Bildquelle: arsEdition
Es wird Frühling kleiner Bär
von Elli Woollard
mit Bildern von Briony May Smith
32 Seiten
1. Aufl. 21. März 2022
ISBN: 978-3-8458-4423-7
arsEdition
15,00€
Eine wundervolle Geschichte über das Frühlingserwachen und die Freundschaft
erzählt in zauberhaften lebendigen Reimen und mit magischen Illustrationen
für Kinder ab 3 Jahren
Mit dieser Geschichte vom Frühling setzen Elli Woollard und Briony May Smith ihre Jahreszeiten-Geschichten fort. Im Oktober 2021 erschien bereits die wundervolle Geschichte "Was macht die kleine Gans im Herbst?", die uns nicht nur mit der Magie des Herbstes einfing sondern auch mit der anrührenden Geschichte einer kleinen Gans, die ihren Platz im Leben erst noch finden muss.
Nun ist es Frühling geworden und auch der Frühling erzählt spannende Geschichten. Die Kälte des Winters verschwindet langsam, noch bedeckt der Schnee alles, doch die ersten warmen Sonnenstrahlen wecken die Lebensgeister der Natur. Auch der kleine Bär, wird wach. Er fühlt sich sehr verloren in der weißen Pracht.
Kaum Tiere sind zu entdecken und das frische Grün ist auch noch nicht zu erkennen. Nur ein weißer Stein fällt ihm auf, der genauso einsam zu sein scheint wie der kleine Bär und so nimmt der kleine Bär den Stein und schließt mit ihm Freundschaft. Behutsam packt er ihn in seinen Nacken und geht gemeinsam mit seinem neuen Freund auf Entdeckungsreise.
Irgendwo muss es doch jemanden geben, der mit ihm spielen möchte. Doch alle haben zu tun. Die Vögel fliegen umher und sammeln Nistmaterial. "Wir haben zu tun, denn der Frühling ist nah!" rufen sie ihm zu. Doch was ist der Frühling fragt sich der kleine Bär und bekommt eine wundersame Antwort: "Wenn Knospen sich öffnen und Lieder erklingen. Der Frühling gehört zu den magischen Dingen!" Nur was der Frühling nun ist, weiß der Bär immer noch nicht. Er versucht es den Vögel gleich zu tun und aus Ästen ein Haus zu bauen, was nicht gelingt. Ein Bär ist nun mal kein Vogel.
Die Hasen springen umher, mit ihnen könnte er spielen doch ein Bär ist nun mal kein Hase und er fällt auf die Nase. Das mit dem Spielen ist schwierig doch auch die Hasen erzählen ihm vom Frühling. Dem Frühling, den er nicht kennt. "Armer kleiner Bär", durch die bezaubernden Illustrationen mit einem ausdrucksstarken Mienenspiel können wir deutlich spüren, wie verloren sich der kleine Kerl fühlt. Alles ist fremd und die Tiere verhalten sich seltsam. Auf seiner Suche nach jemandem, der Zeit für ihn hat und ihm vielleicht erklären kann, was der Frühling nun ist, gerät die unbedarfte Fellnase in eine sehr gefährliche Situation, denn nicht alle Tiere sind so freundlich wie die Vögel und Hasen. In letzter Minute erkennt er die Gefahr und rettet sich auf einen Baum, wo er abwartet bis die Luft wieder rein ist.
Bei der Kletteraktion hat er allerdings ist ihm sein Freund der Stein vom Pelz gerollt und auf die Erde gefallen. Dabei hatte der Stein einen Riss ,bekommen was den kleinen sehr ärgerte. So mochte er ihn nicht mehr. Müde, erschöpft und traurig rollt sich der kleine Bär zum Schlafen ein. Am nächsten Morgen wird er von einem seltsamen Geräusch geweckt. "PIEP!" macht es. Als er sich umsieht hat sich viel getan. Über Nacht ist der Schnee geschmolzen. Nun ist alles grün und bunt aber besser noch er entdeckt ein kleines Küken, das aus seinem "Stein" geschlüpft ist. Jetzt hat er einen Freund, mit dem er den Frühling entdecken und erleben kann und das machen die beiden dann auch ausgiebig und wir dürfen daran teil haben.
Die Geschichte endet mit dem Satz: "....Und wie er so lief, schien sein Herz laut zu singen von Frühling und Freundschaft- von magischen Dingen." Und genau diese Magie, die spüren wir in jedem Bild, in jedem Moment dieser zauberhaften Geschichte, die genauso magisch ist wie der Frühling.
