Bildquelle: Fischer Sauerländer Verlag
Bestiarium
der kleinen und großen Tiere
von Juli Colombet
48 Seiten
1. Auf. 2017
Fischer Sauerländer Verlag
ISBN: 978-3-7373-5501-8
16,99€
Ein Buch, das staunen lässt und Sachwissen vermittelt
Schon das Querformat und die Größe des Buches lassen erkennen, dass es sich hier um wirklich etwas besonders handeln wird.
Die vielen Braunbären auf dem Cover lassen jedoch noch nicht erahnen worum es hier gehen könnte. Vielleicht eine lustige Bärengeschichte? Weit gefehlt!
Der Titel könnte uns vielleicht auf die Spur bringen jedoch was genau kann man sich unter "Bestiarium" vorstellen?
Etwas mit Bestien? Etwas über einen Wettstreit, wer der Beste ist?
Des Rätsels Lösung ist dann doch noch etwas anders und sehr überraschend und interessant.
Öffnet man das Buch wird einem klar wieso das Format gewählt wurde.
Da sehen wir einen kleinen Katta, wer nicht weiß was ein Katta ist bekommt gleich die nötigsten Informationen geliefert, der neben etwas steht was wir nur ansatzweise erkennen können, das es größer ist als das Bild. Ein Riesenkalmar. guckt uns mit einem Auge an. Auch hier finden wir die wichtigsten Infos zu diesem Meeresriesen.
Übertitelt ist das Bild, das wirklich eindrucksvoll und ausdrucksstark illustriert ist, von der Feststellung:
"Der Katta ist so groß
wie das Auge eines Riesenkalmars"
Oder denken wir an das Coverbild. Wieviele Braunären müssen sich wohl nebeneinander stellen um die Länge eines solchen Ungetüms darstellen zu können?
Hatte Sie schon mal über solch einen Vergleich nachgedacht?
Ich nicht!
Dieses Buch stellt nicht nur ungewöhnliche Tiere vor sondern stellt Vergleiche an, auf die man vermutlich allein nicht gekommen wäre.
Wieviel Ameisen frisst ein Grünspecht und wieviel wohl im Vergleich dazu ein Ameisenbär?
Wie lang sind die Tasthaare des Antarktischen Seebären, kennen Sie den Antarktischen Seebären?
Ich nicht.
Welche Tiere sind So groß wie ein Tasthaar von ihm?
Wir lernen den Kolibri kennen, den Koboldmaki, den Ameisebären, das Faultier, den Spitzschnabel- Grundfink, den Kaiserschnurrbarttamarin oder auch den Scotchterrier um nur einige wenige dieser außergewöhnlichen Wesen zu nennen.
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Oben auf der querformatigen Doppelseite finden wir jeweils der Vergleich, ganz dick gedruckt. Anschließend eine kleine Zeichnung sowie die Sachinformationen zu den Tieren und darunter immer eine wundervolle Zeichnung. Realistisch, naturgetreu. Dabei nicht so detailreich, fotografisch sondern im Stil des Coverbildes etwas abstrakt, auf das Wesentliche konzerniert. Klare einfache Ausdrücke, die den Anspruch haben ein genaues Bild der Tiere zu vermitteln dabei aber auch noch künstlerisch zu wirken. Fotos schrecken viele, gerade kleinere Kinder, ab. .
Diese Zeichnungen wirken dagegen immer sehr warm, fein und anmutig auch wenn wir ein Tier sehen, dass vielleicht nicht so hübsch ist.
Ein Buch, dass selbst schon kleine Kinder sehr anspricht.
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Unsere Lesekinder kamen aus dem Staunen nicht raus.
Erstaunlich fand ich wie sie sich mit den Zeichnungen beschäftigten.
O-Ton Laurin:" Ich mag keine Ameisen, aber die sehen richtig nett aus."
O-Ton Mia:""Der Nashornkäfer ist glaube ich ziemlich ekelig hier sieht er hübsch aus."
O-Ton Luca: " Die Bilder sind richtig witzig. guck mal wie der Nasenaffe das Gleithörnchen verliebt ansieht!"
O- Ton Mira:" guck mal der Koboldmaki und das Streifenhörnchen das sind Freunde. Die wollen den Kolibri bestimmt nicht mit spielen lassen so traurig wie der guckt."
O-Ton Tom:" Oh, der Vogel ist aber mutig. Guck mal der steht im Maul des
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Deutlich ist hier zu erkennen wie sehr sich die Kinder auch emotional in die Bilder vertiefen und wie ansprechend die Illustratorin ihre Zeichnungen angelegt hat. Jede erzählt irgendwie noch eine kleine weitere Geschichte. Dies liegt vor allem auch an der Mimik und Gestik, die die Illustratorin den Tieren in ihren Zeichnungen verleiht.
Ein tolles Buch, dass der ganzen Familie Spaß macht. Das Wissen vermittelt, Vergleiche anstellt und uns staunen lässt.
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