Unsere Lieblingsbücher

Fünf Gramm Glück Die Lebensgeschichte einer Brotdose erzählt von sich selbst

Bildquelle: Klett Verlag
Fünf Gramm Glück
von Thilo Reffert
und Sonja Kurzbach
64 Seiten
1. Aufl. 2017
Klett Kinderbuch Verlag
ISBN:
978-3-95470-155-1
11,95€


"Die Lebensgeschichte einer Brotdose erzählt von sich selbst"

"Quatschbücher für alle Kinder"
"Loslesen & Loslachen mit Klett Kinderbuch"

Das ist hier in der Tat Programm!

Ein ungewöhnliches Buch, eine ungewöhnliche Geschichte.

Wer hat schon mal eine Brotdose erzählen hören?
Thilo Reffert sein Dank können wir mit Hilfe dieser originellen, witzigen aber auch sehr einfühlsamen Geschichte nun Empathie für unsere Brotdosen entwickeln und sie vielleicht fortan mit anderen Augen sehen.
So ungewöhnlich die Idee eine Brotdose erzählen zu lassen so ungewöhnlich auch die Optik des Buches, denn es wird nicht längs gelesen sondern quer.
So stehen zwei Seiten immer übereinander wovon eine meist ( aber nicht immer) großformatig bebildert ist, also einer geöffneten Brotdose gleicht, die die Geschichte für uns frei gibt.
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Von der Produktion über die Verpackung der Dosen in der Fabrik über die Verschiffung bis hin zum Verkauf der Dose an den neuen Besitzer erfahren wir schon sehr viele ungewöhnliche Dinge, die wir in einer erzählenden Geschichte voller Fantasie vielleicht nicht erwarten würden.

Unglaublich über was für ein technisches Detailwissen die Brotdose verfügt.
Sowohl über die Fertigung als auch die Verschiffung, ja sogar über das Schiff, das die Dose von Asien nach Europa bringt. Hier könnte man meinen, man hörte einen Fachmann referieren, ist hier doch die Rede von Taktstrasse,  Tiefziehmaschine, Hubraum, Zylinder, Kurbelwelle oder  Logistikzentrum.

Nach all den Strapazen gelangt unsere Brotdose zu Ludwig einem Erstklässler.
Brotdose eines Schulkindes zu sein ist etwas ganz besonders, denn anders als ein Turnbeutel, der nur hin und wieder benötigt wird, braucht ein Schulkind seinen Dose eigentlich immer.
So erzählt uns die Brotdose über ihr erstes Lebensjahr als Schulkind Brotdose, die nicht nur viel über das Innenleben eines Kühlschrank zu berichten hat oder über eine kurze Episode in einer Fundkiste sondern auch über die Schule, natürlich auch hier aus ihrer Sicht.
Sie berichtet über witzige, spannende, abwechslungsreiche teilweise auch sehr dramatische Erlebnisse, wie z.B. über einen Tauchgang in der Spülmaschine oder in einem überdimensionalen Schaumspülbad ja und nicht zu Letzt über angstvolle Momente im Fundbüro.
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Eine wunderbare Geschichte, die im Grunde von geübten Lesern leicht zu lesen ist. Für etwas geübte Erstleser ist sie allerdings nur bedingt geeignet. Zwar ist die Geschichte in etwas größerer Druckschrift, der Abstand der Buchstaben und auch der Zeilen ebenfalls doch ist der Anfang der Geschichte mit vielen schwierigen Wörtern versehen, noch dazu gibt es ein Wort, dass mehrfach auftaucht , dass mit einem Buchstaben versehen ist, den selbst viele Erwachsene nicht deuten können.
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Eines unserer Lesekinder, 12 Jahre alt, fand die Lösung. Da der Name noch einmal auf dem Bild des Schiffes in deutlichen großen Buchstaben erkennbar ist.
Da es nur Kleinigkeiten ,zu Beginn der Geschichte sind, mit denen Erstleser Schwierigkeiten bekommen können haben wir es im Test mit unseren Lesekindern so gehandhabt, dass wir das erste Kapitel vorgelesen haben und dann an die Kinder abgaben. Auf diese Weise können Kinder die schon etwas Leseübung haben ab Ende 1. Klasse dieses Buch in der Regel gut selbst lesen.
Aufgrund der originellen, witzigen Geschichte spricht sie auch noch ältere Kinder bis etwa 12 Jahren an.
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Sonja Kurzbach hat die Geschichte mit vielen farbigen Bildern illustriert, die uns immer mal wieder auch einen Blick  in die Brotdose ermöglichen.
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Unsere Lesekinder kamen aus dem Lachen nicht raus, daher empfehlen wir die Geschichte auch als Vorlesegeschichte für eine fröhliche Lesestunde in der Schule!
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