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Ein wirklich wahres Weihnachtswunder

Bildquelle: Arena Verlag
Ein wirklich wahres Weihnachtswunder
von Isabel Abedi
mit Bildern von Daniela Kohl
112 Seiten
1. Aufl. September 2021
ISBN: 978-3-401-60637-8
Arena Verlag
12,00€
Ein absolut lustiger, ereignisreicher Lesespaß
bei dem selbst Lesemuffel ein Weihnachtswunder erleben

Geschichten können soooo schön sein! 
Kein Wunder, wenn sie von Isabel Abedi sind, ist der Lesespaß vorprogrammiert. Doch ich muss sagen, dieses Mal hat sie sich wieder einmal selbst übertroffen. Das Buch lebt von der fantastischen Kombination aus Erzählelementen der bekannten Autorin und den Illustrationen von Daniela Kohl, die mit feinen Linien und viel Einfallsreichtum der Geschichte nicht nur Leben einhaucht, sondern die Dynamik, die Isabel Abedis erzählenden Handlung vorgibt wunderbar aufgreift und fließen lässt. Das Wesentliche der Geschichte ist schnell erzählt. Der 10 jährige Ich-Erzähler Manu und eine 5 jährige Schwester Jana müssen  mit dem Zug von Berlin, wo sie mit ihrer Mutter leben, nach Berlin zu ihrem Vater fahren. 
Das allein ist schon ein Abenteuer, erst Recht wenn man wie Manu eine sehr quirlige Schwester hat. Doch das ist noch nicht alles, denn das Weihnachtsfest steht an und so fährt der Junge nicht nur mit seiner Schwester in der Bahn sondern auch mit einem riesengroßen roten Koffer, der so viel beherbergt, dass man sich gar nicht vorstellen kann, das das alles in einen einzigen Koffer hineinpassen kann. Was die beiden im Zug erleben, wer mit ihnen fährt und wie anstrengend es für Manu wird, auf den Koffer und die Schwester aufzupassen, das ist ein kleiner aber wichtiger und vor allem sehr amüsanter Teil dieser Geschichte, in der Manu auch von anderen Bahnreisen berichtet. Ein weiterer Teil erzählt von dem Momenten in denen Manu und seine Schwester Jana bewusst wird dass sie nicht ihren roten Koffer mit nach Hause gebracht haben sondern einen nur genauso aussehenden. Es wird sehr aufregend, emotional, tragisch aber auch lustig. So richtig unglaublich, sehr amüsant und lebhaft wird es aber erst als Manu durch Zufall den Verbleib des Koffers erfährt und dabei eine ältere Dame mit 7 Prinzen kennenlernt.
Ihr werdet erstaunt sein wie viele in dieser Geschichte passiert und wie viel unterschiedliche Menschen ihr kennenlernen werdet. Ob Mitreisende im Zug oder Bewohner des Hauses in dem der Vater seine Wohnung hat, Vielfalt und Individualität wird hier groß geschrieben. 
Da hören wir von einem Bauernhof in der Nähe von Hamburg, der alten Tieren ein neues Zuhause gibt, von einer fliegenden Torte mit im Schlamm badenden Schweinen, von Frau und Frau Heller, die mit ihrem Baby Paul im 2. Stock des Mietshauses wohnen, in dem auch Manu und Jana mit ihrem Vater wohnen. Wir lernen Manus Opa kennen, der in New York aufgewachsen ist und der weltbeste New York Cheescake Bäcker ist. Und wir machen die Bekanntschaft mit einer ältere Dame die sich gleich mit gleich 7 Prinzen umgibt, eine berühmte Prima Ballerina war und an diesem Weihnachtsfest eine neue Liebe findet. Auch die anderen Bewohner des Hauses werden eine im wahrsten Sinne des Wortes tragende Rolle spielen und wir erfahren was es mit Weihnachtsplätzchen auf sich hat die nach Fisch "stinken" und bei Manu einen Würgereiz auslösen. 
Und natürlich erfahrt ihr was es mit dem Weihnachtswunder auf sich hat?  Was meint ihr ist es ein Weihnachtswunder wenn man in der Großstadt Hamburg von ganz allein seinen Koffer wieder findet? Ja, das ist schon ein Wunder, doch noch ein größeres Wunder ist wo Manu den Koffer wieder findet und was das ganze für wunderbare Ereignisse nach sich zieht. Zu dieser absolut fantastischen Geschichte bekommen wir auch noch jede Menge Rezepte, Bastelideen und allerlei andere nützliche Tipps, die nur darauf warten nachgemacht zu werden.
Ihr seht, es wird bunt, sehr bunt und sehr ereignisreich. Ach ja, und wer nun meint, Manus Eltern leben getrennt, der irrt. Wieso sie dann in zwei Städten leben, auch das erfahrt ihr wenn ihr in die Geschichte eintaucht, die den Leser immer wieder überrascht und selbst Lesemuffel zu Lesefans werden lässt, was nicht nur an der genialen Geschichte liegt sondern auch an der Art und Weise wie sie in Wort und Bild erzählt wird.
Am Ende heißt es bei den Lesern immer: "Schon zu Ende? ...... Bitte mehr!"