Bildquelle: Carl-Auer Verlag
Der Hüter des Mondes
von Charlotte Bellière
illustriert von Ian de Haes
übersetzt von Jenny Schröder
54 Seiten
1. Aufl. 01.Oktober 2024
ISBN:978-3-96843-052-2
Carl Auer Verlag
27,00€
Auf euch wartet ein wahrer Bücherschatz!
Ein Buch, das man gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.
Ein Buch für Jung und Alt
Über verlorene oder vergessene Träume.
Eine Geschichte, die ermutigt, Träume zu behüten, auch wenn man sie nicht gleich verwirklichen kann.
"Denn manchmal kommt jemand, der sie am Leben erhält." (Zitat)
Dieses Buch ist ein Geschenk, ein Geschenk ans Leben, an die Träume, an uns
(auch wenn es das Abschiednehmen beinhaltet)
für ALLE ab 4 Jahren
Jeder kennt den Begriff "TRAUMSCHÖN".
Selten hat er sooo gut gepasst, wie zu diesem unglaublich tollen Bilderbuch, das viel, viel mehr ist als ein traumschönes Bilderbuch. Es ist ein wahrer Bücherschatz. Ein Schatz, den man gar nicht mehr aus den Händen legen möchte, ein Schatz, den man auf ewig bewahren und Generationen weitergeben sollte.
Dieses Buch ist nicht nur für Kinder!
Es ist ein Geschenk für jeden, der Bücher liebt!
Es ist selten, aber manchmal bin ich so überwältigt von einem Buch, dass ich gar nicht weiß, wie ich anfangen soll, darüber zu erzählen, daher habt ihr jetzt gleich zu Beginn das erfahren, was ich sonst vermutlich ans Ende stellen würde.
Aber jetzt erst einmal zur Geschichte.
Ob ihr es glaubt oder nicht, weit oben im Weltall, genauer gesagt auf dem Mond, da gibt es einen seltsamen Schalter, hinter dem ein Mann sitzt und auf neue Lieferungen wartet.
Klingt seltsam?
Nun ja, es klingt womöglich erst einmal verrückt, aber das ist der Beginn dieser traumschönen Geschichte, in der wir Jean, den Mondhüter, oder besser gesagt, den Hüter unserer Träume kennenlernen.
Jean sammelt alle Gegenstände, die zu ihm auf den Mond gelangen ein, um sie dann sorgsam zu säubern, zu archivieren und in ein großes Verzeichnis einzutragen, damit auch ja nichts verloren geht.
Wobei eigentlich ist das, was zu ihm gelangt, schon verloren worden, denn es sind Dinge, die für einen besonderen Traum, eine besondere Erinnerung oder einen besonderen Gedanken stehen, den ein Mensch auf der Erde hatte, aber aus irgendeinem Grund nicht weiter verfolgt hat.
Da ist zum Beispiel ein wunderschönes nagelneues kleines rotes Flugzeug, das zu Antoine gehörte. Er schaute während des Unterrichts hinaus in den Himmel und träumte von einer Reise, bis er von der Lehrerin ermahnt wurde, nicht zu träumen. Er wurde aus seinem Reisetraum gerissen und so landet das rote Flugzeug beim Hüter des Mondes.
Genauso wie ein rotes Herz, das zu Simon gehört. Simon ist verliebt, doch auch er wird aus seinen Gedanken gerissen.
Ist es nicht eine wunderschöne Vorstellung, dass es da oben auf dem Mond jemanden gibt, der unsere verlorenen Gedanken und verlorenen Träume sammelt und darauf aufpasst, in der Hoffnung, dass sie dann doch noch von uns weitergedacht oder realisiert werden?
Das Einzige, was uns bei dieser Geschichte ein wenig traurig stimmen könnte, ist die Tatsache, dass Jean mit all unseren Sachen alleine da oben auf dem Mond lebt.
Jean dagegen ist sehr erfüllt von seinem Leben und seiner Aufgabe.
Umso ungehaltener reagiert er dann auch, als eines Tages ein kleines Mädchen an seinem Schalter klingelt.
Sofort steht für ihn fest, das Mädchen muss zurück zur Erde.
Er bereitet das intergalaktische Katapult vor, um das Mädchen wieder zur Erde zu schicken, doch der Versuch scheiterte, genau wie einige andere Versuche, das Mädchen wieder Richtung Erde zu schicken.
Jean war der Ansicht, dass das Mädchen nichts auf dem Mond zu suchen hatte. Als die sich jedoch zu Wort meldete und meinte, dass es doch auch sein könnte, dass sie dort genau richtig sei, wurde Jean sogar richtig wütend. Er wollte nicht von einem Kind in seiner Ruhe gestört werden. Er liebte sein gemütliches Einsiedlerleben.
