Unsere Lieblingsbücher

Helle Sterne dunkle Nacht

 

Bildquelle: Achse Verlag
Helle Sterne dunkle Nacht
von Lisa-Viktoria Niederberger
illustriert von Anna Horak
36 Seiten
1. Aufl. April 2024
ISBN: 978-3-903408-18-0
Ache Verlag
23,00€

Auf euch wartet ein unglaublich tolles Bilderbuch,
in dem Sachwissen auf eine wundervolle, realitätsnahe kindliche Entdeckergeschichte trifft.
Es ist ein unglaublich wertvolles, wichtiges Bilderbuch
zum Thema Lichtverschmutzung
-auch ein Bilderbuch mit Vielfaltsblick-
für Kinder ab 4-5 Jahren
Es gibt kaum etwas Wichtigeres, als Kindern so früh wie möglich zu vermitteln, wie relevant die Natur für unser Leben ist und wie wichtig es ist, sie zu schützen.
Genau deshalb sind Bilderbücher zum Thema Lichtverschmutzung so unglaublich wertvoll. Leider gibt es bislang nur sehr wenige zu dem Thema.

Maya ist eine richtige Abenteurerin, eine Entdeckerin, ein ganz normales Mädchen mit Ängsten, wie sie viele haben und sie ist eine Sternenforscherin.
Manche Menschen haben Angst vor der Dunkelheit, doch Maya liebt sie, weil man dann so schön in die Sterne gucken und beobachten kann. 
Klar, dass sie später einmal eine Wissenschaftlerin oder eine Astronautin werden möchte.
Als sie mit ihren Papis die Nachrichten im Fernsehen verfolgt, springt sie außer sich vor auf.
"Habt ihr das gehört?....Ein Sternschnuppenregen über unserer Stadt!" (Zitat)
Natürlich möchte Maya das nicht verpassen wie gut, dass Nachbarin und Ärztin Rabea Lust und Zeit hat, Maya auf das nächtliche Abenteuer zu begleiten.
Der Perseidenregen soll seinen Höhepunkt um 2 Uhr nachts erreichen, und so machen sie sich rechtzeitig auf den Weg in den Park, um das Spektakel nicht zu verpassen. Doch als sie ihr Teleskop aufbaut und hineinschaut, muss sie feststellen, dass sie gar nicht viele Sterne sieht.
Woran das liegt, erfährt sie mehr durch einen Zufall, als sie hinter sich ein leises "AUTSCH!" vernimmt und kurz darauf die Bekanntschaft einer Fledermaus macht, die versehentlich gegen eine Statur geflogen und sich verletzt hat.
Maya weiß wenig über Fledermäuse, doch was sie weiß, ist, dass sie sehr gute Nachtseher sind. Umso verwunderlicher ist es für Maya, dass die Fledermaus die große Statur nicht gesehen hat.
Maya und Rabea nehmen sich des verletzten Wesens an, sie verarzten es und erfahren dabei nicht nur viel über Fledermäuse, sondern auch, dass das viele Licht in der Stadt und auch in den Gärten, das die ganze Nacht über brennt, obwohl das vielleicht gar nicht nötig wäre und die Lebensbedingungen von Nachtwesen extrem beeinträchtigt.
Durch die Kombination von eingebauten Sachinformationen und sachbezogenen Erzählungen in der Geschichte erfahren wir ganz viel über das Thema Lichtverschmutzung, das nicht nur Nachttieren die Orientierung nimmt, sondern auch Bäume am Schlafen hindert und das Leben von Mensch, Tier und Pflanzen beeinträchtigt und schädigt und wieso Dunkelheit in der Nacht so wichtig ist. 
Ihr möchtet wissen, on Maya und Rabea doch noch die Sterne und die Sternschnuppen sehen?
Ja, sie werden den Perseidenregen bestaunen können, doch bis es so weit ist, erleben sie noch viele andere Dinge. Auf der Suche nach einem dunklen Platz entdecken sie Stellen, die Tag und Nacht beleuchtet sind und stellen die Frage, wieso das so ist und ob das sein muss. Sie begegnen anderen Tieren wie dem Glühwürmchen und den Nachtfaltern, die genau wie die Fledermaus unter dem künstlichen Licht in der Nacht leiden und treffen auf einen sehr müden Baum, der ebenfalls vom Licht wachgehalten wird.
Wer jetzt sagt, das gibt es doch nicht,  Bäume schlafen doch nicht, der irrt und wird mit dieser wundervollen Geschichte nicht nur eines anderen belehrt, sondern bekommt auch ganz genau erklärt, wieso der Schlaf auch für Bäume und Pflanzen wichtig ist.
Lisa-Viktoria Niederberger und Anna Horak haben sich dem wichtigen Thema Lichtverschmutzung auf ganz wundervolle Weise gewidmet.
Sie nehmen ihre Leser mit auf einen abenteuerlichen Spaziergang durch die Nacht und lassen für uns die Nacht in einem "Licht" erscheinen, wie wir sie zum größten Teil noch nicht erlebt haben.
Sie inspiriert alle, sich mehr mit dem Thema Lichtverschmutzung auseinanderzusetzen und die Schönheit der Nacht einmal an einer noch nicht Licht verschmutzten Stelle zu erleben und zu beobachten.
Stadtkinder werden eine richtig dunkle Nacht kaum kennen.
Überall gibt es Leuchtreklamen, Straßenlaternen, Gebäude, die angestrahlt werden, und vielen, die etwas außerhalb wohnen, wird es vielleicht ähnlich gehen, denn immer mehr Orte, ja sogar unsere Gärten werden in der Nacht mit Licht erhellt. Straßenbeleuchtungen hier und da sind nötig, doch auch hier gibt es Lösungen, die umweltverträglicher sind. Und wir, die unsere Gärten beleuchten, um es gemütlich wirken zu lassen, die Solarzellen nutzen, um scheinbar umweltfreundlich und kostengünstig zu handeln, sollten unbedingt darüber nachdenken, ob man das Licht wirklich die ganze Nacht durchbrennen lassen muss, ob es so viel Licht sein muss und ob die Magie der tief-dunklen Nacht in nur der Mond und die Sterne unsere Lichtquellen sind, nicht viel schöner wäre.
Mal ehrlich, wann habt ihr zuletzt ein Glühwürmchen gesehen?
Wann habt ihr den Sternenhimmel wirklich in voller Dimension funkeln gesehen und habt ihr schon einmal das Wunder der Nordlichter erlebt, die ihr immer öfter auch hier erleben könnt?
Diese Erlebnisse könnt ihr nur erleben, wenn ihr die nächtliche Dunkelheit in euer Leben lasst.
Maya und ihre Geschichte zeigen euch, wie wunderschön, wichtig und wertvoll die Nacht ist.

