähnlich. Mal kam das Paket bei der kleinen Anna an, mal bei der Oma.
Wie es nun wirklich ist wollt ihr wissen?
Entdeckt es doch einfach selbst.
Nur so viel. Als die Ferien zu Ende sind, ist Anna sehr traurig, die geliebte Oma wieder allein lassen zu müssen. Doch vom Zug aus sieht sie etwas, was sie sehr glücklich macht.
So ist aus dem anonymen, sprachlosen Dorf ein Dorf geworden, das einander beachtet.
Erstaunlich und schön, wie ein kleines rotes Paket das Dorf Leben so verändern kann.
Gemeinsam mit unseren Kindern haben wir rote Pakete gebastelt.
Ein Kind fragte mich, wieso wir nicht nur eines machen, wie in der Geschichte und damit hatte sie eigentlich auch recht, doch mein Gedanke war es, das jeder eines auf den Weg bringen kann, denn jeder hat andere Menschen, die er beschenken möchte.
Und so wandern jetzt 18 kleine rote Päckchen durch viele Hände und machen hoffentlich viele für einen Moment - oder auch etwas länger- sehr glücklich.
Die wundervollen sehr poetischen Illustrationen von Gino Alberti vermitteln ein sehr tiefes Gefühl von der Tristes, der Kälte, der Anonymität, die im Dorf und auch außerhalb zu beobachten ist.
Die Großmutter wohnt einsam in ihrem Häuschen, der Weg zu ihr ist weit, verschneit und ohne Häuser weit und breit. Der nächste Nachbar muss weit weg sein, das fühlen wir. Im Dorf geht jeder seinen Weg. Keine Menschen die für einem Plausch zusammen stehen, jeder geht seinen Weg und dann geht das Paket auf die Reise, Menschen stehen sich gegenüber reden miteinander und man merkt deutlich wie es wärmer wird in ihren Herzen. Gino Alberti setzt die Farben sehr bewusst ein um die Botschaft der Geschichte zu visualisieren. Die Farben werden wärmer, das Miteinander lebendiger, die Gesichter deutlicher zu erkennen, Mimik und Gestik dem anderen zugewandt. Ein buntes Treiben.
Es gibt ein altes Kinderspiel "Taler, Taler, du musst wandern, von der einen Hand zur anderen, daran musste ich denken, als ich die Geschichte ende der 80 er Jahre meinen eigenen Kindern erstmals vorgelesen habe. Als ich jetzt das Buch wieder in die Hände nahm, war genau dieser Gedanke wieder präsent und so spielten wir es mit unseren Lesekindern dann gleich auch einmal.
Dieses Bilderbuch ist ein Bilderbuchschatz, der Generationen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat und noch viele verzaubern wird, so wie uns.