Das Mädchen bleibt. Zuerst sitzt sie nur in der Ecke und beobachtete den Mondhüter, doch dann fängt sie an, sich nützlich zu machen, was Jean dann doch berührte, denn die Kleine ist wissbegierig, clever und gewissenhaft in dem, was sie tut. Und so kommt es, dass wir sie kurz darauf schon gemeinsam agieren sehen. Jean erklärt dem Mädchen alles und sie setzt es mit Herz und Verstand um. Die beiden werden gute Freunde.
Doch damit ist die Geschichte noch lange nicht zu Ende.
Wie es weitergeht, verrate ich allerdings noch nicht, um den Zauber der Geschichte nicht zu mindern, denn eines ist ganz klar, die Magie dieses Bilderbuchs könnt ihr nur erleben, wenn ihr das Buch vor euch liegen habt und in die Geschichte und die atemberaubende, magische Bilderwelt eintaucht.
Nur so viel einmal, da wird Jean ganz traurig, weil er immer weniger Dinge findet. Für ihn ist das ein Zeichen dafür, dass die Menschen keine Zeit mehr haben zu träumen, und wir, die wir der Geschichte folgen, stimmt dies nachdenklich. Träumen wir wirklich weniger? Ist unser Alltag so hektisch und vollgepackt, dass wir kaum noch Zeit für Tagträume haben, keine Zeit einfach einem Gedanken nachzuhängen?
Und sollten wir Erwachsenen unseren Kindern nicht den Raum für Tagträume geben, anstatt sie so oft herauszureißen?
Und nein, auch wenn sich die Fragerstellung an uns Erwachsene richtet ist es vorrangig ein Buch für Kinder, was nicht heißen soll, dass es den Großen nicht auch Freunde bringt!
Vielleicht (hoffentlich) ist diese wundervolle Geschichte ja auch die Inspiration, einmal innenzuhalten, darüber nachzudenken, etwas zu entschleunigen und wer weiß vielleicht ....
Nein mehr wird nicht verraten!
Egal wer dieses Buch bei uns entdeckt hat, alle waren absolut fasziniert von der Geschichte, den Bildern und der Wirkung, die es auf einen hat.
Das Besondere, auch alle Erwachsenen waren sich einig, es ist so ein wundervolles Bilderbuch, das man selbst auch gern geschenkt bekommen würde.
Die Reaktionen der Kinder waren noch intensiver. Leuchtende Augen, wohlige Seufzer, sanftes Streicheln über die Bilder waren nur einige der Reaktionen, die sofort erkennbar waren. Viele sagten, dass es das schöööönste Bilderbuch sei, was sie je gesehen haben, auch wenn, und das möchte ich nicht verschweigen, es auch kurz einen Moment gibt, an dem es etwas traurig wird.
Letztendlich ist es auch eine Geschichte von Veränderungen und Verabschieden. Aber wie heißt es so schön, "jeder Abschied ist ein neuer Anfang". Genau das erleben wir hier.
Wenn wir nach der Geschichte den Mond am Himmel sehen, werden wir bestimmt innehalten und den Mond mit ganz anderen Augen sehen als vor der Geschichte. Und wer weiß, vielleicht laden dann auch wieder mehr Tragtraum-Erinnerungsstücke auf dem Mond.
Diese zu Tagträumen inspirierende wundervolle Geschichte ist Magie pur. Es ist so herzenswarm und voller Gefühl, doch ohne die absolut atemberaubend schönen, magischen und warmen Illustrationen wäre die Magie, die von der Geschichte ausgeht, nicht fühlbar.
Es sind die Illustrationen, die zum Verweilen und Träumen einladen, die einen mit unglaublich viel Wärme umhüllen und unsere Herzen berühren. Jede einzelne Illustration ist ein Herzenswärmer und auch wenn wir wissen, dass auf ein wundervolles Bild ein ebenso schönes, vielleicht sogar noch schöneres folgt, fällt es schwer, sich von einem Bild zu lösen, um umzublättern. So oft hört man beim Vorlesen: "...warte! Noch nicht umblättern." (O-Ton von Kindern).
Jede einzelne Zeichnung lädt zum Verweilen, aber auch zum Entdecken ein, denn sie sind alle mit so viel Liebe zum Detail gezeichnet. Oft entdeckt man erst auf den dritten, vierten oder... Blick, das sich hinter dem Fokus, den das Bild setzt, noch so viel mehr verbirgt und dann beginnt eine Entdeckungsreise, die immer und immer mehr entdecken lässt.
Besonders faszinierend fanden die Kinder die Leuchtkraft, das Strahlen, die Lichtstimmungen, mit denen Ian de Haes die Szenen magisch, geheimnisvoll und warm wirken lässt. Er erzeugt damit genau die Wirkung, die Leseraugen strahlen und Herzen wärmen lässt.
Und wenn euere Kinder nach dieser Geschichte nicht nur zum Mond schauen und tagträumen, sondern auch noch anfangen, Kleinigkeiten wieder wertzuschätzen, kaputte Dinge wieder zu reparieren oder sich Gläser besorgen, um darin etwas zu bewahren, dann wisst ihr, was ein Bilderbuch, eine Geschichte alles bewirken / auslösen kann.