Vielleicht fragen sich einige, wieso es keine Winter- oder Sommergeschichte gibt. Ich weiß es leider nicht, doch haben meine Lesekinder eine Vermutung, der ich mich anschließe. Herbst und Frühling sind die wohl intensivsten Jahreszeiten. Wenn der Sommer sich verabschiedet und die Natur sich zurückzieht, genauso wie das Ende des Winters. Für viele ist der Frühling, die intensivste Jahreszeit, weil es so gut tut, wenn die Nächte wieder kürzer werden, es früher hell wird und länger hell bleibt, wenn das frische Grün sprießt, die Blumen ihre Köpfe recken und alles bunt wird. Das Leben beginnt nach langer Winterruhe. Genau das erleben wir sowohl in der Geschichte als auch den Illustrationen, die wie auch in der Herbstgeschichte eine ganz entscheidende Bedeutung haben. Die Magie dieser Veränderung von Winter auf Frühling wird über die Bilder transportiert. Sie sind es, die den Leser in den Bann ziehen. Briony May Smith ist eine Künstlerin, die diese Magie in Perfektion einfängt und transportiert. Ihre Zeichnungen sind einfach zum Verlieben und jeder, der einmal eine von ihr illustrierte Geschichte in Händen hatte, der schon einmal ein Bild von ihr gesehen hat, der weiß um diese Magie. Ein Spiel aus Licht und Schatten, mit einer unglaublichen Tiefe und dem Gespür für die Faszination, die von der Natur ausgeht. Dazu diese wundervollen Figuren mit den ausdrucksstarken, sprechenden Gesichtern. Eine Gesamtkomposition, die beim Leser die unterschiedlichsten Gefühle weckt.
Neben dem Zauber der Bilder sollten wir aber auch die Geschichte als solche nicht außer acht lassen. Da ist der kleine Bär, der aufwacht und überhaupt nicht weiß was um ihn herum geschieht. Alles ist fremd, niemand hat Zeit. Das Gefühl der Einsamkeit und gleichzeitig der Offenheit Neues kennenlernen zu wollen ist hier sehr stark spürbar. Es wird emotional aber auch lustig, denn es gibt diese kleinen Momente mit einer feinen Situationskomik. Die Geschichte ist zu keiner Zeit sehr traurig, die Neugier steht im Vordergrund und dadurch, das die Geschichte in Reimen erzählt wird, gibt es eine ganz wunderbare, gefühlvolle Dynamik, die einen durch die Handlung führt. Zudem erleben wir Wiederholungen, die die Kinder sofort erkennen und verinnerlichen. Sie sind es, die der Geschichte das gewisse Etwas geben, die die stetige Aufmerksamkeit der kleinen Zuhörer fast schon garantieren, denn sie warten darauf mit einsetzen zu können, wobei es auch hier kleine Abwandlungen gibt, die den Leser dann überraschen und auch schon mal Schmunzeln lassen. Die ganze Geschichte ist einfach Lesespaß pur, weil sie so voller neuer Eindrücke und Überraschungen ist. Überraschend wie auch die Tatsache, dass der vermeidliche Stein gar kein Stein sondern ein Ei ist, das der Bär so liebevoll behütet hat und ihm genau das gibt was er sich gewünscht hat. Einen Freund mit dem man alles gemeinsam erleben kann und gleichzeitig nicht mehr das Gefühl hat allein zu sein. Es ist so wichtig Freunde zu haben. Freunde sind mehr als nur Begleiter oder Spielkamerad, auch das wird in dieser Geschichte deutlich.
Bleibt zum Schluss die Frage, brauchen wir eine Winter- und Sommergeschichte, oder beinhaltet das Frühlingsbuch genug über den Winter und das Herbstbuch genug vom Sommer?
Vermutlich schon, doch würde mich persönlich interessieren, wie Briony May Smith den Sommer und den Winter in ihren Illustrationen einfangen würde. Wir erleben die Jahreszeiten zwar oftmals sehr bewusst, sie in Bildern eingefangen zu sehen macht einem aber den Zauber aber noch einmal bewusst. Die Illustrationen lenken den Fokus des Betrachters noch einmal intensiver auf diesen Zauber. In Kombination mit der Geschichte haben wir hier eine emotionales, wundervolles Frühlingserlebnis, das Lust macht nach draußen zu gehen und die Welt neu zu entdecken.
Was ist Frühling für euch? Was macht der Frühling mit euch. Das fragen wir die Kinder und haben viel erfahren.
Und was mach der Frühling mit euch?
Und auch dieses wundervolle Bilderbuch möchte ich euch ans Herz legen.
Eine einfühlsame Herbst-Geschichteüber das Großwerden, Zugehören, Mut
und den eigenen Platz im Leben finden
-eine Reimgeschichte-
für Kinder ab 3 Jahren
Was macht die kleine
Gans im Herbst?
eine Geschichte von Elli Woolard
mit Bildern von Briony May Smith
aus dem Englischen von Maria Höck
32 Seiten
1. Aufl. 13. Oktober 2021
ISBN: 978-3845843155
arsEdition
15,00€