Das Buch ist sehr komplex, sowohl inhaltlich als auch gestalterisch daher spricht es in erster Linie Vor- und Grundschulkinder an.
Die Gestaltung macht es aber auch möglich, nur Mayas Geschichtenstrang zu verfolgen oder anhand der Bilder die Geschichte frei zu erzählen, sodass sie dann auch schon für Kinder ab 3,5 -4 Jahren spannend zu erleben ist.
Die vielen liebenswerten Charaktere und die unglaublich stimmungsvollen Bilder nehmen uns mit auf eine Reise durch die Nacht und geben ein Gefühl für all das, was ist und sein kann. Fiktion trifft auf Sachinformation und einige Sprechblasen lassen die Handlung noch etwas lebendiger wirken. Darüber hinaus gibt es zum Ende noch einen Einblick in Mayas schlaues Buch, in dem einige Fachbegriffe erklärt werden.
Auf euch wartet eine spannende, ereignisreiche, aber auch amüsante und emotionale Abenteuer-Entdecker-Geschichte mit ganz viel Fakten und Hintergrundwissen zum Thema Nacht, Dunkelheit, Schlaf, den Mond und die Sternen und das alles im Kontext der Lichtverschmutzung.
Ein Buch, das unglaublich inspiriert, informiert und hoffentlich auch ein wenig nachdenklich stimmt, denn jeder einzelne kann helfen, der Lichtentwicklung entgegenzuwirken.
Ergänzung:
Ich bin ganz bewusst in der eigentlichen Buchvorstellung nicht auf das Thema Regenbogenfamilie eingegangen, da ich der Meinung bin, dass es eigentlich mittlerweile ein selbstverständliches Familienbild sein sollte, das nicht gesondert herausgestellt werden muss.
Es gibt mittlerweile viele Bilderbuchgeschichten, in denen wir die unterschiedlichsten Familienkonstellationen erleben können, so auch zwei Papas + Kind(er).
Trotzdem möchte ich etwas zu den Papas sagen, die hier nur zu Beginn der Geschichte in die Handlung eingebunden sind. Anna Horak hat sie so eingebunden, dass sie nicht nur sehr liebevoll wirken, sondern auch Grund zum Schmunzeln liefern. Während sich Maya leise aufmacht um in ihren nächtlichen Ausflug zu starten, sind die nämlich vor dem Fernseher eingeschlummert, was viele Kinder sehr amüsiert. Es ist die wundervolle Normalität, die ihre Anna Horaks Bilder ausstrahlen.
Mehr zum Buch erfährst du auch auf der Seite des Verlags.
Der Link führt hin.