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Die Geschichte vom Nikolaus

 

Bildquelle: Herder Verlag
Die Geschichte von Nikolaus
von Susanne Niemeyer
mit Bildern von Nina Hammerle
32 Seiten.
1. Aufl. 2021
ISBN: 978-3-451-71532-7
Herder Verlag
15,00€

Ein Buch für die ganze Familie
lebendig erzählt, zum anfassen nah und zauberhaft illustriert
für Kinder ab 3 Jahren
Das man alt überlieferte Geschichten auch modern erzählen kann, ohne die Botschaft und das Wesentliche zu kurz kommen zu lassen, das beweist Susanne Niemeyer mit dieser wundervoll erzählten Nikolausgeschichte, in der die Kinder durch direkte Ansprache sofort mit in die Geschichte gezogen werden.
Es gibt viele schöne Nikolausgeschichten, doch diese ist wirklich etwas Besonderes, vielleicht gerade weil sie so lebensnah erzählt und illustriert ist.
Nun aber zur Geschichte, die so beginnt:
(ich bin mir sicher, dass jeder, der diese Zeilen liest sofort weiß was ich meine wenn ich "nahbar" sage)
"Es ist dunkle Nacht. Alle Menschen schlafen. Nur in einem Haus brennt noch Licht.
Hörst du das?
Jemand weint.
Komm, wir schauen durchs Fenster. Vielleicht können wir helfen."
Wir blicken mit der Erzählerin durchs Fenster und sehen einen nachdenklich guckenden Mann. Seine Kleidung ist schon ziemlich abgenutzt. Viele Löcher und einige Flicken machen deutlich, dass hier wohl jemand wohnt dem es nicht so gut geht.
Wir sehen drei Kinder, die in einem Bett zusammengekuschelt liegen. Sie sehren zufrieden aus.  Was wir nicht sehen, was uns die Geschichte aber erzählt ist, dass der Mann sich große Sorgen macht. Jeden Tag gehen die Kinder hungrig ins Bett, weil sie kaum noch etwas zu Essen haben. Bald wird gar nichts mehr da sein.
Die Nachbarn sagen, er soll seine Töchter verkaufen. Dann hätte er Geld für Essen und müsste sie auch nicht mehr durchfüttern. Der Mann ist entsetzt, wie kann jemand auch nur daran denken seine Kinder zu verkaufen? 
Am nächsten Tag haben die Mädchen nichts zu essen. Gemeinsam mit ihrem Vater gehen sie raus um zu sehen, ob sie etwas in der Natur finden, das sie essen können. Das Huhn hat keine Eier gelegt und auch an den herbstlich-winterlichen Sträuchern ist nichts was zum Essen geeignet wäre. Doch dann entdeckt der Vater einen Baum noch einen einzigen großen, roten Apfel. Er klettert hoch und holt ihn vorsichtig hinunter. Wenig später sitzen die Mädchen unter dem Apfelbaum.
Traurig lässt die Kleinste ihren Gedanken freuen Lauf. " Ach", wenn Papa uns weggeben würde, ginge es allen besser....." Was die drei nicht sehen, hinter ihnen am Zaun stand Nikolaus mit seinem roten Mantel und hatte alles mit angehört. Bevor es in der Geschichte nun weiter geht wendet sich die Erzählerin wieder an ihre Leser und fragt: "Weißt du, wer Nikolaus ist?" und gleich darauf erfahren wir etwas mehr von Nikolaus, es ist nicht das, was wir in den alt hergebrachten Überlieferungen und Geschichten hören, es ist vielmehr eine kindgerechte modernere Vorstellung, die den Kern von Nikolaus eigener Geschichte trifft, nämlich, dass Nikolaus Geld und Reichtum nicht wichtig waren. Die Geschichte selbst schließt genau daran an. Nachdem Nikolaus wieder zuhause ist und an einem reich gedeckten Tisch sitzt, gehen ihm die Worte des Mädchens nicht aus dem Kopf. Er weiß, so wie den Mädchen geht es vielen Menschen. Es gibt viele, die arm sind und nicht wissen wie sie sich etwas zu Essen leisten sollen, während er an einem überaus reich gedecktem Tisch sitzt. Nachdem er den ganzen Abend drüber nachgegrübelt hatte, sich sicher war, das Gott den Menschen helfen würde, aber er sich auch sicher war, dass Gott Hilfe brauchen könnte, beschloss er den Menschen zu helfen. Und so sehen wir, wie er in der Nacht im Schein des Mondes mit seinem roten Mantel und einem Sack auf dem Rücken durch die Gassen schleicht. Sein Weg führt ihn zum Haus der Mädchen.
Was er da macht und wie die Geschichte weiter geht verrate ich nicht. 
Auf den Leser wartet eine wundervoll erzählte Geschichte, die nicht nur von der Erzählung ganz nah an den Lesern ist sondern auch mit seinen zauberhaften Bildern, die das Geschehen fantastisch visualisieren. Mit sehr viel Liebe zum Detail begleitet Nina Hammerle die Handlung und erweckt sie so zum Leben. Gleichzeitig hat sie noch einen kleinen , fast unscheinbaren zusätzlichen Protagonisten eingeschleust, der mit seiner forschen, frech-witzigen Art den Leser immer wieder Schmunzeln lässt. Auf fast jedem Bild finden wir ihn irgendwo. Mal allein, mal in Gesellschaft. Und auch das macht die Geschichte so liebenswert.
So schön können Kinderbücher / Geschichten für Kinder sein. 
Lesespaß pur!