Denn letztendlich ist es nicht nur eine Geschichte über verlorene Erinnerungen, Gedanken, Träume, sondern auch eine Geschichte über Wertschätzung, Achtsamkeit, der Liebe zu den kleinen Dingen und das Bewahren von Schätzen, egal ob ideelle oder materielle.
So genug erzählt!
Letztendlich können keine Worte der Welt vermitteln, wie wundervoll, wie berührend und bewegend, wie magisch dieses Buch ist.
Das müsst ihr einfach selbst erleben.
Also besorgt euch das Buch und entdeckt die Magie des Buches selbst!
In diesem Sinne wünsche ich euch viele Tagträume und ganz viel traumschönen Lesespaß.
Wenn ihr noch mehr Eindrücke und etwas von der Geschichte erfahren möchtet, dann folgt doch diesem Link, der euch zur Leseprobe des Verlags führt und wirklich schon viel von dem Zauber des Buches vermittelt https://www.carl-auer.de/media/carl-auer/sample/LP/978-3-96843-052-2.pdf
Und zusätzlich könnt ihr auch diesem Link folgen, der euch zum Verlag führt
Ergänzung
Da ich so viele Nachfragen zum Thema Veränderung- Abschied innerhalb der Geschichte bekommen habe, werde ich nun doch etwas dazu erzählen.
Feinfühlige, hochsensible Leser*innen, gleich welchen Alters, werden die Geschichte zum Ende hin vielleicht etwas traurig empfinden. Andere hingegen spüren (hoffentlich) auch das Hoffnungsvolle.
Nachdem Jean gesehen hat, dass das Mädchen sein Lebenswerk fortsetzt und er spürt, dass seine Kräfte nachlassen, besteigt er seine Rakete und macht sich zu einem neuen Lebensabschnitt auf.
Das Mädchen ist nun allein, aber genauso glücklich wie vorher Jean. Sie spürt, dass es einen Sinn hatte, dass ihr Weg sie zu Jean geführt hat.
In diesem Ende steckt ein Anfang.
Und wir werden mit dem Gedanken (der Gewissheit) entlassen, dass da immer noch jemand auf dem Mond ist, der unsere verlorenen Gedanken sammelt.
Sicherlich empfinden einige das als trauriges Ende.
Zum einen ist das Mädchen nun allein, zum anderen interpretieren viele (was ja auch richtig ist) Jeans Geschichte nicht als Aufbruch in ein neues Leben, sondern das er seine letzte Reise antritt, was gleichzusetzen mit Tod ist.
Das Abschiednehmen gehört zum Leben dazu.
Wir sollten unseren Kindern dieses Thema nicht vorenthalten.
In Gesprächen mit Kindern im Alter zwischen 5 und 9 Jahren stellte sich bei uns heraus, dass den Kindern schon klar war, das Jean seine letzte Reise antritt, dies aber nicht die Schwere hatte, die wir mit Tod verbinden. Das liegt zum einen daran, dass er in ein Raumschiff, eine Rakete steigt, was fasziniert und nach Abenteuer aussieht und zum anderen daran, das der Fokus des Endes auf dem Mädchen liegt, das die Kinder viel mehr beschäftigt als Jeans Geschichte.
Hier kommen Reaktionen wie:" Oh, jetzt ist sie ganz allein, das ist aber traurig" schon vor.
Es gibt aber auch die Kinder, die erkennen wie glücklich und erfüllt das Mädchen von der Aufgabe ist und sich freuen, dass sie Jeans Stelle eingenommen hat. Es gibt sogar Kinder, die die Geschichte weiterspinnen und sagen: "Vielleicht kommt ja irgendwann auch jemand zu dem Mädchen.....".
Mit diesem Gedanken bleibt die Geschichte offen und lädt sogar zum Weiterträumen ein.
Ihr seht, die Empfindungen, die da mitspielen, sind je nach Leser*in unterschiedlich.
Aber ja, empfindsame Seelen mögen das Ende traurig finden, aber dann habe ich als Vorleser immer noch die Möglichkeit das Ende nicht vorzulesen, und erzähle nur, dass Jean eine Reise macht.
Reise steht dann für Urlaub. Ein Urlaub in dem das Mädchen auf alles aufpasst, bis Jean zurückkommt.
Im Übrigen ist zu sagen, dass die wirklich unglaublich tollen, magisch wirkenden Bilder solch eine Wärme ausstrahlen, dass alles Traurige einfach hintenansteht.
Ich hoffe, ich konnte mit dieser kleinen Erklärung die Bedenken einiger Leser lösen.
Ihr solltet euch das Buch wirklich ansehen.
Unsere Kinder haben ganz klar gesagt, es ist ein Buch, das man immerfort drücken möchte und gar nicht mehr hergeben möchte, so schön ist es.
Unsere Kinder brauchen nicht nur weichgespülte rosa Wolken-Einhorn-Geschichten. Es sind Bücher wie dieses, die ihre Herzen wärmen.